Mittwoch, 28. Februar 2024

Neue Gardinen...

 ... für das Computerzimmer.

Was kann kann alles geschehen, wenn man (eigentlich) im Nähzimmer nur aufräumen möchte? Sortieren, ausmisten, wegpacken, verschenken...

So geschehen an einem Regentag vor einiger Zeit. Da fällt mir eine Tüte in die Hände und ich sehe nach, was ich da so gut verpackt habe. Ein großes Stück hochwertiges Käseleinen und noch ein paar Reststücke.  Das große Stück habe ich mal für jemanden aus meinem Kurs bestellt, wurde aber dann nicht abgenommen. Tue nichts Gutes … 

Das muss verarbeitet werden, unbedingt. Da könnte ich doch für das Fenster vom Arbeitszimmer meines Herrn L. eine neue Gardine machen. Er soll doch auch davon profitieren, dass ich ihn oft lange alleine im Wohnzimmer lasse. Angedacht war eine neue Gardine schon länger.

Schnell den Zollstock genommen und gemessen und überlegt und die Gedanken kamen von einer neuen Gardine nicht mehr weg.

Ich erinnerte mich, dass ich mal Fensterbilder mit applizierten Glasflaschen gesehen hatte. Das gefiel mir damals sehr. 

Das Erste, was ich vor dem Zuschneiden machte war, an den geplanten Schnitten einen Faden zu ziehen. Nur so kann man dieses Käseleinen fadengerade schneiden. Da fällt mir ein, dass das früher auch oft in den Stoffgeschäften gemacht wurde. Erinnert ihr euch? 

Im Abstand zu den Außenkanten tat ich das Gleiche nochmal. Denn vor dem Nähen musste ich die Außenseiten versäubern.

Wenn man das etwas steife Käseleinen ständig herumzerrt, dann lösen sich nach und nach die Fäden am Rand. Genau in dieser entstandenen, einen Faden breiten Lücke bügelte ich mir an drei Seiten den Außensaum. Das erleichterte mir das Nähen. 

Die Kante, die später der untere Rand sein soll, bekam eine Art Hohlsaum.

 

 

Jetzt konnte ich mit der Gestaltung beginnen. Ich schnitt mir aus Papier unterschiedliche Vasenformen zu.

 

Die positionierte ich auf den Stoff, verschob, tauschte aus und schnitt neue Formen.


Der Plan war, drei Gruppen mit Vasen zu applizieren. 

Aus den Resten vom Käseleinen schnitt ich mir die Vasen zu, nachdem ich den Stoff mit Vliesofix versehen hatte. Die ursprüngliche Überlegung, die Vasen aus weißem Stoff zu machen, verwarf ich, weil sich nicht das Durchsichtige von Glas darstellen ließ.

Bei den Blumen habe ich mich für weißen Stoff entschieden. Ein paar Reste von bedrucktem Blumenstoff schienen mir auch gut geeignet.

 

 


Bei der Reihenfolge musste ich gut aufpassen. Erst müssen die Stiele der Blumen, dann die Lage Stoff, welches das Wasser sein soll, und dann erst die Vase aufgelegt werden. Erst, wenn das alles passt, kann man aufbügeln. 

 

 

Genau so ist es beim Applizieren, immer erst die Teile im Hintergrund und langsam nach vorne arbeiten. Etwas kniffelig war das Aufbringen der Stiele, bestehend aus dickem Häkelgarn. Da ging nichts mit Eile, sonst hätte sich das Leinengewebe verzogen.

 

Einige wenige Spitzenreste kamen auch zum Einsatz.

Am oberen Rand habe ich Schlaufen angesteckt, um zu sehen, wie das Teil am Fenster aussieht. Auf die Stange geschoben und ans Fenster gebracht und geschaut und - was soll ich euch sagen, es gefiel mir überhaupt nicht.

Kurzerhand habe ich die Schere angesetzt und aus der einen Gardine drei kleine gemacht. Perfekt, das gefiel mir gut.

Nun konnte ich die Schlaufen annähen und am unteren Rand die Fäden ziehen, damit sich Fransen bilden.

 

Jetzt war ich überzeugt von meiner Arbeit.




Für ein Foto habe ich die Teile auf einen dunklen Stoff aufgelegt, damit man die Applikationen gut sehen kann.


 

Leicht und luftig sieht sie aus, die neue Gardine für das Zimmer meines Herrn L..


