Montag, 24. August 2020

Tipp!

Diese Woche habe ich mir das Thema "Tipp" aus der Vielfalt der Themen der Fotoreise im Blogzimmer gewählt.

Mein Tipp: Ein Besuch des Kunstwanderwegs Kleinbreitenbach.
Der kleine Ort ist nur 15 min von uns entfernt, aber ich könnte wetten, dass kaum jemand aus unserem Ort weiß, was es dort zu sehen gibt. 
Den Besuch meiner Schwester Jana haben wir genutzt um an einem Nachmittag, als der Weg bereits im Schatten lag, dort nach neuen Kunstwerken Ausschau zu halten.
Wir wurden nicht enttäuscht, denn seit unserem letzten Besuch dort hat sich die Anzahl der Skulpturen aus Stein, Beton, Holz oder Metall vergrößert. 
Ich möchte nicht viel Worte verlieren. Schaut euch einfach die Fotos an. Sie sprechen für sich. 
Wer mehr über die Entstehung der Kunstwerke und deren Schöpfer erfahren möchte, kann hier gerne nachlesen.

Bereits innerhalb des Ortes gibt es etwas zu sehen.


 Es gibt dort kurioses...

 kompaktes...


filigran bewegliches...


hölzernes...


vermischtes...


 von Besuchern dekoriertes...


nachdenkliches...


bemerkenswert handwerklich gestaltetes...


skuriles...


nachdenklich stimmendes...


bewegliches...


modernes...

ausdruckstarkes...

 Töne abgebendes....


 bereits verwittertes... 


 kompaktes und so weiter...
Schaut einfach hin.



 








Am Wanderweg, in und um die Kirche, aber auch im Dorf selbst gibt es über 60 Skulpturen. Über jede einzelne kann man diskutieren, lächeln, staunen, den Kopf schütteln oder die Handwerkskunst bewundern. Außerdem hat man den ganzen Weg über einen wunderbaren Blick auf die gegenüber liegenden Reinsberge. Im Frühling kann man dort viele Orchideen bestaunen.

Im Ort gibt es das kleine Cafe´ Landart, betrieben von der Initiatorin des Kunstwanderwegs. Wer also mal in Thüringen ist und Lust auf Kunst und Natur verspürt, dem sei dieser Weg empfohlen. Man kann ihn ganz bequem laufen, ohne Wanderausrüstung, auch mit Kinderwagen. Auch für Kinder gibt es interaktive Kunstwerke, die man anfassen und benutzen soll.

Vielleicht begegnen wir uns ja mal.


Montag, 17. August 2020

Veränderung...


...oder wie man aus einer Fundsache etwas Neues zaubern kann.
Veränderung- mein Thema bei Martins Fotoreise.


Ich verlinke mein Foto 12/52 bei der Fotoreise  in Martins Blogzimmer.

Wer mehr über die Veränderung dieser Fundsache lesen möchte kann es hier tun.


Fundsache ...

...und was daraus werden kann.

Eines Tages kam mein Herr L. aus dem Wald zurück und hatte im Kofferraum seines Autos ein großes Stück Holz.
Er hatte dieses Holz schon oft im Vorbeifahren gesehen und immer die Form eines Stiefels daringesehen. Als er es dann doch mal aus der Nähe ansah hat er festgestellt, dass es unten bereits abgesägt war, also nicht mehr mit der Wurzel verbunden.
Da kam ihm die Idee, man könnte das Holzstück doch gestalten und in den Garten stellen.


Der zuständige Förster hat ihm die Erlaubnis gegeben, das Teil mitzunehmen. Allerdings zweifelte dieser sehr daran, ob sich die  Vorstellung meines Mannes umsetzen lässt.  Na ja, man kann es dem Förster nicht verübeln, er kennt ja meine Schwester Jana nicht.

Unser Enkel Emil  erkannte auch, dass es aussah wie ein Schuh.

Prima Idee, das Holz so zu gestalten.  Meine malende Schwester Jana wollte nach Corona  sowieso mal wieder zu uns kommen, um mit mir ein gemeinsames Kreativ- Wochenende zu verbringen.


Aber erst war Manpower gefragt, denn ein paar Unebenheiten mussten mit schwerem Gerät beseitigt werden.


Ich habe dann noch die Oberfläche von Moos befreit und alles mit Sandpapier etwas geglättet. Die groben Arbeiten waren also erledigt. Alles Weitere übernahm dann Jana, unsere Fachfrau für´s Malen. Sie hatte ja wie immer ihre Malutensilien dabei und sie zeichnete erstmal die Konturen. Sie hatte da klare Vorstellungen.




