Sonntag, 30. September 2018

Na endlich...

... passiert hier wieder was im Nähzimmer. Es wurde ja auch Zeit. Lange genug hab ich ja gewartet.


Auch wenn sie nur am Trennen ist, weil was schiefgegangen ist.


Doch davon erzählt sie euch sicher später selbst.

Viele Grüße sendet euch Cleo, die Katze von

Dienstag, 25. September 2018

Tasche - das Finale...

...oder sozusagen der letzte Teil.
Nun ist sie fertig, meine Tasche mit dem Double Wedding Muster.
Hier, hier  und hier könnt ihr noch einmal den gesamten Werdegang nachlesen.
Als nun das Außenteil und das Futter fertig waren, konnte die "Hochzeit" stattfinden. So nennt man doch das Zusammenfügen des Fahrgestells mit Motor und der Karosse bei den Autobauern.
Beide Teile werden mit ihren rechten Seiten ineinander gefügt und am oberen Rand zusammengesteckt, mit Stecknadeln oder Klammern. Diese Naht kann dann rund herum genäht werden. Ich habe dann das Vlies der NZG noch etwas zurückgeschnitten, damit ich oben nicht so einen dicken Rand bekomme.
Vor dem Wenden werden die NZG in den Ecken bis kurz vor der Naht eingeschnitten. Das ist dringend erforderlich, weil man sonst diese Ecken nicht gut ausarbeiten kann und es ergeben sich unschöne Falten.

Dann kann man die Tasche durch die offene Naht im Futterboden wenden. Pardon, das hatte ich vergessen. Beim Nähen des Futterbodens muss ein Stück der letzten Naht zum Wenden offen bleiben.

Die obere Abschlusskante wird gut ausgearbeitet. Ich habe sie noch einmal  mit leichtem Dampf gebügelt. Aufgrund des Musters kann man hier nicht noch eine Steppnaht machen, das würde nicht passen.

Für die Träger habe ich auf ein Stück Nahtband unterschiedlich große Stoffe genäht.

Diese Streifen wurden dann so mit dem dunklen Hintergrundstoff der Tasche eingefasst, dass ein schmaler Streifen der farbigen Stoffe rausschaut.
Die Henkel werden genau in den Ecken angenäht und fertig ist die Tasche.

Sie ist 25 cm hoch und oben 38 cm breit. Zur Sicherheit hat sie noch einen Loxx - Verschluss bekommen. So ist die Tasche oben geschlossen. Ich mag diese Verschlüsse sehr gerne, sind sie doch viel besser als normale Druckknöpfe. Und (fast) diebstahlsicher. Besonders bei Rucksäcken. Kennt ihr die?
Und sie sind leichter anzubringen, da verschraubt.

Und nun kommt die Tasche zum Zeigen mit in den Kurs und dann in den Keller. Denn ich mag keine Stofftaschen tragen, aber ich nähe gerne welche. (Oder soll ich eine Verlosungsaktion daraus machen???) Was meint ihr?




 

Sonntag, 23. September 2018

Tasche vorletzter Teil

Nun konnte ich ganz entspannt in der Sonne sitzen und alles applizieren. Weil es so schön war habe ich dann noch passendes Handquiltgarn geholt und an den Kanten entlang gequiltet.


Dann wurde die obere Kante bündig an den Bögen abgeschnitten.

Sauber sieht es nun aus.

Jetzt wird der Taschenkörper zu einem Ring genäht. Dabei liegt der rechte Bogen so dicht an dem offenen Ring der gegenüberliegenden Seite, dass dieser geschlossen wird. Jetzt kann das letzte Stück appliziert und die noch fehlende Quiltlinie vervollständigt werden. Den übrigen Quiltfaden hatte ich bereits hängen lassen.
Auf der Rückseite muss dann der Hintergrundstoff zurückgeschnitten und etwas befestigt werden.
Und so sieht es dann von rechts aus. Keine Naht ist zu sehen.
Nun wird das Futter genauso zugeschnitten wie das Außenteil. Ich habe das Futter auch noch mit Vlies verbunden. Bevor das Futter als Ring geschlossen wird kann man noch Innentaschen annähen. Leider habe ich da vergessen, Fotos zu machen.
Die Bodennähte werden genäht. Zuerst links und rechts an den Dreiecken.

