Freitag, 29. April 2022

Nähpause!

So, nun brauche ich erst mal eine Pause. Eine Nähpause.

Für unser Projekt" Quilts für das Kinderheim", welches ich gemeinsam mit meiner Patchworkgruppe mache, habe ich bereits wieder 9 Quilts fertiggestellt.

Durch die Vorarbeit meiner Mädels konnte ich zu Hause die großen Blöcke zusammenstellen und mit Vlies und Rückseite versehen. Ich muss euch aber sagen, die Luft ist bei mir raus.
Absolut raus!
Ich merke, dass ich mich zum Nähen zwingen muss.

Es ist ein Abarbeiten in immer gleichen Arbeitsschritten und das macht nach den vielen Wochen im Winter keine Freude mehr.

Aber, wenn ich entscheide, alle diese, mir überlassenen Stoffe für einen guten Zweck zu verarbeiten, dann tu ich das auch.

Die Auswahl für die Zusammenstellung wird jetzt immer kleiner, aber es ist im Karton schon der Boden sichtbar. 


Ein Stapel mit Stoffen für die Rückseiten ist auch noch da.

Blöcke für drei Quilts mit dem altbewährten Muster habe ich noch liegen.



Dann habe ich noch Quadrate in 25 cm Größe. Mal schauen, ob ich die auch in Dreiecken verarbeite.

Zwei solche habe ich schon so gemacht. Das Design ist nicht mehr berauschend, halt bunt.

Aber wie ich schon erwähnt, mache ich jetzt erstmal eine Nähpause. Gestern Abend hatte ich noch einen Patchworkkurs und heute morgen fahre ich zu meiner Schwester Jana. Diesmal ohne kreativen Plan. Ich werde erstmal ihr neues Arbeitszimmer begucken. Da freue ich mich drauf.  Da werde ich sicher was entdecken, was wir machen könnten. Es ist auch schönes Wetter angesagt. Also steht auch Spaziergängen in der frühlingshaften Natur nichts im Wege.


Und nächste Woche ist wieder jede Menge Gartenarbeit angesagt. Das Unkraut wuchert überall. Gestern habe ich stundenlang Obstbaumschnitt gehäckselt und die ersten Flächen gemäht. Nächste Woche muss es weiter gehen, wenn am Wochenende nicht vielleicht Heinzelmännchen kommen und den Rasenmäher anwerfen.

Ich merke, dass ich nicht mehr so viel an einem Tag schaffe. Man ist eben nicht mehr 50 Jahre alt. Frau muss sich die Kräfte einteilen. Denn es soll ja auch noch Energie für Schönes übrigbleiben.

Ich wünsche euch ein sonniges Wochenende und - 

bin dann mal weg.



 

 

 



 

 

 










 

Samstag, 23. April 2022

Bald ist Emil ein Schulkind oder...

...hat das Freude gemacht!

Was?

Ein neues, außergewöhnliches Nähprojekt!

Emil wird dieses Jahr eingeschult.

Seine Eltern fragten mich, ob ich für ihn eine Schultüte nähen würde. Das Design sollte passend  zu seinem Schulranzen sein. 

Klar- mach ich- keine Frage. Ich habe mich über die Bitte gefreut. 

Zufällig sah ich neulich in einem Geschäft einen Papprohling und nahm ihn gleich mit.

Zuerst musste ich nach der Form des Papprohlings einen Schnitt erstellen. Die Fläche wollte ich aus unterschiedlichen Stoffen zusammensetzen.

 


 
Die mittlere Fläche sollte aus einem Stoff mit Sternen bestehen. Oben und unten ein vorhandener hellerer Stoff mit Farbverlauf. Sehr lange habe ich im Internet nach einem passenden Stoff mit Sternen suchen müssen.

Der Schnitt wurde geteilt und der Stoff entsprechend geschnitten und zusammengenäht.

Die gesamte Fläche habe ich dann mit dünnem Bügelvlies hinterlegt.

Bevor ich weitermachte wurde die Fläche über den Rohling gesteckt und probiert, ob alles so passt. Es hat gepasst.

Ich machte mir Gedanken um das Aussehen der Raketen und wurde für erste Pläne auch im Internet fündig. Für Applikationen nehme ich gerne einfache Zeichnungen als Grundlage und gestalte dann weiter mit eigenen Ideen.





