...ein Nähzimmer im Nähzimmer.
Im vorherigen Post habe ich euch meinen kleinsten Miniaturquilt gezeigt. Ich hatte auch versprochen, die Geschichte des Quilts zu erzählen.
Anfang der 90iger Jahre hatte ich mal eine Zeit, in der ich nicht viel genäht habe. Ich habe eher mal da etwas bemalt und dort etwas gebastelt. Durch einen Besuch in einem Puppen- Museum entstand der Plan, mir eine Puppenstube anzufertigen. Zu dieser Zeit betreute ich beruflich eine Gruppe Sozialhilfeempfänger, die durch eine Schulungsmaßnahme wieder in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden sollten. Über dieses spannende Jahr mit diesen Teilnehmern der Maßnahme könnte ich ein ganzes Buch schreiben.
Zu der Gruppe gehörten Hochschulabsolventen und Analphabeten, psychisch stark auffällige Menschen, manisch- depressive, sehr engagierte und total desinteressierte Menschen. Menschen, die lieber wieder in den Strafvollzug wollten als sich eine Arbeit zu suchen. Neben der Theorie mit wichtigen Themen der Nachwendezeit sollten sie auch praktisch arbeiten.
Mit den Frauen der Gruppe habe ich u.a. auch genäht und die Männer haben, je nach ihren Fertigkeiten, verschiedene handwerkliche Dinge in einer Werkstatt gemacht. Manche waren von den einfachsten Arbeiten wie das Schleifen einer Holzleiste total überfordert. Andere, wie ein ehemaliger Betriebsleiter, der durch eine Insolvenz in die Sozialhilfe gerutscht war, waren total unterfordert. Dieser hat, nachdem ein Dozent wegen längerer Erkrankung ausgefallen war, den Part der Betreuung "seiner" Gruppe übernommen und sehr gute Arbeit gemacht. (Übrigens wurde er später in unserem Bildungsinstitut eingestellt.) Man merkte, dass er aufblühte, weil er wieder Verantwortung für etwas übernehmen durfte und gefordert wurde.
Dieser Mann baute mir auf meinen Wunsch in der Holzwerkstatt einen Kasten. Ich habe ihm nur erklärt was ich damit machen wollte und er legte einfach los. Eine kleine Puppenstube sollte es werden. Hinten ist der Kasten schmaler, weil ich ja auch die Dinge, die an der Seite stehen, sehen wollte. Das Fenster an der Rückwand war übrigens seine Idee.
An einem Zeitungskiosk, an dem ich immer meine Patchworkzeitungen kaufte, erwarb ich für 4 DM ein Starterset mit Zubehör für eine Puppenstube. Jede Woche sollte ein neuer Einrichtungsgegenstand angeboten werden. Jedoch waren die vorgestanzten Teile des Schrankes (links) sehr grob, dass ich viel schleifen musste. Auf einen weiteren Kauf verzichtete ich aus diesem Grund.
Der Schrank mit den Schubfächern war ein Flohmarktfund für 1 DM, die Nähmaschine hatte mir mal meine Mutter geschenkt. Alles andere habe ich mir selbst zusammengebaut.
Die Regale sind aus beklebter Pappe oder aus den Stanzresten des Schrankes. Das Bügelbrett ist aus Zahnstochern und einer Büroklammer.
Die Bücher haben richtige Seiten, die Cover sind aus PW- Zeitungen bzw. aus Katalogen ausgeschnitten. Ebenfalls aus Katalogen sind die Lineale und die Schneidematten.
Die Garnrollen sind 1 cm lange Zahnstocher, mit Nähgarn umwickelt.
Der Quiltrahmen in der Ecke mit dem aufgespannten Quilt ist aus Schaschlikspießen gebaut.
Im Schrank liegen jede Menge Stoffballen und auch noch ein paar fertige (Mini)- Quilts.
Diese kleine Patchwork- Werkstatt
fristet leider aus Platzgründen ein
klägliches Dasein im Schrank. Sie sollte eine Deko in meinem Nähzimmer sein. Zu Patchwork- Ausstellungen habe ich sie schon
mehrmals gezeigt und werde es auch weiterhin so handhaben. Vielleicht seht ihr sie ja mal.
Und die Geschichte des Quilts: Na ja, das war sie eigentlich schon. Denn in so ein Miniaturnähzimmer gehört natürlich auch ein Miniatur- Quilt an die Wand. Ich habe ihn genäht und immer noch viel Freude am Ergebnis.
Er ist nur 11 x 14 cm "groß" und besteht immerhin aus 52 Teilen.
Nachdem die kleine Nähwerkstatt fertig war kam auch wieder die Lust, etwas zu Nähen.
Das ist ja toll, alles so in miniklein ... ich bewundere ja alle, die die Geduld für sowas haben. Danke fürs Zeigen! VG Ingrid
AntwortenLöschenbow ist das toll gemacht und gestaltet ... hut ab ... würde mir auch gefallen ... L.G. Petra
AntwortenLöschenLiebe Regina, sehr schön mit viel Liebe zum Detail. Ich sage nur die Bücher. 😍 Schade das es im Schrank steht..
