Dienstag, 29. Juni 2021

Ein neues Buch...

hatte ich mir bestellt.

Am Sonnabend war es im Briefkasten.

Als ich noch regelmäßig Patchworkzeitschriften abonniert hatte, habe ich es immer so gehandhabt, wie es mir von meiner Mutter gelehrt wurde: erst die Arbeit dann der Spaß!

War solch eine neue Zeitschrift in der Post habe ich dann immer erst all die Arbeiten gemacht, die so noch zu tun waren bzw. die ich nicht gerne machte. Immer als Belohnung das Lesen der Zeitung im Blick. Das hat wunderbar funktioniert. Alles ging viel schneller von der Hand. Unsere Mutter war eben lebenserfahren und ich bin immer noch dankbar für solche klugen Ratschläge.

Am Sonnabend stand jedoch den ganzen Tag wieder Gartenarbeit, auch Rasenmähen im Grundstück an. Na ja, werden jetzt einige denken, das ist doch normal im Sommer. Ist es auch. Normalerweise. Aber erstens war es sehr, sehr warm.

Zweitens hat unser Rasenmäher gemuckt, sodass ich mehr schieben musste als, dass er sich selbst vorwärts bewegt hat. Und drittens solltet ihr wissen, dass unser Grundstück über 2200 Quadratmeter groß ist – Fluch und Segen zugleich.

Am Abend, nach getaner Arbeit, hatte ich doch tatsächlich das Buch nicht mehr im Gedächtnis.

Erst gestern fiel es mir in die Hände. Leute, ich werde alt. So etwas passierte mir noch niiiiie!

Aber nun zurück zum Buch. Beim Anschauen von Quiltfotos im Internet bin ich darauf gestoßen. Das Titelbild erinnerte mich gleich an Vasarely und an M.C. Escher.

Eine Ausstellung von Victor Vasarely war die erste, die ich mir nach der Wende 1990 angeschaut habe.

Von dieser Ausstellung (man durfte dort fotografieren, Kataloge gab es nicht) habe ich mir Ideen genommen, um sie dann in Quilts einzuarbeiten.  Hier drei Beispiele, leider in schlechter Bild - Qualität weil Fotos von Fotos von Fotos...



Und hier noch etwas von M.C. Escher.




 

Beide Künstler hatten eine Gabe, Gegenstände darzustellen, die es so überhaupt nicht geben konnte. Das fand ich immer sehr faszinierend. Einige Bücher von ihnen stehen in meinem Regal.

 

Nun war ich beim Betrachten des neuen Buches so begeistert, dass ich ganz auf die Schnelle heute eine Arbeitsprobe machen musste.


Ich möchte einen Miniaturquilt machen. Am liebsten nach eigenem Entwurf in Anlehnung an die im Buch. Denn einfach Nachmachen ist eigentlich nicht so meins.

Eine Methode, um das wirklich klein hinzubekommen, habe ich gefunden, anders als die im Buch. Schaut, es ist möglich.



Aber das geschieht erst im Herbst oder Winter, wenn es nicht mehr so warm ist, wenn kein Rasen mehr gemäht werden muss und wenn es tagelang regnet oder schneit. Glaubt mir, ich kann es kaum erwarten.




Freitag, 25. Juni 2021

Endlich kann ich es zeigen

Ein Buch zum 60. Geburtstag meiner Schwester.
 
Was ist schon erwähnenswert, wenn man ein Buch zum Geburtstag verschenkt?
Das geschieht täglich millionenmal auf dieser Welt.
Aber mein Buch ist kein normales Buch.
Es ist ein ganz individuelles.
Es ist eines, in dem man nichts lesen kann. Keine Gedichte, keinen Krimi, keinen Roman. Es ist aber auch kein Hörbuch.
Es ist auch kein Fotoalbum.
Man kann aber trotzdem etwas darin erkennen, ganz einfach, beim Betrachten.

Neugierig ???
 
Ich fang mal an, zu erzählen.
Schon sehr oft habe ich von meiner Schwester Jana erzählt, die so wie ich ein kreativer Mensch ist. Auch sie muss vieles ausprobieren.
 
Ihr Beruf ist Porzellanmalerin. Ich bin nicht ganz unbeteiligt, dass sie diesen schönen Beruf erlernen konnte. Sie konnte schon immer gut zeichnen und malen und ich bat meine Eltern, sie einen Beruf lernen zu lassen, der diesem Können gerecht wird. Ich bin 9 Jahre älter und war zu dieser Zeit bereits erwachsen und mein Wort galt schon etwas bei den Eltern.

Aber nun zum Buch.

Ich nahm:

- ein altes, dickeres Buch mit einem festen Umschlag und neutraler Farbe.

Ich bohrte vier Löcher in die Blätter, als Begrenzung für das Messer beim Ausschneiden des Faches. Dann wurden alle Blätter ausgeschnitten, so dass ein Hohlraum entstand.

 
Dann habe ich die Seiten innen und außen mit farblosem Latex bestrichen, damit sie zusammenkleben. Darüber wurden Stücke der ausgeschnittenen Seiten geklebt, um eine glatte Oberfläche zu haben.
 