Dann hat sie mit grüner und brauner Holzschutzlasur gemalt.




Auch etwas Acrylfarbe und sogar Seidenmalfarben kamen zum Einsatz. Meine Schwester ist da sehr erfahren und weiß genau, welche Farben geeignet sind und auch den besten Effekt ergeben. Ich konnte nur zusehen, diesmal konnte ich nicht dabei helfen. Ich habe für kalte Getränke, das Mittagessen, den gedeckten Kaffeetisch und für einen leckeren Salat am Abend gesorgt.
Zwischendurch machten wir immer mal eine Pause im kühlen Wasser.


Es hat eine Riesenfreude gemacht zu sehen, was sie aus diesem, im Wald unbeachteten Stück Holz, gezaubert hat.
Auch mein Mann ist begeistert.


Die gesamte Oberfläche wurde mit einem Sprühlack versiegelt, damit keine Feuchtigkeit eindringen kann. Und da steht er nun, unser Wanderschuh.
Er hat eine stattliche Höhe von 85 cm.





Es waren wieder schöne Tage mit meiner Schwester Jana.
Aber nicht nur Kitsch ( manche werden dieses Werk als solches bezeichnen) hat uns beschäftigt, sondern auch Kunst- echte Kunst.

Den einen Nachmittag haben wir genutzt, um den Kunstwanderweg ganz in der Nähe abzulaufen. Vor Jahren waren wir schon einmal da und wir wollten wissen, ob neue Skulpturen dazu gekommen sind.
Es war so. Kunst in der Natur ist etwas ganz Besonderes.


Aber davon erzähle ich euch beim nächsten Mal.

Donnerstag, 13. August 2020

Kreative Auszeit...

...in der Patchwork-und Kreativbude Wahlsdorf.



Könnt ihr euch vorstellen, dass man sich auf ein paar Tage dort riiiesig freuen kann?



Könnt ihr euch vorstellen, was man dort alles lernen und machen kann?
Könnt ihr euch vorstellen...

Könnt ihr nicht? Dann lest hier meinen Bericht oder noch besser, fahrt mal hin. Mit oder ohne Nähmaschine, mit oder ohne Ehemann. Mit oder ohne Idee im Kopf.

Denn dort liegen die Ideen und Inspirationen regelrecht auf der Straße- nein, auf den Wegen im großen gepflegten Gelände. Man muss sie nur aufheben und nutzen, aber mit dem eigenen Stil.

Die Inhaberin der Kreativbude ist  Michaela. Sie ist der aktive- kreative Part dort, denn sie kann einfach alles. Sie näht, sie malt, sie filzt, sie bastelt, sie sie entwirft...
Und sie  ist eine hervorragende Kursleiterin, ohne das gewisse "Oberlehrerhafte". Sie führt auch anfänglich unsichere Kursteilnehmerinnen geschickt mit Geduld und manch gut gemeinten Schups zum Ziel.

Die Kreativbude hat sie von der Mutti übernommen, die vor genau 30 Jahren das Kreativschiff bzw. die Kreativbude vom Stapel gelassen hat. Sie hatte mit sehr viel Energie den Schritt gewagt und auf dem platten Land in einem kleinen Dorf in Brandenburg so eine Einrichtung eröffnet. Und nun hat sie den Staffelstab weitergegeben. Es muss schön sein, so ein Lebenswerk in fähige Tochterhände geben zu können.

Frau Walter, eben diese Mutti, ist aber trotzdem noch täglich im Laden und im Garten präsent, so ganz kann sie nicht lassen von den Geschehnissen. Viel zu gerne schaut sie auch den Eleven über die Schulter. Gerne setzt man sich mal zu ihr, wenn sie den Laden beaufsichtigt und hält einen kleinen Schwatz mit ihr. Aber nie sitzt sie da, ohne irgendetwas mit ihren Händen zu machen. Ganz die alte Schule, denn Müßiggang ist...

Der Vater Walter, die gute Seele in Haus, Hof und Garten, macht für die Pensionsgäste ein unübertrefflich liebevolles Frühstück und ist tagsüber unermüdlich mit notwendigen Arbeiten im Gelände beschäftigt. Er kann übrigens auch mitsamt seiner gut ausgerüsteten Holzwerkstatt für mitreisende Ehemänner gebucht werden.

Wie wär es z.B. mal mit so einem Mehrfamilien- Vogelhaus?