 

Der Plan war, den Namen auf die obere helle Fläche und eine größere Rakete auf die mittlere Fläche zu applizieren.

Das Bindeband wollte ich auch aus Stoff nähen und an die beiden Enden sollte je eine kleinere Rakete als Abschluss befestigt werden.

Die größere Rakete wurde einlagig genäht, teils aus Stoff, teils aus Filz.

Die beiden Raketen für die Bänder mussten aber doppelt sein, denn auch die Rückseite sollte schön aussehen. Also habe ich immer zwei Raketen spiegelbildlich gearbeitet.

Beide Teile wurden ausgeschnitten und beim  Zusammennähen gleich das Band, die Flügel und die Flammen mit befestigt.

 

 

 

 

Dann habe ich probiert, wie es mit der Schrift und der weiteren Gestaltung passt. Diese kleinen Wimpel wollte ich eigentlich mit der Naht gleich fassen, habe das aber dann verworfen. Es hat mir nicht gefallen. 

 

 

Stattdessen habe ich zwei Schrägstreifen geschnitten und auf die Nähte gesteppt. Durch diese Streifen war es mir auch möglich, eine Ungenauigkeit bei der unteren Naht zu überdecken, denn da passte etwas in der Höhe nicht genau zusammen. Beim Nachmessen habe ich es dann gesehen. Hätte ich vorher  machen sollen, bevor ich das Vlies aufgebügelt habe. Bei der "Anprobe" hätte ich da auch gleich danach schauen müssen. Es ist zwar die Rückseite der Tüte, aber so einen Fehler kann ich nicht lassen. Mit den Streifen konnte ich es gut ausgleichen und retten.


Der Name wurde appliziert...

 


 ... und die große Rakete aufgenäht. Die Flamme und die Flügel der Rakete blieben lose.

 


 

 
Vor dem Wenden habe ich die Naht vorsichtig auseinander gebügelt. An den Stellen mit den Streifen wurde die NZG mit Handstichen im Vlies befestigt, damit sie flach liegt.

Der obere Abschluss ist ein Bindingstreifen. Einen Streifen Organza aus meinem Bestand nahm ich doppelt und nähte ihn genau an der Bindingnaht fest. Organza doppelt  zu vernähen ist nicht lustig.

Später soll dann der Stoffkörper mit Vlies ausgestopft werden und als Kissen im Kinderzimmer dienen. Dafür werde ich das Organza entfernen und die Öffnung mit einem runden Deckel schließen.

 

 


Aber bis dahin ist noch etwas Zeit.

Es wird noch spannende Kindergartentage geben, die Test- Besuche in der Schule, das erste gemeinsame Fahren mit dem Schulbus, die Schultauglichkeitsuntersuchung, den Sommerurlaub, das Zuckertütenfest, den Abschluss beim Schwimmkurs und, und, und ...





 

Mittwoch, 20. April 2022

Ostern ist vorbei

 ... und es war allerhand los.

Ich war mit Emil im Zirkus.


 
 

...er durfte sogar auf einem Kamel reiten...
 
 
 
 
... und die "Raubtiere" füttern


















.
 
Es gab, Artisten, Tiere, Sensationen.


 
Dann gab es noch Spaziergänge in der Natur:

gesehen - ein Sessel für Wanderer


gefunden - ein Biotop in einer weggeworfenen Flasche


geerntet - jede Menge Bärlauch


besichtigt - die Hohe Warte bei Elgersburg




besucht - die Notaufnahme

 

 

 

 

Meine Blumen warten im Wintergarten auf ihren Außer- Haus- Auftritt und endlich wärmere Nächte.

 



 

 

Schaut mal, diese Fuchsie ist fast 40 Jahre alt und jedes Jahr schlägt sie wieder neu aus und erfreut uns mit ihren Blüten den ganzen Sommer. Eine Verwandte vom Herrn L. wollte sie entsorgen, weil es ihr mittlerweile zu mühsam wurde, sie immer ins Winterquartier zu stellen.

Vor 11 Jahren habe ich sie übernommen und sie dankt es mir.


Neues von der Nähfront beim nächsten Mal. 

