Samstag, 16. März 2024

Mein Plan - Teil 2

So, nun bin ich wieder da und möchte euch weitere Informationen zu meinem Langzeitprojekt geben. Unter dem Motto "Der Weg ist das Ziel!" habe ich mir noch einmal einen Quilt ausgesucht, der, so wie die Quilts in meiner Patchwork-Anfängerzeit, aus Blöcken besteht.
Es geht es um einen Challenge mit 365 Blöcken von Kathryn Kerr
 

 
Es ist das erste Mal, dass ich mich an so einem Langzeitprojekt beteilige.
Gesehen hatte ich vor ein paar Jahren mal Fotos von einer Ausstellung mit fertigen Quilts aus dieser Challenger.
Die haben mir sofort gefallen, dachte ich doch gleich wieder an eine Stoffresteverarbeitung quer Beet.
 
 
 
 
 
Meine Recherche damals ergab, dass es sich um ein Jahresprojekt mit kostenlosen Blöcken handelt und ich habe mir die verfügbaren Blöcke ganz unregelmäßig gespeichert. Eigentlich, um sie mal Anfängern in meinen Kursen zum Nähen zu geben und um sie sachte an das Arbeiten mit Inch- Maßen heranzuführen.

Es gibt ganz einfache Blöcke, aber auch schwierigere. Aber alle sind nach den Anleitungen wunderbar zu nähen. Auf der Seite von Kathryn Kerr gibt es Tutorials mit guten Erklärungen, die man sich bei mangelnden Englisch-Kenntnissen automatisch übersetzen lassen kann. Deshalb ist es auch als Anfängerprojekt gut geeignet. Es sind Blöcke in den Größen von 3 bzw. 6 inch.
Nun werden sich vielleicht viele fragen, warum ich als langjährige Patcherin so etwas mache?
Na ja. Ich möchte ein Langzeitprojekt angehen, das einige Bedingungen erfüllt. 
Es soll nähtechnisch nicht langweilig sein, es soll unbedingt einen Gebrauchswert haben, also eine Decke werden. Es soll so sein, dass viele vorhandene und scheinbar unpassende Stoffe zusammen passend vernäht werden und ein stimmiges Ganzes ergeben. 
 
Des Weiteren wollte ich für meinen Sommer-Nähplatz im Wintergarten oder auf der Terrasse etwas haben, was ich zu jeder Zeit ohne großen Aufwand zur Hand nehmen kann.
Ich brauche etwas, was als "Nähpause" zwischen und nach der Gartenarbeit zum Einsatz kommt.
Und es muss Nähmaschinentauglich sein.
Seit Januar gibt es auf der Seite von Kathryn wieder täglich einen neuen Block. Drei Monate sind sie immer abrufbar. Ich habe begonnen, die bereits ausgedruckten Blöcke zuzuschneiden und alles in Klarsichthüllen in einem Ordner zu sortieren. 
 
 
Das Einzige, was ich beachten muss, ist, dass die dunklen Blöcke immer den gleichen dunklen Hintergrundstoff und die hellen den gleichen hellen Stoff haben. Zufällig hatte ich einen beigefarbenen und einen dunkelblauen Stoff in entsprechender Größe im Schrank vorrätig. Perfekt.
Viele der Januar- und Februarblöcke habe ich schon genäht.
Es wird in inch-Maßen gearbeitet.
 
Wer sieht den Fehler?
 
