...oder wenn man nur zwei Hände hat.
Wie
ihr ja in älteren Posts schon gelesen habt, bin ich nicht nur an
der Nähmaschine, sondern auch mit allerlei anderem, handwerklichen Gerät
zu Gange.
Fuzzelkram, wie wir es nennen, d. h.
ungeliebte Restarbeiten, liegen bei Bauarbeiten dann häufig in meinen
Händen. Na ja, nicht dass ihr denkt, dass ich dazu gezwungen werde.
Nein, ich stelle mich dann schon bei der Vergabe immer freiwillig recht
weit vorne an. Und dann mache ich es am liebsten ganz allein.
Da
redet mir keiner dazwischen, ich muss meine, oft ungewöhnlichen Wege vor
niemanden rechtfertigen und gehe dadurch jeder Auseinandersetzung aus
dem Weg.
Da kann es auch schon mal so aussehen, weil ich ja nur zwei Hände habe
und nicht gleichzeitig eine Stütze, ein Brett, einen Stein und auch noch
Keile halten kann.
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Bitte nicht lachen.
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Aber es hat funktioniert. Das Ziel ist erreicht.
Geschafft habe ich meine solchen Vorhaben bisher immer, mit etwas um die Ecke denken und auch ab und zu mit Um- oder Irrwegen.
Ich mache sehr gerne handwerkliche Sachen. Man sieht den Erfolg (oder den Misserfolg) sofort.
Ach so, ich hätte doch glatt vergessen, zu schreiben, um was es sich denn eigentlich handelt bei meinem Geschreibsel. Nicht um Näherei, das steht im Moment nicht auf meiner Liste.
Wenn
man ein Haus und ein großes Grundstück hat, gibt es ja immer etwas zu
bauen. Heuer haben wir auch wieder eine Baumaßnahme, eigentlich nicht
der Rede wert. Eigentlich.
Ein kleiner Anbau für all unsere Arbeitserleichterer
wie Rasenmäher, Häcksler, Schneefräse, Schubkarre musste her. Diese
Geräte stehen in der Garage links und rechts neben meinem Auto und
behindern stetig den Zugang zu irgendwelchen Schränken und Regalen.
Am Hinterhaus, in dem unsere Kinder wohnen, gab es bisher eine Ecke, die sich für so einen Geräteaufbewahrungsraum anbot.
So einen Anbau zu machen ist für unsere Familie in Eigenleistung machbar. Wir haben eigentlich alle zwei rechte Hände.
Das Fundament haben wir schon vor zwei Jahren gemacht, als wir genau dort einen Graben für eine Erdgasleitung baggern mussten.
Im
letzten Jahr wollten wir dann loslegen. Und weil wir ordentliche Bürger
sind und alles richtig machen wollten, erfuhren wir, dass wir für diese
8,16 Quadratmeter eine Baugenehmigung brauchen würden.
Und wer jetzt
meint, na ja, eine Mail hin zum Bauamt, die Genehmigung per Post zurück
und die Sache hat sich. Von wegen.
Ein Bauantrag ohne eine
Zeichnung geht nicht. Eine Zeichnung ohne Architekt geht auch nicht. Ein
Architekt ohne Statiker geht auch nicht.
Und nun ging die
Telefoniererei los. Alle Architekturbüros in der Region habe ich
angerufen. Das Lächeln des Gegenübers war spürbar, wenn ich von einem
Auftrag für einen 8 Quadratmeter großen Geräteschuppen gesprochen habe.
Architekten wollen Brücken entwerfen, große Hotels, Produktionsbetriebe,
Hochhäuser in der Stadt usw. Aber keine Geräteschuppen auf dem Land.
Schlussendlich hat sich doch ein Architekt gefunden. Die Schwiegertochter hatte da eine geniale Idee.
Aus diesem Grund gab es ziemlich Verzögerungen.
Und
nun sind wir in der Endphase angekommen. Das Dach ist zu. Die
Dachrinnen sind moniert.
Ich habe mich bereit erklärt, noch das Armierungsgewebe
an die Wand zu machen, damit auch der Putz noch vor dem Winter
aufgetragen werden kann.
Gestern zum Feierabend sah es so aus.
Und heute schon so. Ein Ende ist zu ahnen.
Ihr seht, ich habe gar keine Zeit für Nähereien.
Die nächsten Tage bleibt das Wetter noch gut, das müsste zu schaffen sein. Aber dann lege ich in meinem Nähzimmer los. Pläne habe ich schon.
Auf meiner Nähmaschine liegt aber auch noch eine angefangene Baustelle- äh, ein UFO. Das mache ich fertig und dann...
Ich werde berichten.