Dann werden diese beiden Nähte aufeinander gelegt und der Boden geschlossen. Die NZG dabei auseinander legen.


So sieht der Boden dann von außen aus.

 Und so von innen.
Die Außentasche und das Futter sind fertig.  Hier sieht man auch die Innentasche.
Den finalen Abschluss dann beim nächsten Mal.

Freitag, 21. September 2018

Na, was wird es denn???

In meinem Post von hier habe ich gefragt, was denn meine jetzige Handarbeit wohl werden wird. Nun kommt die Antwort auf meine Frage. Nein, es wird keine große Decke, wie vermutet wurde. Es wird eine Tasche.
Die Geschichte dazu: Im Sommer schickte mir eine Kursteilnehmerin ein Internet- Foto von einer Tasche und fragte, ob ich ihr denn erklären könne, wie die wohl gemacht wird. Ich habe das Foto an meine Pinwand im Nähzimmer gesteckt und hatte es während der Kurs-Sommerpause immer im Auge. Wenn ich mal freie Kapazitäten im Kopf hatte habe ich überlegt, wie es denn gemacht werden könne. Ich mag solche Herausforderungen, bei denen ich nicht eine fertige Anleitung habe, sondern meinen Kopf anstrengen muss. Auch deswegen gibt es bei mir (neben dem beruflichen Ruhestand) eben immer noch meine Patchworkkurse. Das hält fit! Das sag ich euch!
Und nun ist sie fertig, die Probe- Tasche mit dem Double- Wedding- Ring - Muster.
Und weil ich sie auch den anderen Mädels im Kurs versprochen habe, machte ich wie immer von den einzelnen Arbeitsschritten Fotos. Für die Anleitung sozusagen.

Zuerst war da natürlich mein skizzierter Plan.
Dann konstruierte ich mir die einzelnen Teile, die ja exakt zusammenpassen müssen. Wir hatten uns auf das Nähen über Papier geeinigt. Meine Mädels mögen eben auch gerne reine Handarbeit. Die Nummerierung ist hilfreich bei der richtigen Stoffwahl und auch beim Zusammennähen.

Allerdings müssen (wie immer) zwei meiner Mädels aus der Reihe tanzen, die eine wollte mit Jeansresten arbeiten und die Teile wie bei einem Rag-Quilt ausfransen. Die andere wollte alles mit der Maschine machen, weigert sich aber auf Papier zu nähen, weil ihr das Umdenken nicht liegt. Was habe ich oben von Herausforderung geschrieben??? Aber dazu später.
Erst werden alle Bögen (insgesamt brauchte ich 24) geheftet. Das heißt 168 Papierschablonen mit dem passenden Stoff versehen, den Stoff um die Schablone klappen und heften.

Beim Heften und Nähen überlegte ich weitere Arbeitsschritte und entschied, dass der obere Taschenrand später mit der Maschine genäht werden soll. Dafür brauche ich aber eine Nahtzugabe. Die darf also nicht mit über die Schablonen geheftet werden. Sonst würden die farbigen Bögen schmaler, wenn man darüber näht. Also werden die Bögen, die den oberen Taschenrand ergeben, mit offenen Kanten geheftet.

So, dass war es erstmal bis hier hin.
Beim nächsten Post zeig ich euch die folgenden Schritte, falls ihr wollt.

Wollt ihr?
Ja oder ja???





Mittwoch, 19. September 2018

Ist das langweilig!

Ich frage mich wirklich, wann es wieder losgeht mit der Näherei? Mit der angenehmen Wärme der Heizung und dem vielen Stoff auf dem Tisch. Da war es bisher immer so gemütlich.


Am Sonntag hab ich mich heimlich reingeschlichen, denn normalerweise darf ich im Sommer nicht ins Haus. Aber niemand war da.


Am Montag war ich wieder hier, aber umsonst.


Am Dienstag hab ich wieder gewartet. Doch bei dem schönen Wetter waren alle im Garten.


Da hab ich mir heute einfach die Beschreibung der Nähmaschine geschnappt und dachte, ich könnte es selber versuchen. Nicht´s war´s. Ich habe das alles in dem Buch nicht verstanden. Denn leider kann ich kein "nähmaschinisch" lesen.
Das Leben als Katze kann ganz schön langweilig sein.

