Dienstag, 19. Oktober 2021

Frau auf dem Bau...

...oder wenn man nur zwei Hände hat.

Wie ihr ja in älteren Posts schon gelesen habt, bin ich nicht nur an der Nähmaschine, sondern auch mit allerlei anderem, handwerklichen Gerät zu Gange.

Fuzzelkram, wie wir es nennen, d. h. ungeliebte Restarbeiten, liegen bei Bauarbeiten dann häufig in meinen Händen. Na ja, nicht dass ihr denkt, dass ich dazu gezwungen werde. Nein, ich stelle mich dann schon bei der Vergabe immer freiwillig recht weit vorne an. Und dann mache ich es am liebsten ganz allein.

Da redet mir keiner dazwischen, ich muss meine, oft ungewöhnlichen Wege vor niemanden rechtfertigen und gehe dadurch jeder Auseinandersetzung aus dem Weg.

Da kann es auch schon mal so aussehen, weil ich ja nur zwei Hände habe und nicht gleichzeitig eine Stütze, ein Brett, einen Stein und auch noch Keile halten kann.  

Bitte nicht lachen.

Aber es hat funktioniert. Das Ziel ist erreicht.


 

 

 

Geschafft habe ich meine solchen Vorhaben bisher immer, mit etwas um die Ecke denken und auch ab und zu mit Um- oder Irrwegen.

Ich mache sehr gerne handwerkliche Sachen. Man sieht den Erfolg (oder den Misserfolg) sofort.

Ach so, ich hätte doch glatt vergessen, zu schreiben, um was es sich denn eigentlich handelt bei meinem Geschreibsel. Nicht um Näherei, das steht im Moment nicht auf meiner Liste.

Wenn man ein Haus und ein großes Grundstück hat, gibt es ja immer etwas zu bauen. Heuer haben wir auch wieder eine Baumaßnahme, eigentlich nicht der Rede wert. Eigentlich.

Ein kleiner Anbau für all unsere Arbeitserleichterer wie Rasenmäher, Häcksler, Schneefräse, Schubkarre musste her. Diese Geräte stehen in der Garage links und rechts neben meinem Auto und behindern stetig den Zugang zu irgendwelchen Schränken und Regalen.

Am Hinterhaus, in dem unsere Kinder wohnen, gab es bisher eine Ecke, die sich für so einen Geräteaufbewahrungsraum anbot.

So einen Anbau zu machen ist für unsere Familie in Eigenleistung machbar. Wir haben eigentlich alle zwei rechte Hände.

Das Fundament haben wir schon vor zwei Jahren gemacht, als wir genau dort einen Graben für eine Erdgasleitung baggern mussten.

Im letzten Jahr wollten wir dann loslegen. Und weil wir ordentliche Bürger sind und alles richtig machen wollten, erfuhren wir, dass wir für diese 8,16 Quadratmeter eine Baugenehmigung brauchen würden. 

 


 

 

 

Und wer jetzt meint, na ja, eine Mail hin zum Bauamt, die Genehmigung per Post zurück und die Sache hat sich. Von wegen.

Ein Bauantrag ohne eine Zeichnung geht nicht. Eine Zeichnung ohne Architekt geht auch nicht. Ein Architekt ohne Statiker geht auch nicht.

Und nun ging die Telefoniererei los. Alle Architekturbüros in der Region habe ich angerufen. Das Lächeln des Gegenübers war spürbar, wenn ich von einem Auftrag für einen 8 Quadratmeter großen Geräteschuppen gesprochen habe. Architekten wollen Brücken entwerfen, große Hotels, Produktionsbetriebe, Hochhäuser in der Stadt usw. Aber keine Geräteschuppen auf dem Land.

Schlussendlich hat sich doch ein Architekt gefunden. Die Schwiegertochter hatte da eine geniale Idee.

Aus diesem Grund gab es ziemlich Verzögerungen. 

Und nun sind wir in der Endphase angekommen. Das Dach ist zu. Die Dachrinnen sind moniert. 

Ich habe mich bereit erklärt, noch das Armierungsgewebe an die Wand zu machen, damit auch der Putz noch vor dem Winter aufgetragen werden kann.

 

 

 

 

Gestern zum Feierabend sah es so aus.


 

 

Und heute schon so. Ein Ende ist zu ahnen.


Ihr seht, ich habe gar keine Zeit für Nähereien.

Die nächsten Tage bleibt das Wetter noch gut, das müsste zu schaffen sein. Aber dann lege ich in meinem Nähzimmer los. Pläne habe ich schon.

Auf meiner Nähmaschine liegt aber auch noch eine angefangene Baustelle- äh, ein UFO. Das mache ich fertig und dann...

Ich werde berichten.



5 Kommentare:

  1. Selbst ist die Frau! Ich finde, das sieht gut aus, was Du da treibst. Und wenn die Odyssee der Genehmigungen erst mal erledigt ist, wird es doch sicher bis zum Winter werden.
    LG
    Elke

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  2. So einen Anbau habe ich auch mal mitgeholfen, wir hatten damals Glück, daß da schon ein Fundament eingezeichnet war im Plan. Ach ja, da könnte man Stories ausgraben von Sachen, gell, die gibt's ja nicht.
    Aber toll, daß Du auch so eine unerschrockene Hamdwekerin bist. Viel Erfolg weiterhin!
    Liebgruß
    Tiger
    🐯

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  3. Du hast für alles eine gute Lösung und viel Talent, etwas selbst zu machen. Bei der Geschichte mit Architekt, Bauamt usw. musste ich schmunzeln. Da fragt man sich wirklich, müssen die Hürden so hoch sein. Liebe Grüße
    Renate

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  4. Hallo Regina,
    diese Situation kenne ich auch. Und bei uns bin ich auch oft für Handwerkliches zuständig.
    Wir haben ein ganz altes Gartenhaus, von meinem Pa gebaut (gemauert)vor 84 Jahren, das braucht eigentlich ein neues Dach.
    Aber für Dachdecker scheint ein solch "kleines" Projekt einfach nicht attraktiv zu sein. Also werden wir es wohl ganz alleine machen müssen.
    Zum Glück brauchen wir dafür keine Baugenehmigung mehr.
    Ich wünsche dir/euch noch viel Erfolg und dass das Wetter mitspielt.
    LG Doris :o)

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  5. Liebe Regina,
    ich musste schmunzeln, als Du schriebst, ihr braucht eine Baugenehmigung... Deine Odyssee konnte ich mir gut vorstellen, aber nun geht es mit dem Bau zu Ende und Du kannst stolz auf euch sein, dass ihr das alles gestemmt habt.
    Liebe Grüße Viola

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