Er hat sich lobend geäußert. Wenn ich ihn aber nicht auf die neue Gardine aufmerksam gemacht hätte wäre es ihm nicht aufgefallen. Männer halt!

 








Samstag, 24. Februar 2024

Blumig...

... ist das Thema bei den Stoffspielereien, im Februar bei 123-Nadelei

Gerne mache ich in diesem Monat mit, denn blumig ging es ab und an in letzter Zeit bei mir im Nähzimmer zu. Ich habe wieder an meinen Karten gearbeitet, wie hier schon einmal darüber geschrieben.  Es werden viele gebraucht, deswegen habe ich auch oft in Serie gearbeitet. Ich nenne sie textile Karten, nicht AMC, denn sie sind keine. Für AMC gibt es ja wohl bestimmte Vorgaben, die ich nicht mit meinen Karten erfülle. Ich mag lieber, wenn die Karten aus Karton sind. Gerne nehme ich Karton der Stärke 220g/m² mit Leinenstruktur. Das sieht edel aus. Die Karten sollen benutzt werden, beschrieben mit lieben Worten und verschickt an liebe Menschen. Beschriften geht bei den AMC nicht so gut, weil sie ja eine textile Rückseite haben müssen. 

Aber egal, der Zweck bei diesen Karten ist, dass sie Freude machen. Gleich mehrmals:

Beim Ausdenken, beim Anfertigen, beim Grüße schreiben, beim Verschicken und hoffentlich auch beim Empfangen.

Ich schneide die A4 Blätter mit dem Schneidegerät in der Hälfte durch und falte sie auch mit dem Hilfsmittel auf diesem Gerät. Das geht schnell und ist exakt.

 

 

Und nun zeige ich euch mal die Karten, die zum Thema Blumen passen. Die stilisierten Blumen auf meinen Karten sind teils frei mit der Maschine gestickt, dann bekommen sie durch handgestickte Knötchen den letzten Pfiff.

 

 

Sie sind auch manchmal ganz und gar mit der Hand gestickt, denn Stickgarn habe ich von meiner Mutter noch reichlich.

Bei Karten mache ich oft Serienarbeit. Denn die gerissenen grünen Stoffstreifen lassen sich besser händeln, wenn man nicht nur eine kleine Fläche belegt. Die nähe ich dann frei mit der Maschine auf den Hintergrundstoff. Eine Kennzeichnung macht die Größe 8 x 12 cm sichtbar, die später geschnitten werden muss. In diesem Feld bewege ich mich dann mit der Handstickerei.

 

 

Habe ich geeigneten Stoff mit kleinen  Blüten schneide ich die mit einer kleinen Schere aus (ist oft ziemlich aufwändig) und kombiniere sie mit einem weiteren Stoff und Knötchenstichen zu einer Blumenvase.

 

 

Oder ich bügle auf einen hellen Stoff gerissene Stücke von gefärbtem Vliesofix. 

 

 

Entweder sticke ich dann gleich Blumen frei mit der Maschine darauf oder ergänze vorher noch mit Restchen anderer stofflicher Materialien, wie Leinen oder Mull. Das sind alles Dinge, die eigentlich in den Abfall wandern würden. 

 

Noch mal zu meiner Arbeit in Serie. Es gibt immer ein ziemliches Chaos auf meinem Arbeitstisch, wenn ich mit so vielen unterschiedlichen Materialien arbeite. Deshalb gestalte ich erst viele der textilen Flächen. Dann wird der Tisch abgeräumt und für den nächsten Arbeitsgang vorbereitet. Anschließend wird genäht oder gestickt. Ich arbeite meist an zwei Nähmaschinen, damit ich nicht ständig den normalen Fuß mit dem Quiltfuß wechseln muss. Oder ich arbeite mit zwei unterschiedlichen Garnfarben und spare mir auch hier den Wechsel. Oder ich mache erst alles, was grünes Garn benötigt, dann schwarz … usw. 

Das Sticken per Hand mache ich gemütlich am Abend im Wohnzimmer, wo ich dann nur Fernsehen "höre". Das ist so entspannend.

Die textilen Flächen werden alle auf 8 × 12 cm geschnitten. 

Beim Karton schneide ich auch gleich mehrere Bögen zu. 

Mit einem Klebstift mache ich zwei, drei Striche auf die Vorderseite des Kartons und positioniere das textile Bild mittig. So liegt dann ein ganzer Stapel bereit zum Aufnähen.