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Marita
Superschön und so ganz anders als meins! Ich verstehe gut, daß Du auf weitere vorgefertigte Möbel verzichtet hast. Man kann mit so vielem vorhandenem und geschick und Fantasie etwas herstellen. Mich triggert fast immer schon ein pures "Teilchen Irgendwas" zum zweckenfremden oder erweitern. So wie Dein Bügelbrett zum Beispiel 👍👍. Als Bügeleisen habe ich einen RV-Schlitten genommen. 😉😁
AntwortenLöschenLiebgruß
Tiger
🐯
Hallo Regina,
AntwortenLöschenDanke für die ganze Geschichte!
Deine Miniatur-Stube ist so liebevoll eingerichtet! Ich liebäugelte lange Zeit auch mit dem Gedanken, mir ein Mini-Nähzimmer zu machen. Aber aus (ebenfalls) Platzmangel wurde nie etwas daraus.
Wunderschön ist deine kleine Nähoase geworden.
LG Doris :o)
Liebe Regina,
AntwortenLöschenich bin gerade etwas sprachlos! Dein Mininähzimmerchen ist mit so viel Liebe gestaltet! Eigentlich viel zu schade um im Schrank sein Dasein zu fristen! Als ich deinen letzten Post gelesen habe, habe ich mir den Miniquilt (trotz Maßangabe) größer vorgestellt!
Jetzt habe ich ein Lineal hervorgeholt und bewundere dich noch mehr als vorher... Wow!
Danke fürs Zeigen!
LG
Christiane
OOOOH REGINA!!!!
AntwortenLöschenich bin völlig aus dem Häuschen uns soooo begeistert! sprachlos wie Chrisstiane! dein Miniatur Nähzimmer ist so täuschend echt uns liebevoll eingerichtet, der Mini quilt passt nur dahin! Richtig klasse, da gibts so viel zu entdecken: noch mehr Quilts, Quiltbücher - sogar Lineale! WOW! Ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)
Wundervoll!!!!!
AntwortenLöschenWeißt Du, was auch wundervoll ist?
Dein Blog war seit Wochenende eine "gefährliche" Seite und ich konnte nicht mehr kommentieren. Rot war das Feld, wenn ich auf Deinen Blog wollte und das war mir dann schon echt komisch. Jetzt habe ich bei Norton Deinen Blog als ungefährlich gemeldet und ich kann wieder kommentieren etc. Bin ich froh.
Nana
Ganz zauberhaft und so detailverliebt. Das war sicher ein Projekt für's Herz..
AntwortenLöschenLG
Elke
Deine Puppenstube ist zuckersüß. Du bist handwerklich unglaublich begabt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Renate
Liebe Rela, dein Miniquilt hat mir schon unglaublich gut gefallen, aber das Zimmerchen ist einfach ein Traum. LG Jaylyn
AntwortenLöschenNiedlich, bestimmt hat das Basteln Spaß gemacht. Im Schrank ist das Kleinod vor Staub geschützt und kommt nur raus wenn es wertgeschätzt wird.
AntwortenLöschenEigentlich braucht es im Nähzimmer ja auch keine Deko. Es reicht, wenn all das bunte Zubehör und die Hilfsmittel griffbereit ihren Platz haben.
LG Ute
Liebe Rela,
AntwortenLöschenwow, ich bin ganz weg von dieser kleinen Puppenstube. So viele liebevolle Details!!! Ich habe für meine Kinder auch einmal eine Puppenstube eingerichtet und manches selber gemacht. Das macht echt auch ganz viel Spaß :-)
Vielen lieben Dank auch für deinen Besuch und Kommentar bei mir. Schön, dass deine Mama auch Rosa hieß... Jetzt lese ich noch deine 8 Antworten zu deinem Blog.
Liebe Grüße
Ingrid
Ich komme hier aus dem Staunen nicht mehr heraus!!! Genial schön!!! Ich hatte vor Jahren so etwas ähnliches für die Tochter meiner Freundin gemacht, aber nicht so aufwendig und etwas mehr mit Papier. Ich weiß wie viel Arbeit darin steckt!!! LG Gundi
AntwortenLöschenui.. hihi
AntwortenLöschendas hatte ich mir schon gedacht
deine Quitstube ist zauberhaft
diese Zeitschriften mit den Möbeln habe ich auch gekauft
und mein Mann hatte angefangen sie zusammen zu bauen
aber die meisten liegen seit Jahren auf dem Schrank :(
er ist ja nicht mehr da und ich komme nicht dazu
ein Stube habe ich allerdings
die hat mir mein Vater schon als ich Kind war gebaut
liebe Grüße
Rosi
Was für eine Arbeit - und wie zauberhaft sie aussieht!!
AntwortenLöschenHerzlichst
yase
Liebe Regina,
AntwortenLöschenhab vielen Dank für deine E-Mail. Ich habe gleich mal auf deinem Blog gestöbert und bin fündig geworden. Deine Puppenstube ist toll geworden und bietet viele Anregungen.
Liebe Grüße Viola