Alles musste erstmal trocknen.  So lange habe ich das Innenleben vorbereitet. Es sollte, ganz klar, ein Maleratelier werden.
 
Dafür habe ich Pinsel hergestellt, aus Borsten eines alten Pinsels, Zahnstochern und etwas dünnem Draht.
 

Dazu eine Staffelei und eine Kiste mit Malerleinwänden ...


 

 ...für die Wand ein Regal aus dickerem Kupferdraht  und Büchern aus Pappe...

  

 

 

...und einen Tisch mit Stuhl. der Stuhl sieht schief aus, ist er aber nicht wirklich.



 

 

... einen Schrank mit Büchern, Schalen und Farbtöpfen.


Den Buchrücken und den Innendeckel habe ich auch gestaltet. 

Könnt ihr es erkennen???

 



Meine Schwester mag nicht allzuviel Stehrümchen. Alles was sie selbst bastelt wird verschenkt und nur weniges wird behalten. Dieses Buch kann sie einfach so zu den anderen ins Regal stellen. Es stört nicht und es verstaubt nicht. Und steht eben nicht rum!



Ziemlich kniffelig war es, aber es hat mir unendlich viel Freude gemacht.


Mittwoch, 23. Juni 2021

Entdeckt...

 

… habe ich jetzt bei meiner Schwester ein ganz altes Geschenk, welches sie von mir mal zu einem Geburtstag bekam. Bald 20 Jahre muss es her sein.

Es ist eine Dose aus Stoff, in der Paper - Piecing- Methode, mit der Hand genäht.

Gefüllt ist die Dose mit 365 unterschiedlichen Sprüchen und Aphorismen, quasi für jeden Tag des Jahres einen.



Denn, so wie ich, mag auch sie schlaue Sprüche und Aphorismen. Besonders solche, bei denen man mal um die Ecke denken muss, um den Inhalt zu verstehen.

Ich habe schon, so lange ich denken kann, Sprüche gesammelt. Aus der Zeitung ausgeschnitten, denn zu DDR-Zeiten war täglich ein solcher Spruch abgedruckt. Oder ich habe unterwegs mal einen gelesen, für gut befunden und aufgeschrieben. Früher war ja nichts mit "schnell mal ein Foto machen".

Zwei Bücher hatte ich voll mit eingeklebten und geschriebenen Sprüchen.  Mit bekannten, weniger bekannten, klugen, nachdenklichen und spitzfindigen Sprüche.

 

 

Heutzutage macht man im Internet ein paar wenige Klicks und hat Zugang zu hunderten solcher Aussprüche. 


Ich hatte, als ich meinen ersten PC besaß, mal angefangen, die Sprüche in eine Datei zu schreiben. Bald jedoch stellte ich fest, dass so eine Sammlung in einem Buch viel mehr Charme besitzt und habe es sein lassen mit dem Tippen.

 

Aber nochmal ein paar Sätze zu den Dosen.

Gefunden hatte ich die Werbung für diese CD im Jahr 2002 in einer Handarbeitszeitschrift. Ich habe sie gleich telefonisch bestellt und konnte es kaum erwarten, dass sie mit der Post kam.



Diese netten Stoffbehälter waren damals in der Szene total angesagt und ich habe unzählige davon angefertigt. Ich habe sie mit Süßigkeiten, Seife, Nähutensilien oder mit Pralinen aus Stoff gefüllt und verschenkt. Einige habe ich auch verkauft. Sogar an meine Kursdamen, die mit Hand nähen so gar nichts am Hut hatten. Im Winter habe ich Abend für Abend gestichelt. Sie waren alle recht unterschiedlich. Bald habe ich nur die Grundschablonen genommen und den Deckel ganz individuell gestaltet. Mit Spitze, mit Perlen, bestickt, bemalt…

Eine wunderbare Möglichkeit für Resteverarbeitung.
Eine einzige hab ich noch in meinem Besitz.



Es machte mir viel Freude, weil mit der Hand nähen ja sowieso mein Ding ist.


Acht verschiedene Formen gibt es auf der CD. Es sollte noch eine Fortsetzung dieser CD geben. Mit komplizierteren Dosen. Dazu kam es leider nicht, warum auch immer. Schade.

Ich hätte noch weitere probiert.



 





Montag, 21. Juni 2021

Man nehme...

 einen alten Nähkasten und streiche ihn evtl. mit Farbe an ...

 

 

aber etwas alt sollte er noch  aussehen...

 

 

dann stelle man flache Plasteschalen rein und fülle alles mit Erde auf... 


...in die Schalen werden kleine Pflanzen gesetzt, ich nehme Hauswurz, denn die brauchen kaum Wasser. Gegossen wird dann nur in die Schalen. Noch etwas Schnick- Schnack und fertig ist eine originelle Deko für Balkon oder Terrasse.




Mittwoch, 16. Juni 2021

Wegen Kreativreise geschlossen...

 ... war mein Blog für ein paar Tage. 

Zum Geburtstag bekam ich von unseren Kindern einen kleinen Koffer. 