 

 

Ganz zum Schluss klebe ich auf der Innenseite der Karte noch ein Faltblatt auf, damit die Nählinien verdeckt sind.
Und nun verrate ich noch etwas. Wenn ich solche Karten verschicke, lege ich mein Blatt mit den Grüßen immer extra dazu. Die Empfänger sollen die Karte weiterschicken können - das würde mich freuen.

Entstanden sind so in den letzten Tagen sehr viele Karten. Nicht nur "blumige".

Mehr, als ich geplant hatte. Aber wenn ich so dabei bin kann ich schlecht aufhören, weil da so viele Ideen im Raum schwirren.

 


Wer eine haben möchte, schaut einfach mal in meinen Flohmarkt. Schließlich wird hier auch von Nichtnäherinnen gelesen.

Gerne verarbeite ich auch immer Reste von Seidenmalereien,Tyvec, gepatchte Arbeitsproben, Reste von gefärbten Stoff kombiniert mit Spitze, Seiten eines alten Buches, Schokoladenpapier, Fäden...

Es lassen sich auf kleinster Fläche so tolle Sachen gestalten. Und es muss nicht immer nur "blumig" sein.



Ich könnte noch ganz viele Posts nur über textile Karten schreiben. 

Aber für heute ist es genug. 

 

 

 


Samstag, 17. Februar 2024

Portrait...

... ist das erste Thema in der Patchworkgruppe QuilThuer im Jahr 2024.

Vor Jahren habe ich schon einmal Portraits textil umgesetzt. In unterschiedlichen Varianten. Daraus habe ich ein Leborello mit Sprüchen erstellt. Hier gab es einen Post dazu. 

Gezeigt hatte ich es einmal in einer Ausstellung. Ansonsten lag es nur im Regal, schade, dass die einzelnen Bilder nicht die geforderte Größe haben. Denn die Gruppe hatte sich auf eine Höhe von 30 cm und eine variable Breite verständigt.

Die Teile des Leborello sind nur 20 x 20 cm.



So sahen meine ersten Entwürfe aus.

 

Ich wollte ein Gesicht applizieren, besticken und dann garnieren. Mit Yo-Yos und Knöpfen als Haare. Oder doch ein Gesicht malen und dann ...

Beide Varianten habe ich verworfen.

Stattdessen habe ich mir im Internet ein Gesicht gesucht, welches durch KI erstellt wurde.

Bei der Suche nach einem passenden Gesicht habe ich mir die Frage gestellt, wie das wohl mit dem Urheberrecht bei KI generierten Dingen ist. Neugierig (und um auf der sicheren Seite zu sein) habe ich recherchiert und das gefunden:

Können durch KI generierte Bilder gegen das Urheberrecht verstoßen?
...Das führt dazu, dass der durch KI generierte Output niemandem gehört und mangels Urheberrecht an derartigen KI generierten Outputs keine Urheberrechtsverletzung begangen werden kann (sogenannte simple KI-Prompts).
 
... KI-generierte Inhalte unterliegen als solche nicht dem deutschen Urheberrechtsschutz, da diese keine persönlichen geistigen Schöpfungen eines Menschen sind.
 
Da hab ich nun wieder etwas dazu gelernt. Wie ist das dann aber in Zukunft mit den Leuten, die bei ihren Doktorarbeiten bei Anderen abschreiben, die Anderen aber KI sind und dann ist es doch …? 
 
Ach Rela, bleib bei deinen Nähereien und schweife nicht ab. 
Also zurück zu meinem Portrait. 
Das Foto habe ich ein wenig bearbeitet und auf Stoff gedruckt.
 
 
 
Das Ziel war, eine Hälfte des Kopfes in Grautönen und die andere Hälfte farbig zu machen. Dementsprechend habe ich auch die Haare unterschiedlich gestaltet.
 
 
 
Ganz fertig bin ich noch nicht. 
 
 
 
Ich zeige es euch beim nächsten Mal, wie es weiter geht.
 
 

 
 


 








 









Freitag, 16. Februar 2024

Geklöppelte Kunstwerke

Letzte Woche waren wir zu einer Absprache am Ort der nächsten SCHWARZ- WEISS- Ausstellung in der Kulturfabrik Ilmenau - Langewiesen. Bei dieser Gelegenheit konnten wir die noch laufende Ausstellung der zwei Textilkünstlerinnen Antje May und Angelika Pischke betrachten.

