Samstag, 28. Oktober 2023

Die Planung

 ... zu unserer 99 x SCHWARZ-WEISS Ausstellung ist im vollen Gange. Vom finalem Ende kann aber noch keine Rede sein. Gestern sind wieder Quilts dafür eingetroffen und es fehlen noch viele.

Jede Woche sind in unserem Briefkasten große, weiche Briefe.

 

 

Es ist eine Freude, sie zu öffnen.

Nach einer ersten "Inansichtnahme" werden sie in einem Korb gesammelt. Aber gleich wird noch die Quilterin informiert, dass alles gut bei mir angekommen ist. Manche haben keine Mailadresse, nur eine Telefonnummer. Da rufe ich dann an.

Häufig ergeben sich dann längere Gespräche mit unbekannten Frauen, mit denen mich eine gemeinsame Leidenschaft verbindet.

 

 

 

Dann werden die Quilts katalogisiert. Jeder Quilt bekommt in meiner Aufstellung eine Nummer. Sonst würde ich ja ganz und gar den Überblick verlieren. Ich mache so etwas immer noch gerne analog in meinem Buchkalender.

 

 

Es wird jeder Quilt überprüft, ob er auf der Rückseite beschriftet ist. 

Wenn nicht, wird das zur Sicherheit von mir gemacht. Außerdem schaue ich auch gleich nach dem Tunnel. Auch da muss ich hier und dort nochmal etwas richten. Manche Tunnel sind komplett angenäht, also muss ich die untere Seite abtrennen.  Oder es fehlen die Stecknadeln am Tunnel. Die ergänze ich gleich, damit es dann beim Aufbau der Ausstellung keine Verzögerung gibt, die man im Vorfeld entschärfen kann. Jeder Quilt erhält dann noch auf der rechten unteren Ecke auf der Vorderseite ein Schild mit Namen und Wohnort der Künstlerin. So müssen die Besucher nicht an den Quilts herumzupfen, um nachzuschauen, wer ihn genäht hat. 


 

Erst war mein Plan, diese Schilder mit Stecknadeln anzubringen. Aber da ich nicht über so viele gleiche Stecknadeln verfüge, habe ich mich entschlossen, die Namensschilder anzunähen.


Ganz fertige Quilts werden dann zu 10er-Stapeln mit einem Stoffstreifen zusammen gefasst. Eine Vorsortierung nach schwarzen oder weißen Binding hatte ich angedacht, ist aber nicht sinnvoll.

 

Der Hängeplan (das ist ein doofes Wort, ich hab aber kein anderes im Kopf) wurde bereits mehrere Male umgestellt.

 

 

 

Selbst die Etage mit meinen eigenen Quilts hat noch keinen endgültigen Plan, denn es sind noch nicht alle versprochenen S-W-Quillts da. Wenn sie alle geschickt werden, dann sind es weit mehr als 99. Es kann sein, dass ich dann eigene Quilts in meiner Ausstellungsetage reduzieren muss, um alle SCHWARZ-WEISS-QUILTS präsentieren zu können.

Und weil es über 99 sind heißt die Ausstellung nun auch... 




 

Die kleinformatigen Quilts sind ja nur 15 cm breit und es müssen mehrere nebeneinander auf Stangen angebracht werden. Im Laufe der Jahre haben sich viel Stangen bei uns angesammelt. Aus Holz, Bambus, aus grünem oder weißen Kunststoff. Damit die Stangen einheitliches Aussehen haben und auch optisch zu den Quilts passen, habe ich damit begonnen, alle Stangen mit weißen Schrägstreifen zu umwickeln. Denn zwischen den Quilts sind ca. 5 cm Stange zu sehen.


 

 

Das ist auch der Grund, warum ich gebeten habe, den Tunnel unten offenzulassen. Man kann die Quilts über die Stange legen und den Tunnel mit Nadeln unsichtbar feststecken. Müsste man sie auf die Stangen schieben, würde die Stoffumwicklung leiden. Sie soll ja für weitere Ausstellungen einsetzbar sein.

Es kommt auch vor, dass manche ihre Tunnel sehr schmal machen, dass kaum eine Stange durch passt, obwohl sie nur 1 cm stark sind. 