 
In den letzten Tagen habe ich bei Renate gelesen, dass sie ihren bereits fast fertigen Quilt aus dieser Challenge kleiner macht als das Original. Genauso könnte es bei mir auch werden, denn der Originalquilt ist wohl 2,50 m x 2,50 m groß. Ich möchte auch alles so machen, dass ich zu gegebener Zeit aufhören kann, wenn eine bestimmte Größe erreicht sein wird.
Die Blöcke lassen sich ja auch anders anordnen als im Original. Ich bin ohnehin eine, die nicht immer alles so macht, wie vorgegeben.
Einen Punkt hatte ich noch vergessen zu erwähnen. Wenn nichts anderes bei meinen regelmäßigen Nähtreffen anliegt, habe ich immer die Möglichkeit, nur den Ordner mit den vorbereiteten Blöcken und meine Tasche mit den Nähutensilien zu nehmen und kann losfahren. In der Tasche ist alles vorhanden, einschließlich der kleinen Schneidematte, einem extra angefertigten kleinen Bügelbrett und dem Reisebügeleisen.
 
 
 
 
Eine kleine Nähmaschine steht sowieso immer im Auto.
Noch einen Vorteil hat das Ganze: Ich schneide gerne mal 2 oder 3 Tage lang viele Blöcke zu, habe alle Stoffe mit viel Unordnung in meinem Nähzimmer ausgebreitet und kann dann alles wieder zur Seite räumen.
Wenn ich dann merke, die vorbereiteten Blöcke sind fast alle genäht, dann wird eben wieder zugeschnitten.
So, das ist mein Plan. 

Sollte jemand von euch Lust haben, noch auf diesen Patchworkzug aufspringen zu wollen, dann gebt mir bitte Bescheid. Die Geschwindigkeit des Zuges ist so, dass man gut während der Fahrt einsteigen kann. Ich würde gerne mit anderen zusammen auf die Reise gehen. 
 

 
 

Dienstag, 12. März 2024

Mein Plan ist, ...

... mich noch einmal an ein Langzeit-Patchwork-Projekt zu wagen. 

Schon länger habe ich darüber nachgedacht, was ich so als Jahresprojekt 2024 nähen möchte. Macht ihr das auch so oder entscheidet ihr euch da sehr spontan? Ich bin eher eine, die strukturiert solche Sachen angeht und (meist) genau überlegt, was sie beginnt. Deshalb gibt es bei mir in der Regel auch keine nennenswerten UFOs.

Freilich sind da immer wieder die Themen in unserer Patchworkgruppe QuilThuer. Aber die Zeiträume, die bis zur Fertigstellung von der Gruppe festgelegt werden, sind immer sehr lang und bei solch "künstlerischen" Arbeiten nähe ich lieber in meinem Kämmerlein zu Hause. Da kann ich einfach besser kreativ sein. Außerdem ist meine kleine Unterwegs-Nähmaschine nicht für alle Nähereien geeignet.

In meinen beiden anderen Nähgruppen näht meist jede ihr eigenes Projekt und da brauche ich etwas, was ich in den Stunden dort mache. Zuschneiden ist da aus Platzmangel auch nicht immer passend. Also muss ich mit etwas anreisen, was gut vorbereitet ist.

In meinem Schrank lagern noch einige Stoffe, die verarbeitet werden wollen.

Die Stoffe mit der Hand zu vernähen ist mit meinen schmerzenden Händen nur noch bedingt möglich. Das bedaure ich sehr, war doch das Handnähen über Schablonen jahrzehntelang eine willkommene Stichelei abends auf dem Sofa oder im Sommer draußen auf der Terrasse.

Aus meiner Sicht habe ich noch so viel Stoff, dass es bis an mein Lebensende reichen wird. Andere Quilterinnen haben da im Vergleich zu mir einen Stoffladen zu Hause. Besonders, wenn man auf Blogs mal Einblicke in die Nähzimmer bekommt, gucke ich nicht nur auf die Arbeitstische, sondern auch im Hintergrund in die Regale. Oh, da lagern ja wahre Schätze!

 


Ich war noch nie eine exzessive Stoffsammlerin. (Aber ich kenne einige!) Meist wurde von mir gezielt für ein bestimmtes Projekt gekauft. Eher selten waren Käufe, nur weil mir was gefallen hat. Ich war auch nie dem Gruppenzwang erlegen, dass ich auf Messen, wie andere, wild eingekauft habe, nur weil es meine Begleiterinnen taten.

