Donnerstag, 30. Januar 2020

Versprochen ist versprochen

Bei meiner kleinen Verlosung hatte ich versprochen, eine  Information über das kreative Verwenden von Tyvec zu geben. Der heutige Post soll auch ein Trostpreis für die sein, die nicht gewonnen haben. Und vielleicht auch ein Anreiz für die, die immer ganz still und heimlich auf meinen Blog kommen und sich ohne Kommentar dann wieder hinausschleichen. Evtl. melden sie sich auch mal zu Wort- ich freue mich darauf.
Ich zeige euch, wie ich diese AMC(Artist mailing cards - Künstlerpostkarte) angefertigt habe.



Tyvec - ein meist weißes Vlies, welches es in verschiedenen Varianten mit unterschiedlichen Strukturen gibt. Wer nachlesen möchte, aus was es besteht und wofür man es normalerweise verwendet kann gerne mal hier nachschlagen.
In meinen Kreativkursen gebe ich zwei schnelle Beispiele für die Verwendung: Briefumschläge zum Versenden von empfindlichem Inhalt und die weißen Anzüge, die die Damen und Herren der Spurensicherung an einem Tatort tragen. (Manchmal haben auch Maler solche Overalls an.) Aha- jetzt klickt es sicherlich bei euch.

Vor Jahren gab es Bögen in verschiedenen Farben im Bastel-Handel.


Ich verarbeite Briefumschläge aus Tyvec, die ich selbst färbe.



Färben kann man z.B. mit Acrylfarbe, Holzbeize, Seidenmalfarben o.a..

Hier habe ich unterschiedliche Tyvec -Arten gefärbt und ungefärbt in immer gleiche Formen geschnitten.



Man legt Transparentpapier darüber und gleitet schwebend mit dem Bügeleisen darüber. Und dann wird es spannend. Durch das Papier kann man sehen, wie sich die Formen durch die Wärmeeinwirkung verändern. Wichtig ist, dass die Seite mit der Farbe nach unten zeigen muss. Vorsicht! Es könnten durch die Hitze Dämpfe entstehen. Also gut lüften oder bei offenem Fenster arbeiten.


Und so sehen dann die Ergebnisse aus. Man muss experimentieren,  mit den Formen und auch mit der Temperatur. Und sich vor allem überraschen lassen, denn gezielte Ergebnisse kann man kaum erreichen. Es bleibt immer spannend.



Hier seht man deutlich, wie sich das Material zusammenzieht und sich Blasen bilden. Die Blasen wölben sich nach unten. Die Seite wird aber beim Weiterverarbeiten zur Oberseite. 





Dann nehme ich mir einen Passepartoutrahmen aus Pappe und positioniere die Teile so, dass sie harmonisch aussehen. Füge ein Teil dazu oder schneide etwas weg.
Mein Rahmen für Karten hat ein Innenmaß von 9 x 14 cm.
ich markiere mir die Ecken. 


Unter den Stoff lege ich eine Lage dünnes Volumenvlies. Dann nähe ich alles fest, mit der Hand oder mit freien Stichen mit der Maschine.

Diese Stiche dienen jedoch in erster Linie der Gestaltung, das Befestigen des Materials auf dem Stoff ist ein positiver Nebeneffekt. Mit Perlen, Pailetten oder Knötchen schaffe ich zusätzliche Hingucker. Man sollte aufpassen, dass sich Perlen nicht zu nahe am Kartenrand befinden und den Nähfuß behindern, wenn dann der Rand genäht wird. 

Ich zeichne mir mit einem Stift und dem Passepartoutrahmen die Größe vor und nähe ein Mal mit einem Zickzackstich an dieser Linie entlang.
Dann schneide ich ganz eng an den Stichen ab. Dann nähe ich nochmal über die Stiche, dabei stelle ich die Stichbreite um 2 mm größer und die Nadel sticht außerhalb des beschnittenen Randes ein. Dadurch gibt es eine saubere Abschlusskante.
Auch die Ecken sollten exakt genäht werden.



Dann fertige ich mir eine Karte aus einem farblich passenden Zeichenkarton, die Trägerfläche für mein kleines textiles Kunstwerk.
Von einem A4 Bogen schneide ich einen Streifen in 15 cm Höhe über die gesamte Länge ab. So falten, dass sich drei gleiche Teile ergeben. Diese Klappkarte ist dann ca.10 x 15 cm groß, wie eine normale Postkarte.