Es grüßt euch recht herzlich Cleo, die Katze von




Dienstag, 18. September 2018

Es wird wieder genäht...

...bei noch sommerlich warmen Temperaturen draußen auf der Terrasse. Man sollte diese  Abende nochmal richtig geniesen. Sie werden wohl die letzten sein für dieses Jahr.
Deshalb habe ich ein Handnähprojekt in Arbeit. Double Wedding Ring, über Papierschablonen, dann appliziert und mit der Hand gequiltet.
Aber was wird es wohl werden???


Samstag, 15. September 2018

Ein Katalog als Hilfsmittel


Da die Kurs- Sommerpause zu Ende ist und ich zwar im Kurs- aber noch nicht im Nähmodus bin, möchte ich euch mal etwas zeigen.
Im Laufe der vielen Jahre als Kursleiterin habe ich für und mit meinen Mädels einiges an Hilfen angefertigt, die uns, egal ob im Kurs oder beim Nähen zu Hause sehr hilfreich sein können.
Eines dieser Hilfsmittel ist ein Vlieskatalog.
Wer kennt nicht diese Situation: Da wird in einer Anleitung ein bestimmtes Vlies bzw. Material empfohlen, welches man natürlich nicht vorrätig hat. Bei Taschen wird oft von Einlagen geschrieben, die man nicht kennt. Oft fehlt die Vorstellung, welche Stärke die Einlage haben soll. Und dann bestellt man sich das empfohlene Material, es kommt mit der Post und man stellt fest, dass solches, wenn auch von einem anderen Hersteller, im Schrank liegt.



Sehr oft kommen meine Kursmädels zu mir und fragen, ob dieses oder jenes Vlies dem in der Anleitung einer Zeitung gleich kommen könnte. Nicht alle Vliese wie die von der Firma F. haben am Rand eine Bezeichnung. Oft ist die auch bereits weggeschnitten und dann?


Bevor es weiter geht, dazu aber erst mal wieder eine dazugehörige Geschichte. In der Mitgliederzeitung der Patchworkgilde las ich vor vielen Jahren mal eine Suchanzeige, jemand suchte dringend das Buch "Alias Graces" für eine liebe, sehr kranke Patchworkfreundin. Im Buchhandel war es zu jener zeit vergriffen. Übrigens ist das ein sehr empfehlenswertes Buch.  Bei mir stand es im Schrank und ich nahm Kontakt auf. Bei diesem Kontakt sagte die Frau mir u.a. dass sie für die Firma F. auf Messen unterwegs ist. Sie bot an, mir anstelle des Kaufpreises ein Paket mit vielen unterschiedlichen Vliesen zu schicken. Das Paket war für mich ein Schatz, denn Anfang der 90iger Jahre kannte ich die Vielfalt der Vliese auf dem Patchworkmarkt noch nicht. Auf einer Messe lernte ich sie dann später persönlich kennen. Ein netter Kontakt über viele Jahre entstand. Sie übergab mir damals freundlicherweise einen Katalog mit all ihren Produkten einschließlich Vliesmuster.

Nun weiter mit dem Eigentlichen. Dieser Katalog war dann mein stetiger Begleiter in den Kursen, um jemand zu zeigen, welche Stärke oder Festigkeit eine Einlage für ein bestimmtes Projekt haben sollte. Denn die Muster konnten man in dem Katalog im wahrsten Sinne "begreifen ". Die Nachfrage meiner Mädels nach solchem Katalog bei der Firma F. wurde leider abgelehnt. Nur Schulen und Kursleiterinnen, eben Multiplikatoren, werden damit versorgt.
Also hieß es für uns - Selbermachen!
Ich gab ihnen von allen Sorten, die ich in meinem Bestand hatte ein kleines Stück. Das haben sie auf Karteikarten oder Zeichenkarton aufgenäht, beschriftet und, was ganz wichtig war, mit zusätzlichen Informationen versehen.  Beispielsweise wofür man es verwendet, Bügelhinweise, preisgünstige Alternativen, wenn es sich um teure Markenware handelt oder auch die Bezugsquellen. Dafür ist auf den Rückseiten ausreichend Platz.
Beim Aufnähen war es wichtig, dass man die Musterstücke anfassen kann, um die Stärke oder Festigkeit zu erfühlen.
Ich freue mich immer, wenn heute mal jemand eine Frage nach einem bestimmten Vlies stellt und von einer anderen Kursteilnehmerin der Hinweis kommt: Na, schau doch in deinem Katalog nach.