Häufig habe ich die Worte in meinen Kursen gehört: Ach, der Stoff hat mir mal so gut gefallen, nur er passt zu nichts, was ich bereits im Schrank habe.

Auch kenne ich mich überhaupt nicht aus mit den Stoff-Kollektionen, die Designerin A oder Stoffdesigner B als Neuigkeiten auf den Markt geworfen haben und die nun unbedingt in den eigenen Warenkorb müssen. 

Außerdem hatte ich schon immer Stoffe in meinem Bestand, die mir mal jemand überlassen hat. Nicht immer optisch schön, aber gute Baumwolle. Und so habe ich sie einfach vor der Abfalltonne gerettet. Für Rückseiten von Quilts, Tischsets, Tischläufer habe ich nie teure Patchworkstoffe verwendet sondern diese ungeliebten eingesetzt. Zudem habe ich immer versucht, der Tradition verbunden, das zu verwenden, was vorrätig war. So handhabe ich das auch mit anderen Materialien. Ich bin ein Kind der DDR; wir haben gelernt, für nicht vorhandene Materialien Alternativen zu finden.

Inzwischen habe ich wieder mal ziemlich geplappert, ohne auf den eigentlichen Punkt zu kommen.

Dafür ist es aber jetzt etwas zu spät. 

Ihr wisst, worum es geht: Um ein neues Langzeitprojekt. Beim nächsten Mal erzähle ich euch mehr über meinen Plan.

Vielleicht ist sogar die eine oder andere dabei und macht mit. Ohne Zwang. Ganz entspannt.

Jetzt bereite ich erst noch etwas für die neue Ausstellung "mehr als 99 x SCHWARZ-WEISS" vor. Dafür brauche ich weder Rollschneider noch Nähmaschine, sondern einen Schraubstock und eine Säge!

 


 


Montag, 11. März 2024

Einen Rückblick...

auf die ersten beiden Monate des Jahres 2024 wollte ich schon vor einigen Tagen hier posten.

Aber...

Der Januar und der Februar waren, so wie der Dezember auch,  "abwechslungsreich" und übervoll. Schaut euch mal die ersten beiden abgearbeiteten Kalenderblätter des Jahres 2024 an.

 

 

Auf dem Kalender sind noch nicht mal alle Termine eingetragen. Wiederkehrendes wird da nur mit Kreuzchen oder einem Strich oder zwei Strichen eingetragen.

 

 

Wenn ich euch sage, dass das nun schon seit Mitte des letzten Jahres so geht.

Seit den 6! Terminen im Juli zur Vorbereitung der Wirbelsäulen-OP meines Herrn L. bin ich gefühlt nur noch auf Achse. Alle solchen Termine muss ich ja mit wahrnehmen, da ich ja immer noch die Fahrerin bin. Die ständige Fahrerei bis ins Klinikum Erfurt, "nur" 52 km entfernt und die stetige Suche nach einem Parkplatz kostet Nerven. Denn das zum Klinikum gehörende Parkhaus ist seit mehr als 3 Jahren nicht befahrbar, weil teilweise eingestürzt!!! So kämpfen Mitarbeiter, Besucher und ambulante Patienten täglich gegeneinander um einen Parkplatz.

Die Termine dort in der Klinik gehen locker weiter, denn andere gesundheitliche Dinge haben sich aufgetan, die dort behandelt werden müssen.

Man muss erdulden, dass die Koordinierung von Untersuchungen in der Klinik sowas von schwierig ist, dass man halt 2 Tage hintereinander 3 bis 4 Stunden sitzt, bis man (vermeintlich) am Ziel ist.