 

 Dieser beinhaltete einen symbolischen Gutschein für ein paar Tage "kreative Auszeit" mit und bei meiner Schwester Jana.

Emil übergab mir Bilder von Gegenständen, damit ich beim Packen für meine "Reise" ja nichts vergessen würde.




Wir (meine Schwester Jana & ich) planten schon länger, für einen kommenden Familiennachwuchs ein Dekoelement für das Kinderzimmer zu basteln. Die zukünftige Mama, unsere Nichte, hatte sich Ballons als Mobile gewünscht. Die formten wir auf Luftballons mit einer dünnen Lage Gipsbinden.

 

Sie wurden bemalt...

... und mit Körben versehen. Perfekt. 

In den Körben wird dann ein kleiner finanzieller Start für das Baby mitfliegen.

 

Dann hat mir meine Schwester noch eine ganz tolle Bastelei mit Wellpappe gezeigt. Upcycling pur!


Von dieser Technik hat sie mir die grundlegenen Vorgänge gezeigt und meinte, das restliche würde ich zu Hause selbst hin bekommen. Wir wollten lieber das schöne Wetter nutzen und in der Natur laufen. 

Deshalb zeige ich das Ergebnis der Wellpappebastelei in einem späteren Post. Hoffentlich kommt bald eine Regenperiode, damit ich da weiter machen kann.


Also liefen wir los. Auf dem Kollonnenweg an der ehemaligen Grenze zwischen Ost und West. 

Dort ist eine (fast) unberührte Natur...

 

 

 

 

mit Stolperfallen...

 

 

 

mit kleinen, im Laufe der Zeit entstandenen, Biotopen...


 

und wilden Orchideen.

 

 

Wir gingen unter und über der ICE- Strecke entlang.

 

 

 

Und wir sahen auch Kurioses. 

Da war z. B. eine neue Fußgängerbrücke, die aber beidseitig mit  Gittern abgesperrt war. 

 


Wir überlegten, was der Grund für die Absperrung sein könnte:

  1. Die Brücke konnte wegen Corona noch nicht mit einem feierlichen Staatsakt eingeweiht werden.
  2. Die Brücke wird geschont und darf nur bei Hochwasser genutzt werden, ansonsten ist der Weg über die Treppe durch den Bach zu nehmen.
  3. Das Schild: "Betreten auf eigene Gefahr" wurde noch nicht geliefert.
  4. Oder man hat nach der Fertigstellung bemerkt, dass das Bauwerk nicht tragfähig ist. (Soll ja bei manchen Bauwerken ähnlich passiert sein.)

Warum auch immer, wir beide hatten Spass beim Raten. 


Dann kamen wir an das kleinste Elektomuseum der Welt in einem stillgelegten, vor dem Abriss bewahrten, alten Transformatorenhaus. Erst am nächsten Tag sollte die Eröfffnung sein. Ein paar nette Männer standen dort und schlossen uns tatsächlich die Tür  auf. Viel Wissenswertes auf nur 4 Quadratmetern. Schaut einfach mal hier.



Gleich daneben in einem Garten die Königschlösser in Miniatur.



Nach dieser Wanderung hatten wir uns ein Mittagesssen, wie es  unsere Oma gemacht hat, verdient.



Für mich gibt es rund um mein Elternhaus, in dem Jana mit der Familie ihres Sohnes wohnt, auch einiges, was schön ist. Wenn man wegen Corona längere Zeit nicht dort war, findet man so einiges, worüber man staunen kann.

So kam jeden Abend ein Wildhase in den Hof und saß eine ganze Zeit da und lies sich nicht stören.

 

Meine Schwester liebt wie ich Hauswurz und hat reichlich davon. Ich habe mir von den Sorten, die ich nicht habe, Absenker mitgenommen. Sie hat geniale Ideen, um diese Pflanzen originell zu präsentieren. Und wie bei unserer Mutter gibt es kaum etwas, was man nicht bepflanzen kann.




 

Auch das Dach vom Geräteschuppen ist mit allerlei Zeugs bepflanzt. Nach besonderer Planung und jahrelanger Mühe trägt das nun auch Früchte und ist ein wahrer Augenschmaus.



Und hier könnt ihr sehen, wie man fachgerecht und schön Brennholz stapeln kann.



Und dann fuhren wir noch mit dem Auto in einen kleinen Ort bei Coburg, wo es ein wahnsinniges Trödelunternehmen gibt. 



3 Häuser nebeneinander, innen und außen voll mit Schönem und weniger Schönem, nützlichen und überflüssigen Sachen, Dingen für drinnen und für draußen und viele Sachen für den Müllcontainer.

Eine gefühlte Ewigkeit waren wir dort. Ganz alleine. Selbst als wir etwas bezahlen wollten mussten wir jemand suchen, der uns das Geld abnimmt.

Ein Besuch dort stand schon lange Zeit auf unserer To- To- Liste.

Und ich muss nochmal hin, denn ich habe dort etwas gesehen, was mir nicht aus dem Kopf geht. Dies muss ich aber erst mit meinem Herrn L. besprechen.

Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte, die ich euch irgendwann erzählen werde. 

Bis dahin