Zweiseitiges Klebeband auf die Mittelfläche kleben und die textile Fläche mittig positionieren. 



Ich habe oben geschrieben, dass meine gestalteten Teile 9 x 14 cm groß sind. Dadurch habe ich beim Auflegen auf allen Seiten noch ca. 0,5 cm Platz.
Dann nähe ich mit einer dritten Zick-Zack- Runde auf der mittleren Kartonseite alles fest. Hier unbedingt die Stichlänge vergrößern, damit der Karton nicht durch die vielen Einstiche reißt.


Eine Seite umlegen und ankleben, so sind die Stiche verdeckt und die Karte sieht von innen sauber aus und kann gut beschriftet  werden.



Und nun ein paar nette Worte schreiben, rein in einen Briefumschlag (vielleicht einen aus Tyvec)und ab zur Post. Der Empfänger/die Empfängerin wird sich freuen.

Zum Ende zeige ich euch noch kleine Wand- Quilts aus dem Jahr 2007, die ich mit Tyvec gestaltet habe. Leider kann ich nur Fotos von Fotos machen, denn die Quilts sind nicht mehr in meinem Besitz. Aber ich denke, man kann das Wesentliche erkennen.


Hab ich euch Lust gemacht, mal selbst mit diesem Material zu experimentieren? Dann mal los. Ich freue mich, wenn ihr mir eure Ergebnisse zeigt.




Montag, 27. Januar 2020

Weihnachtsschnecken

Nein, keine Sorge, bei uns gab es keine Schnecken als Weihnachtsessen. Die beobachte ich lieber im Garten, sofern sie nicht ohne Haus und in brauner Farbe daher kommen.

Es ist schon lange so Sitte, dass meine Kursfrauen am letzten Kurstag des Jahres eine kleine Aufmerksamkeit für ihre Treue von mir bekommen. Denn einen meine ersten Kreativ- Kurse habe ich 2003, also vor 17 ! Jahren begonnen und nur mit wenigen Unterbrechungen stets fortgeführt. Es sind immer noch drei Damen des ersten Kurses dabei.
Und deshalb ist es mir ein Bedürfnis, ihnen mit etwas Selbstgemachtem "Danke" zu sagen.
Mal sind es kleine Nähereien, mal etwas aus Ton oder aus Papier.
Gerne zeige ich euch, was ich meinen Mädels (die älteste ist 80 Jahre jung) in diesem Jahr als "Jahresendprämie" überreicht habe.

Vom Basteln der Schneckenkugeln hatte ich noch einige wenige übrig. (Liebe Schwester Jana, bitte sammle bei deinen Spaziergängen wieder welche für mich.)

In die Schneckenhäuser habe ich mit Heißkleber Stäbe geklebt und sie dann mit Acrylfarbe gestrichen.


Dann wurden sie dekoriert und mit farblosem Nagellack glänzend gemacht.


Außerdem habe ich sie noch mit den Namen individualisiert.



Die Schneckenhäuser haben mehrmals Freude bereitet:

- beim Sammeln
- beim Bemalen
- beim Verschenken
 und beim Beschenktwerden (hoffentlich).

Manche Menschen bemerken nicht einmal, wenn ein Schneckenhaus am Wegrand liegt. Schade, sind sie doch ein kleines Meisterwerk der Natur.



Samstag, 25. Januar 2020

Die Gewinner ...

...meiner kleinen Danke - Verlosung vom Dienstag sind unter Ausschluss des Rechtsweges gezogen.

Gewonnen haben :

       Doris von Lintlady
       Ulrike von  Ulrikessmaating  
und Katrin von Nealich und der dicke Opa

Herzlichen Glückwunsch.

In Vorbereitung dieser Verlosung habe ich textile Karten (AMC) hergestellt und mit Tyvec gestaltet. Nun zeige ich euch hier mehrere dieser Karten. Jede Gewinnerin kann sich gerne eine auswählen.
Schreibt mir die jeweilige Nummer eurer Wahl in einen Kommentar. Beachtet aber bitte, welche evtl. vor euch schon ausgewählt wurde.