Sollte ich mal die Wahl haben, dann wünsche ich mir meinen Wohnort in Ellmau, in der Nähe vom Bergdoktor. Den wählte ich mir dann als Hausarzt. Er ist stets freundlich, hat immer Zeit für den Patienten, kein volles Wartezimmer, ein Anruf und er macht Ruck-zuck einen Hausbesuch. Ein Anruf bei seinem Freund in der Klinik reicht und er hat gleich einen Laborbefund, bei seinen Patienten werden sofort CD und MRD gemacht. Der Chefarzt der Klinik einschließlich seiner klugen Frau überlegen immer mit ihm gemeinsam, was denn der Kranke haben könnte und finden nach einem Telefonanruf mit einem anderen Arzt, zur Not in den USA, ein zeitnahe Lösung für das Problem. Ach ja!

Aber zurück in die Wirklichkeit. Bis letzte Woche kam jeden zweiten Tag in aller Früh eine Schwester zur Wundversorgung zu meinem Mann. Das war aber trotzdem gut so, denn sonst hätte ich meinen Mann immer in die Arztpraxis fahren müssen.

Weitere weniger schöne Sachen, wie die Begleitung einer Verwandten zum Besuch ihres Mannes im Hospiz waren zu absolvieren. 

Dann noch die Trauerfeier für einen lieben Nachbarn, bei der ganz viel schiefgelaufen ist. Ich überlege, ob man nicht auch beim Bestatter reklamieren sollte, wenn es nichts so ist, wie man sich einen würdevollen Abschied vorstellt?

Eine Rückrufaktion für den Verschluss der Motorhaube meines Autos, ein Chevrolet, hat mich erkennen lassen, wie viel Zeit man am PC und Telefon verbringen kann, um eine Werkstatt zu finden, die noch vertraglich mit dieser Automarke verbandelt ist. Denn nur die dürfen das reparieren. Aber mit dem Schreiben erhält man nur den Hinweis, dass Opelwerkstätten das machen, aber nicht, welche. Ich musste bis nach Weimar fahren, nur 65 km. Wusstet ihr, dass das Auto stillgelegt werden kann, wenn man so einer Rückrufaktion nicht nachkommt? Ich hätte es fast getan, weil  bei meinem Auto nach Aussage meiner Werkstatt alles in Ordnung war.

Aber trotz der Hektik und der vielen Termine habe ich Energie beim Nähen getankt. Das brauche ich wie andere den Mittagsschlaf. 

Ich bin einer Bitte nachgekommen und habe für jemanden Tischsets genäht. Nur blau sollten sie sein und wenn möglich, etwas größer als normal. Ich habe zwei verschiedene Varianten zum Auswählen gemacht.

 

 

Auch neue Gardinen für das Zimmer meines Herrn L. sind entstanden.

 

 

Zum samstäglichen Nähtreffen war ich auch, das ist meine kleine Ausszeit einmal im Monat. Eine der Mädels hatte Geburtstag und brachte diese wunderbare Torte mit. Könnt ihr euch vorstellen, dass die mit Spinat gemacht ist? Und nicht so süß, wie üblich. Gerade richtig für mich.

 

 

Und dann noch ein Foto zum Nachdenken. In unserem kleinen Ort wurde eine Straße neu gemacht und im Vorbeifahren habe ich diesen Blick festgehalten.

Was denken sich denn Straßenbauingenieure dabei? Das ist eine Straße, (gerade so lang wie auf dem Foto zu sehen)und die ab dem letzten sichtbaren Haus ein Feldweg ist. Der Baum war sicherlich sehr teuer und hält maximal den Fahrer vom Schneeräumdienst oder von der Kehrmaschine davon ab, rationell seine Arbeit zu tun. Einen Meter weiter nach rechts...

 








Sonntag, 3. März 2024

Braucht man das noch...

oder kann das weg?

 

 

Im Jahr 1998 gab es einen Aufruf in unserer Regionalzeitung Thüringer Allgemeine. In den Hallen auf dem Gelände der EGA Erfurt sollten außergewöhnliche Hobbys vorgestellt werden. Bewerben konnte man sich bei der Zeitung. Das habe ich einfach mal gemacht, ohne die Hoffnung zu haben, dass mein Hobby Patchwork etwas Außergewöhnliches sein könnte.