Diese Stangen müssen in der Länge den Ausstellungsflächen angepasst sein. Weil es so viele Quilts sind, habe ich mir noch eine weitere Möglichkeit austüfteln müssen, um auf kleinen Raum Quilts hängen zu können. Lasst euch überraschen.

Es gibt ganz unterschiedlich große Flächen in der Galerie. Deshalb ist auch hier eine exakte Planung zwingend notwendig. 

Es wird noch einiges geben, woran ich evtl. nicht gedacht habe oder was noch schiefgehen könnte. Wir werden sehen. Noch kann ich nachts ruhig schlafen. Es sind noch etwa 3 Wochen Zeit. 

Aber es steigt die Spannung langsam an. 

Zum Glück habe ich drei Helferinnen, die mich beim Aufbau unterstützen: Meine Schwester Jana, Ute und Sylvia aus Suhl. 

Den Mädels danke ich bereits jetzt für ihr Engagement.


PS: Im Übrigen wird auch auf dem Bernina- Blog in den Ausstellungstipps etwas über unsere 

 99 x SCHWARZ - WEISS 

geschrieben. Schaut einfach mal hier.


Montag, 23. Oktober 2023

Der Herbst...

...steht auf der Leiter und malt die Blätter an.

 

Wir haben wieder einen richtigen Indiansummer im Garten...


 

 und vor der Haustür.

 

 

 

 

 

 

 

Einzelne Rosen blühen noch zaghaft vor sich hin.

 


 

 

 

Eine Rose wurde noch ins Haus geholt. Sie steht in einer meiner Lieblingsvasen. Die Vase ist übrigens meine letzte Arbeit, bevor ich vor 3 Jahren mit dem Töpfern aufgehört habe. Diese Vase ist ideal für einzelne Blüten. Hoffentlich hält die Vase recht lange, denn bei einer anderen habe ich bereits den langen Stiel abgebrochen.

 

 

 

Aber auch von Kuriositäten im Garten kann ich euch etwas zeigen. Eine einzelne Lupinenblüte hatte sich versteckt, als ich diese Woche alles abschneiden wollte. Die darf natürlich noch ihre Blüten entfalten.

 

 

Und an einer geschützten Ecke an der Terasse steht ein Kübel mit Rittersporn. Während der wilde Wein daneben schon seine roten Blätter abwirft gibt es beim Rittersporn noch einen mutigen Blütenansatz.



 

 

Und was ich noch sagen wollte: Übrigens ist bei uns jeder Vogel willkommen!



 


 

Montag, 16. Oktober 2023

Drei tolle Tage...

 

... mit Bernadette.

Unser monatliches Nähtreffen der Patchworkgruppe „QuilThuer“ war im Oktober auf ganze drei Tage angesetzt. Denn wir konnten endlich unseren lange geplanten Kurs mit Bernadette Mayr durchführen. Der erste Termin war ja leider Corona zum Opfer gefallen.

Wir nutzten wieder das Gemeindehaus in Erfurt- Büssleben, wo wir uns immer treffen und wo wir sehr gute Bedingungen haben. Das Licht stimmt, eine kleine Küche ist da und es liegt für die meisten ziemlich zentral.

 

Bernadette begeisterte gleich vom ersten Moment an mit ihrer aufgeschlossenen, witzigen Art. Es war leicht, uns vom strengen Schneiden nach der Scala von Lineal und Schneidematte abzubringen. Das freie Schneiden ist ja ihr Markenzeichen und sie überzeugte viele „ordentlich schneidende“ Quilterinnen unter uns, das eine gebogene Linie viel mehr Charme hat als eine gerade. Außerdem hatten wir uns für das Thema „Natur“ entschieden und da gibt es ja wohl kaum gerade Linien. Nur bei der Begradigung der Blöcke, da muss zwingend genau geschnitten werden.

 

Locker zeichnete sie die wesentlichen Dinge auf den Flipchart und gab meist nur grobe Maße an. 

 

 

Dann schnitt sie flink mit dem Rollschneider zu und setzte sich an eine der Nähmaschinen, um uns die Tricks zu verraten, wie eine gebogene Naht ohne Stecknadeln fehlerlos genäht werden kann. 