Dafür muß man aber etwas mehr Zeit einplanen. Aber kleiner geht es ja auch.
Und vergessen möchte ich auch nicht den Ehemann von Michaela, der zwar in der Woche in eigener Sache unterwegs ist. Am Wochenende kommt er oft mit einem Brötchen in den Kursraum und erinnert seine Frau liebevoll daran, dass sie doch noch nichts gefrühstückt hätte.
Wie ihr seht, sind alle irgendwie am Erfolg unserer Arbeiten beteiligt.

Doch nun erst mal der Reihe nach.
Im Juni, als man nach C... (ich mag dieses unsägliche Ding einfach nicht mehr beim Namen nennen) wieder Unternehmungen unter bestimmten Hygiene- Auflagen machen konnte haben wir, meine Patchworkgruppe Suhl, unseren lange gebuchten Termin dort wahrgenommen. Wir wollten Gardinen und Fensterdeko aus Käseleinen gestalten.
Und wir haben unter fachkundiger Anleitung von Michaela mit ganz vielen unterschiedlichen Techniken experimentiert. Es war eine Freude, zu sehen, was bei meinen Mädels so entstanden ist. Ich werde noch darüber berichten und Ergebnisse von ihnen zeigen.

Gleich am ersten Abend, als wir uns unsere Thüringer Bratwürste auf den Rost gelegt haben kam die Anfrage meiner Mädels an mich: Hier ist es so toll. Machen wir das im nächsten Jahr wieder??? Meinetwegen gerne.

Die Zeit ging viel zu schnell vorbei. Ich konnte mich aber freuen, denn 4 Wochen später fuhr ich ja schon wieder hin, zur sogenannten "Sommerwerkstatt".
Diese findet jedes Jahr einmal statt und für mich hat es lange gedauert, bis ich vor drei Jahren einen der begehrten 10 Plätze ergattern konnte.
Die Werkstatt geht über 4 Tage und umfasst immer ein aufwändigeres Projekt. Das Thema dieses Jahr: "Reingeguckt und rausgeschaut" und es sollten alte Fensterrahmen textil gestaltet werden. Spannende Sache, schon lange vorher. Denn wo bekommt man  schöne alte Fensterrahmen her, die auch noch in Ordnung sind. Im Internet sind schöne viel zu teuer. Mein Mann wußte Hilfe und schnell hatte er mir welche besorgt.

Die mussten zu Hause aber bearbeitet werden. Ich habe die lose Farbe abgebrannt, dann gespachtelt und mit Sandpapier geschliffen. Aber nicht zu sehr, denn das Alter sollte man ja sehen.


Mein Fenster wollte ich mit vier unterschiedlichen Motiven gestalten. Aber immer durchsichtig, um dem Thema gerecht zu werden.
Mein erstes Motiv war eine Libelle, auf Organza und Soluvlies frei gestickt, ausgeschnitten und in einem textilen Rahmen befestigt.


Das nächste Teil sollte mit Blättern gestaltet werden, wieder auf Soluvlies. Blätter mit weißen Garn werdet ihr fragen???
Ein anderes Teil sollte ganz hell in weiß und beige sein, deshalb war dies als Gegenstück gedacht. Das hat sich als nicht klug erwiesen und wurde später mit Textilfarbe behandelt. Ebenso die Halme bei der Libelle.


Das dritte Fenster bekam eine freie Stickerei auf Organza im Rahmen...
 


...und das letzte eine Landschaft aus hellen Stoffen als Applikation und Handstickerei.


So sah mein Fenster dann aus, als ich es für das Fotoshooting bereitgestellt habe.






Nach den Bearbeiten zu Hause mit Farbe gefällt es mir besser und es hängt nun im Wintergarten.





Hier sind 7 der 10 Ergebnisse der Gruppe zu sehen.


Es waren für mich kreative, aber auch entspannte Tage dort in Wahlsdorf. Unsere Truppe passte wieder gut zusammen. Wir haben uns bereits über das Thema für das nächste Jahr verständigt und den Termin im Kalender eingetragen.

Mein Dank geht an alle dort, die zum Gelingen beitragen. Man merkt, dass alle in der Familie an einem Strang ziehen und die Harmonie und die Atmosphäre stimmt. Ich fühle mich in der Pension, im Kursraum und im Laden immer so wohl, dass ich glatt dort einziehen würde.  Unsere Männer haben tagsüber die Gegend erkundet oder haben einfach mal im Garten gesessen und gefaulenzt. 
Fahrt mal hin, mal zum Schnuppern, zum Stoffeshoppen, zu einem kleinen oder großen Kurs. Ihr werdet es nicht bereuen.