Nach vielen Monaten, nach denen ich diese Bewerbung schon vergessen hatte, kam die Mitteilung, dass ich dabei sein könne, wenn ich denn wollte. Ich war zu dieser Zeit etwa 12 Jahre Patchworkerin und stellte dann ein paar Sachen zusammen, die ich als ausstellungswürdig empfand. 

Die Ausstellung nannte sich "Thüringer Steckenpferde" und 25 Thüringer durften etwas über ihr Hobby präsentieren.

Über jedem Areal hing ein Banner mit dem Namen des Ausstellers.

 

 

Kaum einer dieser ausgestellten Quilts ist mehr vorhanden und manches würde ich auch heute nicht mehr so nähen, geschweige für eine Ausstellung auswählen.

 

Es gibt nur zwei Fotos, denn man kannte damals noch keine digitale Fotografie mit hunderten, oft sinnlos geknipsten Fotos. Deshalb sind es fotografierte Fotos aus meiner Mappe, in denen ich Zeitungsausschnitte usw. aufbewahre.

Das aber nur nebenbei. Beim Abholen meiner Sachen am Ende der Ausstellung fragte ich, was denn mit den Bannern werden würde, welche über den einzelnen Flächen hingen. Die kommen in den Müll, sagte mir der Mitarbeiter dort. 

Ich fragte, ob ich das mit meinem Namen haben kann und er gab es mir gerne. Die Banner bestanden nämlich aus schönem hellgrünem Japanpapier. Ich könne auch alle anderen haben, aber das wollte ich nicht.

Dieses Banner lag nun 26 Jahre zusammengerollt, weil oben und unten mit Holzleisten versehen, in einem Bettkasten.

 

 

Beim Auf- und Ausräumen fiel es mir nun in die Hände und ich überlegte, was ich damit anfangen könnte. 

Die Schrift konnte ich sehr gut, ohne Schaden anzurichten, ablösen. Erstaunlich, 26 Jahre liegt das nun schon. 

 

Ein großes Stück wurde in das Schubfach mit Geschenkpapier gelegt. Ein Stück wurde an eine andere Patchworkerin verschenkt. Bei den Landschaften auf meinen textilen Karten habe ich kleine, gerissene Stücke davon aufgenäht. Beim Abreisen kommen die Fasern so wunderbar zum Vorschein und sehen aus wie Gras. Und weil meine Mädels nächste Woche beim Nähtreffen unbedingt auch solche Karten gestalten möchten, habe ich für jede ein Stück in meine Materialtasche gelegt. 


Wer hätte gedacht, dass dieses Banner doch noch so vielfältig Verwendung finden wird? Und die Banner der anderen Aussteller wurden damals ja ganz sicher alle entsorgt!

 


 

 

Mittwoch, 28. Februar 2024

Neue Gardinen...

 ... für das Computerzimmer.

Was kann kann alles geschehen, wenn man (eigentlich) im Nähzimmer nur aufräumen möchte? Sortieren, ausmisten, wegpacken, verschenken...

So geschehen an einem Regentag vor einiger Zeit. Da fällt mir eine Tüte in die Hände und ich sehe nach, was ich da so gut verpackt habe. Ein großes Stück hochwertiges Käseleinen und noch ein paar Reststücke.  Das große Stück habe ich mal für jemanden aus meinem Kurs bestellt, wurde aber dann nicht abgenommen. Tue nichts Gutes … 

Das muss verarbeitet werden, unbedingt. Da könnte ich doch für das Fenster vom Arbeitszimmer meines Herrn L. eine neue Gardine machen. Er soll doch auch davon profitieren, dass ich ihn oft lange alleine im Wohnzimmer lasse. Angedacht war eine neue Gardine schon länger.

Schnell den Zollstock genommen und gemessen und überlegt und die Gedanken kamen von einer neuen Gardine nicht mehr weg.