 

 

Bernadette war sehr erstaunt, wie schnell wir alle arbeiteten. So war es möglich, dass sie uns viele verschiedene Techniken zeigen konnte, wie man unterschiedliche Designs rationell schneidet und näht. 

 

Auch Tipps zur Verarbeitung der Reste, die unweigerlich anfallen, gab sie uns zwischendurch.

Auch gab es einige ihrer Quilts zu sehen und anzufassen, die in ihren mittlerweile 8 Büchern abgebildet sind. 

 

Einen Tipp gab sie uns auch noch: Quilts nie gerade zusammenlegen, sondern immer diagonal. So fressen sich die Brüche nicht so sehr in die Quilts. "Das ist nicht meine Idee, das hab ich mal bei Facebook gelesen" sagte sie. 

Danke Bernadette, ich werde jetzt gleich meine großen Quilts, die schon für meine Ausstellung bereit liegen, nochmal neu falten.

 

 

 

Einige von der Gruppe haben schon vorhandene Bücher haben mitgebracht, um sie signieren zu lassen. 


Natürlich hatte sie auch Bücher zum Verkaufen dabei. Ich konnte nicht anders, mir die zwei zu kaufen, die noch nicht in meiner Patchwork- Bibliothek sind. Zumal sie für 10 Euro das Stück sehr günstig waren.

Die Ergebnisse der 2 ½ Nähtage war erstaunlich. Einige haben die Techniken nur als Arbeitsproben gemacht, manche gleich mehrere als Vorbereitung für ein größeres Teil und es gab auch so richtige „Streberinnen“, die bereits mit fertigen, wenn auch kleineren Tops, abreisten.

Jede, wie sie wollte.











Das Thema Natur ist so vielfältig. Und nahezu alles lässt sich textil umsetzen. Man muss nur wissen wie. Das hat sie uns gezeigt.


Toll war es mit Bernadette. Gerne machen wir mal wieder einen Kurs bei ihr. Ein neues Buch hat sie bereits wieder in Arbeit und da finden wir sicher etwas, was uns begeistern könnte.


 

Montag, 9. Oktober 2023

Die Geschichte vom Wattwurm Willi

Es gibt einen kleinen Jungen, sein Name ist Emil, und er wohnt mit seinen Eltern und seinen Großeltern in Crawinkel, einem Dorf in Thüringen.

Emil fuhr für drei Wochen mit seiner Mama an die Nordsee zur Kur.

Es gefiel ihm gut dort, denn der Kuraufenthalt für ein Kind ist sehr abwechslungsreich. Während die Mamas täglich zu ihren Behandlungen gehen, werden die Kinder dort gut betreut. Sie können drinnen spielen, draußen Fußball spielen oder baden gehen. Man bemerkt überhaupt nicht, dass es dort nirgends einen Fernseher gibt.

Am Nachmittag geht Emil dann mit Mama auf dem Deich spazieren. Sie lassen Drachen steigen, suchen Wattwürmer oder essen Eis. Nur dass da am Strand oft kein Wasser ist, das gefiel Emil anfangs überhaupt nicht.

Dass es Ebbe und Flut an der Nordsee gibt und dass es etwas mit dem Mond zu tun hat, das wusste Emil schon aus einem Buch.

Um aber alles richtig zu verstehen, gingen sie zusammen in das Multimar Wattforum. Das war vielleicht ein Erlebnis. Und genau dort verliebte sich Emil - in den Wattwurm Willi.





Willi, das müsst ihr wissen, ist ein ganz niedliches Plüschtier.

Nun hatte Emil noch einen Kuschelkameraden, den er mit in sein Doppelstockbett nehmen konnte. So ein Hochbett ist eine coole Sache. So eins hat Emil zu Hause nämlich nicht.

Wahrscheinlich hat Emil zu toll mit Willi, dem Wattwurm gekuschelt. Denn, welch ein Schreck, plötzlich hatte er eine gebrochene Wirbelsäule und sah auch traurig aus. Der Draht, der dem Willi Stabilität geben soll, ist gebrochen. Oh, was machen wir denn jetzt???