Bleibt gesund.



Donnerstag, 14. April 2022

Quilt as you go-

... so geht es. Versprochen hatte ich schon vor einiger Zeit, diese Methode zu erklären.

Jede von uns kennt das Problem, wenn man ein Patchwork- Top fertiggestellt hat und es ans Quilten geht. Unsere Nähmaschinen, auch wenn manche einen recht großen Stoffdurchlass haben, sind einfach nicht geeignet, um unsere großen Decken auch gut quilten zu können.

Zum Glück gibt es bereits überall Quilterinnen, die sich eine Longarm-Quilt- Maschine gegönnt haben und auch anderen einen Quiltservice anbieten. Eine davon ist zum Beispiel Maja, ziemlich im Norden. Sie macht wunderbare, an das Muster im Top angepasste Quiltereien. Schaut doch mal bei ihr vorbei. Es lohnt sich.

Doch nun die Erläuterung einer Variante, bei der man einzelne Blöcke oder Segmente des Quilts ganz fertig macht, mit Vorderseite, Vlies und Rückseite und diese Teile dann auch vollständig quiltet. Und mit der "Quilt as you go- Methode" kann man diese Einzelteile dann aneinander setzen. Allerdings muss man die Streifen, mit denen die Teile zusammengesetzt werden, gleich bei der Planung in das Design mit einbeziehen.

Und so mache ich es:

Alle meine Blöcke werden wie ein Quilt vollständig fertiggestellt, auf Maß geschnitten und am Rand mit einem langen Stich mit der Maschine geheftet. Das hilft bei der weiteren Arbeit, weil sich die drei Lagen nicht verschieben können.

Dann brauche ich einen Stoffstreifen für die Vorderseite und einen für die Rückseite. Der Streifen für die Vorderseite muss in der Breite immer das 4-fache der Nahtzugabe betragen, die man beim Nähen benutzt.

Ich nähe mit einer NZG von 1 cm, also ist dieser Streifen 4 cm breit zu schneiden. Sichtbar sind dann 2 cm. Für die Rückseite schneide ich 6 cm Breite.

Beide Streifen lege ich jeweils genau an den Kanten rechts auf rechts auf die Vorder- bzw. Rückseite und nähe sie fest. 


 

Der vordere Streifen wird nun auf das Nachbarteil, wieder rechts auf rechts gelegt, gut festgesteckt und genäht.


 

Dreht man alles um und schaut sich die Rückseite an, wird man feststellen, dass sich beide Kanten der Blöcke schön aneinander fügen, ohne sich zu überlappen oder  dass sich eine Lücke dazwischen ergibt.

Jetzt lege ich die ungenähte Kante vom Rückseitenstreifen genau an die Nählinie und drücke den Bruch etwas mit dem Fingernagel.


Dann lege ich den Streifen so um, dass die Bruchkante etwas außerhalb der sichtbaren Nählinie liegt. Quer zur Naht stecke ich mit reichlich Stecknadeln alles fest. Quer zur Naht deshalb, weil ich von der rechten Seite nähe und so einfach vorsichtig über die Nadeln nähen kann, ohne sie entfernen zu müssen.

Dann wird im Nahtschatten von der Vorderseite der Streifen festgenäht. Umdrehen und die Stecknadeln entfernen.

Wer möchte, kann natürlich diesen letzten Schritt auch mit der Hand machen. Da geht man ganz sicher, dass der Rückseitenstreifen auch wirklich exakt genäht wurde.

Bei all den Arbeiten, die aus mehreren Lagen bestehen, benutze ich stets den Stoff- Obertransport- Fuß.

 


Schaut mal. Bei diesem älteren Quilt, welcher aus ganz unterschiedlich großen Blöcken besteht, habe ich ganz bewusst mit den farbigen Zwischenstreifen gearbeitet. Ursprünglich waren das alles freie Quiltmuster, die ich für Kurse zum Zeigen vorbereitet und in einer Mappe aufbewahrt hatte. Später wurden sie dann mit der Methode "Quilt as you go"  zusammengesetzt und es ergab sich ein schöner, edler Quilt.





Probiert die Technik doch mal aus. Und denkt daran, für größere Projekte gibt es hilfsbereite Longarmquilterinnen.