Ich erinnerte mich, dass ich mal Fensterbilder mit applizierten Glasflaschen gesehen hatte. Das gefiel mir damals sehr. 

Das Erste, was ich vor dem Zuschneiden machte war, an den geplanten Schnitten einen Faden zu ziehen. Nur so kann man dieses Käseleinen fadengerade schneiden. Da fällt mir ein, dass das früher auch oft in den Stoffgeschäften gemacht wurde. Erinnert ihr euch? 

Im Abstand zu den Außenkanten tat ich das Gleiche nochmal. Denn vor dem Nähen musste ich die Außenseiten versäubern.

Wenn man das etwas steife Käseleinen ständig herumzerrt, dann lösen sich nach und nach die Fäden am Rand. Genau in dieser entstandenen, einen Faden breiten Lücke bügelte ich mir an drei Seiten den Außensaum. Das erleichterte mir das Nähen. 

Die Kante, die später der untere Rand sein soll, bekam eine Art Hohlsaum.

 

 

Jetzt konnte ich mit der Gestaltung beginnen. Ich schnitt mir aus Papier unterschiedliche Vasenformen zu.

 

Die positionierte ich auf den Stoff, verschob, tauschte aus und schnitt neue Formen.


Der Plan war, drei Gruppen mit Vasen zu applizieren. 

Aus den Resten vom Käseleinen schnitt ich mir die Vasen zu, nachdem ich den Stoff mit Vliesofix versehen hatte. Die ursprüngliche Überlegung, die Vasen aus weißem Stoff zu machen, verwarf ich, weil sich nicht das Durchsichtige von Glas darstellen ließ.

Bei den Blumen habe ich mich für weißen Stoff entschieden. Ein paar Reste von bedrucktem Blumenstoff schienen mir auch gut geeignet.

 

 


Bei der Reihenfolge musste ich gut aufpassen. Erst müssen die Stiele der Blumen, dann die Lage Stoff, welches das Wasser sein soll, und dann erst die Vase aufgelegt werden. Erst, wenn das alles passt, kann man aufbügeln. 

 

 

Genau so ist es beim Applizieren, immer erst die Teile im Hintergrund und langsam nach vorne arbeiten. Etwas kniffelig war das Aufbringen der Stiele, bestehend aus dickem Häkelgarn. Da ging nichts mit Eile, sonst hätte sich das Leinengewebe verzogen.

 

Einige wenige Spitzenreste kamen auch zum Einsatz.

Am oberen Rand habe ich Schlaufen angesteckt, um zu sehen, wie das Teil am Fenster aussieht. Auf die Stange geschoben und ans Fenster gebracht und geschaut und - was soll ich euch sagen, es gefiel mir überhaupt nicht.

Kurzerhand habe ich die Schere angesetzt und aus der einen Gardine drei kleine gemacht. Perfekt, das gefiel mir gut.

Nun konnte ich die Schlaufen annähen und am unteren Rand die Fäden ziehen, damit sich Fransen bilden.

 

Jetzt war ich überzeugt von meiner Arbeit.




Für ein Foto habe ich die Teile auf einen dunklen Stoff aufgelegt, damit man die Applikationen gut sehen kann.


 

Leicht und luftig sieht sie aus, die neue Gardine für das Zimmer meines Herrn L..


Er hat sich lobend geäußert. Wenn ich ihn aber nicht auf die neue Gardine aufmerksam gemacht hätte wäre es ihm nicht aufgefallen. Männer halt!

 








Samstag, 24. Februar 2024

Blumig...