Ob Oma das (operieren) reparieren kann?



Als Emils Papa zu Besuch kam, musste Emil sich entscheiden, ob er den kranken Willi weiter in der Kur haben möchte oder ob Papa ihn mit nach Hause nehmen sollte, damit Oma sich den Schaden betrachten kann. Er hat sich für die Trennung von Willi entschieden, weil er merkte, dass es ihm gar nicht gut ging.

Oma machte sich gleich an die Operation.

Aber erstmal muss das OP-Besteck zurechtgelegt, gesäubert und desinfiziert werden. Ganz wichtig bei so einer Operation ist natürlich auch eine gute Brille.






Ganz vorsichtig wird die Naht am Schwanz geöffnet.





Der kaputte Draht soll durch einen neuen ersetzt werden.



Zum Glück hat Opa in der Garage solchen dicken Kupferdraht, der gut für diese Operation geeignet ist.

Damit es haltbar ist, wird er doppelt genommen und in die OP-Naht geschoben, bis ganz nach oben an den Kopf.



Die beiden unteren Enden müssen umgebogen werden, damit sie sich nicht durch die Haut von Willi bohren und weiteren Schaden verursachen.







Die Enden werden dann noch mit einem Klebeband umwickelt, weil sie scharfe Kanten haben.





Dann wird die OP-Naht geschlossen. Dazu ist ein fester Faden notwendig und das Können einer versierten OP-Kraft. Denn Emil hat Sorge, man könne die aufgetrennte Naht dann evtl. sehen.








Damit die Stelle gut verheilen kann, wird Wattwurm Willi noch ein paar Tage ein Pflaster tragen müssen.






Willi lacht schon wieder und Emil freut sich ganz bestimmt, wenn sein Wattwurm wieder mit geradem Rücken durch die Welt gehen kann.





Und nun werden wir Emil an die Nordsee eine Nachricht senden, dass die Operation gelungen ist und sich der Patient auf dem Weg der Besserung befindet.

Und Willi freut sich schon sehr, wenn Emil dann zu Hause wieder mit ihm kuscheln kann.








Ich verlinke den Post zu Valomea bei "Reparieren von 12 bis 12.



Samstag, 7. Oktober 2023

Ausflugsgasthaus...

 ... in der Nähe.

Manchmal, wenn meinem Herrn L. und mir danach ist, gehen, nein fahren wir, spontan zum Mittagessen. Unsere Aktivitäten sind ja sonst sehr eingeschränkt und deshalb machen wir immer mal so einen Trip.

Eine dieser Gaststätten, die wir gerne besuchen, ist die Waldgaststätte "Forsthaus Sattelbach"  in der Nähe von Oberhof. 

 

 

 

 

 

Es ist eine ganz besondere Lage, mit der das Forsthaus Sattelbach mitten im Wald bei Oberhof aufwartet. Man kann es im Winter von Oberhof aus mit Skiern, dem Pferdeschlitten oder ganzjährig zu Fuß oder mit dem Auto erreichen.

Man bekommt leckere Wildspeisen und, dafür war das Forsthaus Sattelbach schon zu DDR-Zeiten bekannt, selbst gemachten Heidelbeerkuchen. 

Im Winter gibt es eine Stelle hinter dem Haus, da kann man von der Gaststube aus das Reh- und Rotwild beobachten.

Auch das Außengelände ist etwas Besonderes. Der Zaun ist aus ausgedienten Skiern gemacht, eine wahrlich gute Upcycling-Idee.

 

 

 

 

 

 

Ein Wegweiser vor dem Haus schmückt sich mit ausgelatschten Wanderschuhen ...

 

 

... und am Schuppen nebenan hängen all die Pfannen, die der jetzige Küchenchef und Inhaber vom "Sattelbach" bereits in seiner Küche "verbraten hat". Man erzählt sich, er wolle dann in Rente gehen, wenn kein Platz mehr an der Wand für eine Pfanne sei.



Sehr empfehlenswert, das "Forsthaus Sattelbach", mit seinen guten Speisen, erlesenen Getränken und sehr netten Mitarbeitern.