Sie zeigen unter dem Thema »Fadenkunst mal anders – Klöppeln trifft Pflanzen und Farbe« kleine feine Arbeiten.











 

Ein paar Einblicke in die Räume möchte ich euch auch zeigen. Da es sich bei der Kulturfabrik um ein ehemaliges Porzellanwerk handelt, war es auch viele Jahre Porzellanausstellung. Damit lockt man heute aber niemanden mehr. Trotzdem hat man Porzellan beim Umbau mit in die Gestaltung der Räumlichkeiten einbezogen.

Schaut euch mal die Tische an.



Ein Glück, dass durch die Gründung einer Stiftung so eine Immobilie erhalten wird und für kulturelle Zwecke genutzt werden kann.






Hobbykünstler, wie wir es sind, profitieren von so einer Ausstellungsmöglichkeit. Ich bin dafür sehr dankbar. 

Die Ausstellung wird dann ab Ende März zu sehen sein. Wahrscheinlich das letzte Mal. Also, wer sie noch nicht gesehen hat, die schwarz-weißen Quilts im Kleinformat, hat dann noch einmal die Gelegenheit.
 


 

Freitag, 9. Februar 2024

Abgebaut und eingelagert...

  ... sind nun alle Quilts der Ausstellung. 

 

 

Die SCHWARZ-WEISS-QUILTS im Kleinformat lagern in einem extra ausgesuchten passendem Karton, um sie dann bei der nächsten Ausstellung im März einfach wieder herausnehmen zu können. Das wird dann weniger Aufwand bedeuten, denn so sind alle Schilder  geschützt und können keinen Schaden nehmen.

 

 

Meine Quilts hängen z.T. wieder an der Wand oder sind in Schrank und Truhe sorgfältig zusammengelegt und verstaut. Ob sie jemals wieder ans Tageslicht kommen, kann ich nicht sagen. Eigentlich, ja, eigentlich sollte es ja meine allerletzte Ausstellung sein …

Meine Schwester Jana hat mir wieder wunderbar geholfen. Leider konnte sie diesmal wegen ihrer Arbeit nicht hier übernachten; ich hatte mich so auf einen langen Abend zum Quatschen gefreut.

Jetzt zeige ich euch noch ein paar Eintragungen aus dem Gästebuch.

 

 

Ich habe auch bei den vorherigen Ausstellungen geblättert, aber so viele Eintragungen hat wirklich keine vorher zu verzeichnen. Erstaunt war ich, dass doch so viele Besucher aus der Ferne hier waren. Denn im Winter ist ja eigentlich nicht viel Touristenverkehr in der Gegend.

Auch ein paar der Mit-Ausstellerinnen hatten die lange Fahrt auf sich genommen.

 

 

 

 

Aber nun lest erstmal, wenn ihr möchtet.


























Das Fazit dieser Ausstellung: Alles hat sich gelohnt! Die Überlegungen und Abwägungen vorher, der Aufruf auf dem Blog, die Sorge, dass nicht genug Quilts zusammen kommen, der Stress im Zusammenhang mit der Planung und dem Aufbau …

Ich danke hier nochmal allen, die mich da unterstützt haben. Auch an Frau Kretzschmar von der Kulturscheune recht herzlichen Dank. Sie ist sehr engagiert, hat den Besuchern erklärt und gezeigt und darüber erzählt. Und sie hat, weil sie so begeistert vom Besucheransturm war, auch die SCHWARZ-WEISS-Quilts wieder aufgehängt, nachdem sie für einen Abend entfernt werden mussten.

Ich wollte sie abgehängt lassen. Sie nicht. Respekt!

Und nun sage ich euch eine Zahl: 522 Besucher waren lt. Kartenverkauf in der Ausstellung. Die Besucher am Weihnachtsmarkt-Wochenende wurden nicht mitgezählt, denn die wurden nicht registriert. Wenn ich das auf die 41 Tage Öffnungszeiten verteile, dann sind es ca. 12 am Tag. Das hätte ich wahrlich nicht erwartet.

Über den nächsten Ausstellungsort ab Ende März werde ich euch noch berichten. Auch da haben Jana und ich die Räumlichkeiten gesichtet, den Zollstock geschwungen und jetzt mache ich einen neuen Plan.

Aber dort wird es ganz anders. Und es gibt auch noch mehr zu besichtigen.

Seid mal gespannt.