... ist das Thema bei den Stoffspielereien, im Februar bei 123-Nadelei

Gerne mache ich in diesem Monat mit, denn blumig ging es ab und an in letzter Zeit bei mir im Nähzimmer zu. Ich habe wieder an meinen Karten gearbeitet, wie hier schon einmal darüber geschrieben.  Es werden viele gebraucht, deswegen habe ich auch oft in Serie gearbeitet. Ich nenne sie textile Karten, nicht AMC, denn sie sind keine. Für AMC gibt es ja wohl bestimmte Vorgaben, die ich nicht mit meinen Karten erfülle. Ich mag lieber, wenn die Karten aus Karton sind. Gerne nehme ich Karton der Stärke 220g/m² mit Leinenstruktur. Das sieht edel aus. Die Karten sollen benutzt werden, beschrieben mit lieben Worten und verschickt an liebe Menschen. Beschriften geht bei den AMC nicht so gut, weil sie ja eine textile Rückseite haben müssen. 

Aber egal, der Zweck bei diesen Karten ist, dass sie Freude machen. Gleich mehrmals:

Beim Ausdenken, beim Anfertigen, beim Grüße schreiben, beim Verschicken und hoffentlich auch beim Empfangen.

Ich schneide die A4 Blätter mit dem Schneidegerät in der Hälfte durch und falte sie auch mit dem Hilfsmittel auf diesem Gerät. Das geht schnell und ist exakt.

 

 

Und nun zeige ich euch mal die Karten, die zum Thema Blumen passen. Die stilisierten Blumen auf meinen Karten sind teils frei mit der Maschine gestickt, dann bekommen sie durch handgestickte Knötchen den letzten Pfiff.

 

 

Sie sind auch manchmal ganz und gar mit der Hand gestickt, denn Stickgarn habe ich von meiner Mutter noch reichlich.

Bei Karten mache ich oft Serienarbeit. Denn die gerissenen grünen Stoffstreifen lassen sich besser händeln, wenn man nicht nur eine kleine Fläche belegt. Die nähe ich dann frei mit der Maschine auf den Hintergrundstoff. Eine Kennzeichnung macht die Größe 8 x 12 cm sichtbar, die später geschnitten werden muss. In diesem Feld bewege ich mich dann mit der Handstickerei.

 

 

Habe ich geeigneten Stoff mit kleinen  Blüten schneide ich die mit einer kleinen Schere aus (ist oft ziemlich aufwändig) und kombiniere sie mit einem weiteren Stoff und Knötchenstichen zu einer Blumenvase.

 

 

Oder ich bügle auf einen hellen Stoff gerissene Stücke von gefärbtem Vliesofix. 

 

 

Entweder sticke ich dann gleich Blumen frei mit der Maschine darauf oder ergänze vorher noch mit Restchen anderer stofflicher Materialien, wie Leinen oder Mull. Das sind alles Dinge, die eigentlich in den Abfall wandern würden. 

 

Noch mal zu meiner Arbeit in Serie. Es gibt immer ein ziemliches Chaos auf meinem Arbeitstisch, wenn ich mit so vielen unterschiedlichen Materialien arbeite. Deshalb gestalte ich erst viele der textilen Flächen. Dann wird der Tisch abgeräumt und für den nächsten Arbeitsgang vorbereitet. Anschließend wird genäht oder gestickt. Ich arbeite meist an zwei Nähmaschinen, damit ich nicht ständig den normalen Fuß mit dem Quiltfuß wechseln muss. Oder ich arbeite mit zwei unterschiedlichen Garnfarben und spare mir auch hier den Wechsel. Oder ich mache erst alles, was grünes Garn benötigt, dann schwarz … usw. 

Das Sticken per Hand mache ich gemütlich am Abend im Wohnzimmer, wo ich dann nur Fernsehen "höre". Das ist so entspannend.

Die textilen Flächen werden alle auf 8 × 12 cm geschnitten. 

Beim Karton schneide ich auch gleich mehrere Bögen zu. 

Mit einem Klebstift mache ich zwei, drei Striche auf die Vorderseite des Kartons und positioniere das textile Bild mittig. So liegt dann ein ganzer Stapel bereit zum Aufnähen.