Vielleicht ist es ja eine Anregung für die eine oder andere von euch, sich auch so ein Hilfmittel zu erstellen.

Dienstag, 11. September 2018

Tag des Denkmals

Alle zwei Wochen fahre ich auf dem Weg zum Töpfern am Schloss Reinhardsbrunn vorbei. Dieses Schloss und das dazugehörige Gelände kann man normalerweise nicht betreten.

Luftaufnahme- Foto von hier

Am Tag des offenen Denkmals jedoch konnte man das tun und wir haben es genutzt. Dieses Schloss hat eine lange Geschichte, die ich hier nicht im Detail wiedergeben möchte. Denn wenn es sich um Geschehnisse aus dem Jahr 1082 handelt ist meine und evtl. auch eure Geduld begrenzt. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann gerne hier nachlesen.

Nur soviel:

Auf dem Gelände war einst ein Kloster, später dann wurde das Schloss erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es enteignet und dem Land Thüringen übertragen. Gebäude auf dem Gelände wurden Schulungsobjekt, Kinderferienlager und später ein begehrtes und gut besuchtes Hotel. Der Hotelbetrieb wurde im Jahr 2001 eingestellt, weil man die notwendigen Renovierungsarbeiten nicht bei laufendem Gästebetrieb bewerkstelligen konnte oder wollte. Diese Renovierung fand jedoch nie statt.
Das Kavaliershaus

Nach der Hotelschließung ging es bergab mit dem Schloss und seinen Nebengebäuden. Die neuen Eigentümer (alles hatten sie für ein Butterbrot gekauft) kümmerten sich von nun an nicht mehr darum. Auflagen des Landes Thüringen und des Denkmalschutzes zur Erhaltung und Sicherung der Gebäude wurden nie erfüllt. Die Witterung, der Zahn der Zeit und natürlich Randalierer taten ihr übriges dazu, dass die Gebäude jetzt in einem bedauernswerten Zustand sind.
Die Natur nimmt keine Rücksicht auf alten Mauern

Kampf zwischen Efeu und Dachrinne- wer wird gewinnen?

Das Schlossgebäude


Impressionen aus dem sehr schönen Landschaftspark. Ein Förderverein kümmert sich ehrenamtlich um die Pflege des Parks.
Ein Baum im Baum -aus einer toten Buche wächst eine Birke

Einer der Nebeneingänge vom Schloss



Der Haupteingang des Schlosses
Die Aufkleber an der Eingangstür zum ehemaligen Hotel zeugen noch wie zum Hohn von einer besseren Zeit.


Der Schlosshof


Auch die Parkmauer ist sehr marode
Auf den Simsen wachsen die ersten Bäume.

Auch wenn sich engagierte Menschen um eine Erhaltung bemühen, gleicht es doch einem Kampf gegen Windmühlen. Denn sie können den Verfall der Gebäude nicht stoppen. Bei den letzten beiden Ministerpräsidenten wurde das Problem Schloss Reinhardbrunn zu gegebener Zeit immer zur Chefsache erklärt. Aber...

Im Jahr 2018 konnte nach jahrelangen gerichtlichen Auseinandersetzungen die Enteignung des Schlosses durchgesetzt werden. Das Schloss gehört nun wieder dem Land Thüringen, wie viele andere marode Schlösser auch. Aber wie nun weiter? Viele Millionen Euro sind nötig, um erst einmal den weiteren Verfall aufzuhalten. Aber wie soll man diese Gebäude in Zukuft nutzen?

Viele Fragen sind bisher unbeantwortet. Zwei Jahrhunderte haben die Gebäude den Wirren getrotzt und nicht einmal 30 Jahre haben gereicht, es sie so verfallen zu lassen. Schade, traurig, beschämend. Denn es sind Zeugen der Geschichte und irgendwann unwiederbringlich  verloren. 

Man kann nur hoffen, dass sich Investoren finden, die Einsicht und das nötige Geld haben um das alles zu retten.