1                               2                                               3

4                                    5                                             6

Als Trostpreis sozusagen für diejenigen, die nicht gewonnen haben mache ich ein Angebot. Gerne zeige ich euch, wie ich diese filigranen  Muster mache und weiter verarbeite zu kleinen textilen Kunstkarten.
Aber nur, wenn ihr möchtet. Möchtet ihr?

Die Gewinne gehen in den nächsten Tagen per Post an euch.









Dienstag, 21. Januar 2020

Hurra!

Guten Morgen.

Ich habe heute was zu feiern, jetzt gleich, nach dem Frühstück, aber ohne Sekt und Kaviar, aber mit viel Freude.

Am 30. Dezember 2016 habe ich nach langer Überlegung auch einen Blog eröffnet und meinen ersten Post veröffentlicht. Nun, 3 Jahre und  353 Posts später habe ich festgestellt, dass sich die Besucherzahl auf meinem Blog rundet.


99.999 mal haben sich Damen (und Herren ?) das eine oder andere von meinem Geschreibsel durchgelesen, Fotos angesehen, die Nase gerümpft, gelächelt oder gelacht, gestaunt, den Kopf geschüttelt, sich gewundert oder, oder, oder ...

Dafür bedanke ich mich bei den mir bekannten Besuchern, aber auch bei den stillen Lesern. Besonders bedanke ich mich jedoch bei all denen, die mit ihren netten Kommentaren Lust darauf machen, alles fortzuführen.
Nun ist aber Schluss mit den Dankesworten, wir sind ja hier schließlich auf keiner Preisverleihung, bei der man allen Mitwirkenden und Sponsoren dankt. Aber gesagt werden muss es auch mal.

Apopos Preisverleiung. Ich freue mich, dass ich trotz der unliebsamen Datenschutzquerelen und mancher technischen Unstimmigkeiten immer noch dabei bin. (Leider sind ja viele schöne Blogs verloren gegangen.) Deshalb möchte ich unter all denen, die mir hier einen Kommentar hinterlassen, drei selbstgemachte Sachen verlosen. Auch die bisher stillen, anonymen LeserInnen sind herzlich eingeladen.

Aber - gezeigt wird von den Preisen vorher nix. Das bleibt noch geheim. Lasst euch überraschen.

Also dann wie immer:

Sonntag, 19. Januar 2020

Das mach ich am Abend...

...und manchmal auch am Tag.

Aber erstmal möchte ich mich für die vielen lobenden Kommentare zu meiner "Kleine Raupe Nimmersatt" bedanken. Ich freue mich sehr, dass euch das Buch gefällt.
Ich verrate euch, dass ich bereits ein nächstes Kindergarten- Projekt in Arbeit habe. Aber dazu ein Bericht in den nächsten Tagen. Heute ich will euch zeigen, was ich so am Abend beim Krimi, beim Schauen von Biathlon im Fernsehen und auch am Tag, während die Suppe auf dem Herd köchelt, mache.

Den Satz: Schatz, das Essen ist leider angebrannt, aber schau, was ich genäht habe musste ich noch nicht so häufig sagen.

Ich habe auf der Couch immer meine Nähutensilien griffbereit. Ich habe mich wieder mal für Hexagons in Miniaturgröße mit einer Seitenlänge von 1 cm entschieden. Der Weg ist ja beim Handnähen das Ziel, nicht das Ziel selbst. Ich hatte bereits ein solches Projekt 2017 fertig, hier hatte ich euch über die Geschichte berichtet.

Da ich eine leidenschaftliche Handnäherin bin und immer gaaaaanz viele Reste an Stoffen habe macht mir solche Näherei einfach Spass. Ich habe immer das Gefühl, wenn ich abends auf dem Sofa vor dem Fernseher sitze und meine Hände nichts zu tun haben, dann schläft auch mein Kopf ein. Also wird immer etwas gestichelt, das hat schon meine Mutter so gemacht.
Leider habe ich ein Problem mit einem meiner Stoffreste. Denn sie reichen nicht, genauer gesagt, eine Sorte Stoff reicht nicht.


Ich habe ihn als Rand vernäht und nun fehlen er mir für ca. 25 Hexagonteile. Hat den Stoff evtl. jemand in seiner Restekiste liegen??? Ein Streifen von 3,5 cm Breite würde mir genügen.