 

 

Ganz zum Schluss klebe ich auf der Innenseite der Karte noch ein Faltblatt auf, damit die Nählinien verdeckt sind.
Und nun verrate ich noch etwas. Wenn ich solche Karten verschicke, lege ich mein Blatt mit den Grüßen immer extra dazu. Die Empfänger sollen die Karte weiterschicken können - das würde mich freuen.

Entstanden sind so in den letzten Tagen sehr viele Karten. Nicht nur "blumige".

Mehr, als ich geplant hatte. Aber wenn ich so dabei bin kann ich schlecht aufhören, weil da so viele Ideen im Raum schwirren.

 


Wer eine haben möchte, schaut einfach mal in meinen Flohmarkt. Schließlich wird hier auch von Nichtnäherinnen gelesen.

Gerne verarbeite ich auch immer Reste von Seidenmalereien,Tyvec, gepatchte Arbeitsproben, Reste von gefärbten Stoff kombiniert mit Spitze, Seiten eines alten Buches, Schokoladenpapier, Fäden...

Es lassen sich auf kleinster Fläche so tolle Sachen gestalten. Und es muss nicht immer nur "blumig" sein.



Ich könnte noch ganz viele Posts nur über textile Karten schreiben. 

Aber für heute ist es genug. 

 

 

 


Samstag, 17. Februar 2024

Portrait...

... ist das erste Thema in der Patchworkgruppe QuilThuer im Jahr 2024.

Vor Jahren habe ich schon einmal Portraits textil umgesetzt. In unterschiedlichen Varianten. Daraus habe ich ein Leborello mit Sprüchen erstellt. Hier gab es einen Post dazu. 

Gezeigt hatte ich es einmal in einer Ausstellung. Ansonsten lag es nur im Regal, schade, dass die einzelnen Bilder nicht die geforderte Größe haben. Denn die Gruppe hatte sich auf eine Höhe von 30 cm und eine variable Breite verständigt.

Die Teile des Leborello sind nur 20 x 20 cm.



So sahen meine ersten Entwürfe aus.

 

Ich wollte ein Gesicht applizieren, besticken und dann garnieren. Mit Yo-Yos und Knöpfen als Haare. Oder doch ein Gesicht malen und dann ...

Beide Varianten habe ich verworfen.

Stattdessen habe ich mir im Internet ein Gesicht gesucht, welches durch KI erstellt wurde.

Bei der Suche nach einem passenden Gesicht habe ich mir die Frage gestellt, wie das wohl mit dem Urheberrecht bei KI generierten Dingen ist. Neugierig (und um auf der sicheren Seite zu sein) habe ich recherchiert und das gefunden:

Können durch KI generierte Bilder gegen das Urheberrecht verstoßen?
...Das führt dazu, dass der durch KI generierte Output niemandem gehört und mangels Urheberrecht an derartigen KI generierten Outputs keine Urheberrechtsverletzung begangen werden kann (sogenannte simple KI-Prompts).
 
... KI-generierte Inhalte unterliegen als solche nicht dem deutschen Urheberrechtsschutz, da diese keine persönlichen geistigen Schöpfungen eines Menschen sind.
 
Da hab ich nun wieder etwas dazu gelernt. Wie ist das dann aber in Zukunft mit den Leuten, die bei ihren Doktorarbeiten bei Anderen abschreiben, die Anderen aber KI sind und dann ist es doch …? 
 
Ach Rela, bleib bei deinen Nähereien und schweife nicht ab. 
Also zurück zu meinem Portrait. 
Das Foto habe ich ein wenig bearbeitet und auf Stoff gedruckt.
 
 
 
Das Ziel war, eine Hälfte des Kopfes in Grautönen und die andere Hälfte farbig zu machen. Dementsprechend habe ich auch die Haare unterschiedlich gestaltet.
 
 
 
Ganz fertig bin ich noch nicht. 
 
 
 
Ich zeige es euch beim nächsten Mal, wie es weiter geht.