Es ist auch unter der Bezeichnung Quiet-Book bekannt. Bei
Ulrike gab es in diesem Jahr eine wunderbare Anleitung für die Gestaltung eines solchen Buches mit dem Thema Weihnachten.
So ein Buch ist dafür da, die Feinmotorik und die Konzentration bei Kleinkindern zu fördern. Ich habe mich bei dieser Aktion nicht beteiligt, aber alles genau beobachtet. Toll, wie Ulrike das alles gezeigt hat.
Ich habe solch ein Buch vor 4 Jahren schon genäht, als Zeige- Beispiel für einen Kurs. Einige Omas waren in der Gruppe und wollten etwas besonderes für ihre kleinen Enkel machen.
Und so sieht mein Buch von außen aus. Auf die helle Stofffläche kann der Name des Kindes geschrieben, genäht oder gestickt werden. Verschlossen wird es durch Bindebänder.
So sind die einzelnen Seiten zusammengefügt. Lochösen wurden eingeschlagen und die Seiten in Größe A4 mit einer Kordel verbunden. Der Abstand der Ösen ist so, dass man auch einen Ordner als Hülle nehmen könnte.
Und nun geht es mit dem Inhalt los. Zuerst zwei Schuhe mit Schnürsenkeln zum Lernen und Üben von Schleifen. Rechts eine Seite mit verschiedenen Verschlüssen.
(Kennt jemand den ganz oben noch aus eigener Benutzung?)
Dann zwei Seiten mit Filzteilen. Die links können in die Sechsecke gepuzzelt werden. Dafür habe ich immer zwei unterschiedliche Filze mit Vliesofix zusammengeklebt. Das erhöht die Farbenvielfalt. Auf der rechten Seite ergeben die Teile einen Schmetterling. Die Einzelteile sind in durchsichtigen Taschen aufbewahrt und können so nicht verloren gehen.
Links eine Möglichkeit, das Durchfädeln einer Schnur durch Ringe zu üben. Rechts ein Marienkäfer mit einem Reißverschluss. Im Käfer befinden sich die schwarzen Punkte.
Bei dieser Doppelseite werden die Formen von der einen Seite abgemacht und auf der anderen in der entsprechenden Form wieder angeheftet. Die sind natürlich nicht an der gleichen stelle, also muss das Kind aufpassen. Klettverschlüsse lassen die Teile gut haften. Hier habe ich darauf geachtet, dass auf den kleinen Teilen das Flauschband ist. Wenn die Teile mal auf dem Teppichboden liegen, haften sie dort nicht fest.
An der applizierten Hose kann das Kind den Gürtel auf und zu machen. Die Zeiger der Uhr rechts lassen sich verstellen.
Hier ist ein Stück Stoff mit unterschiedlichen Motiven bedruckt. Die kleinen Teile in der Tasche kann man auf die passende Stelle des Stoffes legen.
Zum Zahlen lernen wurden bunte Holzperlen auf Kordel aufgezogen.
Wieder ein Spiel mit einer Perle. Die kann man durch die Ringe hindurch an der Schnur von oben nach unten schieben und natürlich wieder zurück.
Rechts ist einfach die Manschette eines Hemdes aufgenäht, für das Öffnen und Schließen von Knöpfen.
Noch eine Übung mit Knöpfen. Die Farbe der Blumen muss zur Knopffarbe passen.
Links eine Seite zum Verweben von Filzbändern. In der Mitte kann mit der Wolle ein Zopf geflochten werden und ein Zopfhalter wird angebracht.
Rechts ist meine Lieblingsseite. Im geflochtenen Korb, der mit Klettband befestigt ist, liegen lauter Äpfel aus doppeltem Filz genäht. Die kann man entnehmen und mit Druckknöpfen an den Baum machen. Oder vom Baum ernten und in den Korb legen. Wie das Kind es möchte.
Zu guter letzt gibt es auch noch eine Waschmaschine. Die lässt sich öffnen und Wäsche kann entnommen werden. Daneben gibt es eine Wäscheleine mit Klammern zum Aufhängen der Wäsche. Damit man sieht, ob die gesamte Wäsche aus der Maschine raus ist hat sie ein durchsichtiges Bullauge.
Und nun noch einige Hinweise zu meinem Quiet-Book. Die Seiten sind gemacht wie jeweils zwei kleine Quilts, die dann mit ihren linken Seiten zusammengefügt und mit einem Binding eingefasst wurden. Für die Ringösen habe ich an der jeweiligen Seite einen doppelten Stoffstreifen mit eingenäht. Da sollte auch Vlies dazwischen sein, damit die Ösen gut haften. Manches würde ich aus der heutigen Sicht etwas anders machen. Zum Beispiel mit einfachen Aufgaben beginnen und dann steigern. Ein anderes Zusammenstellen meines Buches ist leider nicht mehr möglich, da die Rückseiten der einen Seite oft zur nächsten passen muss.
Unser Enkel ist für viele Dinge des Buches noch etwas zu klein.
Also bleibt es noch eine Zeit bei Oma. Emil ist
(noch) kein Leser des Blogs, also
kann ich das hier mit ruhigem Gewissen zeigen.
Wenn unser Enkel beim Spielen später genauso viel Freude haben wird wie ich beim Anfertigen, dann hat sich der Zeitaufwand gelohnt.