Die Farbe ist im Foto gut getroffen. Den Stoff gab es vor vielen Jahren in ganz unterschiedlichen Farben. Man verkauft ihn noch in meinem Stamm-Stoffladen, aber leider nicht mehr in diesem Farbton.

Das Teil soll ja noch wachsen. Bisher habe ich 2855 Einzelteile vernäht. Es werden wohl nochmal so viel werden, damit da ein richtiger Quilt zum Zudecken draus werden kann.

Aber nun muss ich mich um die Vorbereitung für unser Mittagessen kümmern. Es wird auch nicht zwischendurch genäht, denn das Gericht wir heute das erste Mal gekocht und da muss ich mich konzentrieren.

Donnerstag, 9. Januar 2020

Kleine Raupe Nimmersatt

Nun mein zweiter Teil der kleinen Raupe. Wie es zu diesem Projekt kam könnt ihr hier lesen.
Es ist ein großes textiles Buch entstanden. Die Größe ist wie ein normaler Aktenordner und passt so in jedes Regal.
Damit die Kinder es leicht tragen können, habe ich auch Henkel angenäht und zwei Klettverschlüsse angebracht.


Aber nun zum Inhalt. Es beginnt damit, dass in der Nacht auf einem Blatt ein kleines Ei liegt. (Die Schrift ist in Wirklichkeit besser zu sehen.)

Und dann schlüpft aus dem Ei eine Raupe und macht sich auf den Weg...


...um Futter zu suchen...


...sie frisst sich durch einen Apfel...


...zwei Birnen...


... drei Pflaumen und so weiter.


Jedes Blatt hat eine Vorder - und eine Rückseite. Die Applikationen musste ich so aufbringen, dass das Loch dann auf beiden Seiten auch passt.


Nur bei dem Stück Torte ist mir das leider nicht gelungen, konnte es aber im Nachhinein nicht mehr ändern.




Die Schrift hat eine Größe von ca 1,5 cm.

 
Die größte Schwierigkeit war, das ganze dann auf einem Außendeckel so anzubringen, damit es eine Buchform bekommt. Der Buchrücken ist 13 cm hoch.


 

Als unser Enkel Emil "Probe gelesen" hat bohrte er mit seinem Finger gleich in die Löcher. Also kam mir die Idee: Wenn schon Löcher, dann muss noch eine Raupe her.
Sie besteht aus verschiedenen Holzperlen, die ich mit Heißkleber, einem Schaschlikspies und Zahnstochern verbunden habe. Mit etwas Farbe sieht sie aus wie die im Original-Buch.

Sie passt perfekt durch die Löcher, Tester Emil war zufrieden.

Ich werde noch eine als Ersatz machen, falls diese mal kaputt ist oder verloren gehen sollte.


Auf der ersten Innenseite ist eine kleine Tasche, wo sie aufbewahrt wird. 


Ich hoffe, dass das Buch beim Benutzen genau so viel Freude macht wie mir beim Anfertigen.


Sonntag, 5. Januar 2020

Neues Jahr- neue Nähpläne

Nach einer Blogpause möchte ich euch allen noch die besten Wünsche für das begonnene Jahr 2020 senden. Möge uns allen eine gute Gesundheit begleiten, es sollen uns nie die Ideen und die dazugehörigen Materialien ausgehen.

Mein erstes Nähprojekt habe ich, obwohl wir heute erst den fünften Tag im Jahr haben, bereits beendet.
Das liegt aber daran, dass ich freie Zeit und aufgestaute kreative Gedanken bereits vor Weihnachten und über die Feiertage genutzt habe.

In unserer Patchworkgruppe QuilThuer lautet das Thema für das erste Halbjahr "Erzähle (d)eine Geschichte". Und da ich bereits Schränke voller Quilts habe wollte ich etwas Nützliches nähen. Ich hatte mich entschlossen, eine Geschichte aus einem Kinderbuch in Stoff umzusetzen. Leider hat man aber meinem Ansinnen, ein anderes Format als das vorgegebene zu machen, nicht stattgegeben. Schade, also muss ich doch wieder einen Quilt nähen. Aber die Idee mit dem Buch habe ich trotzdem realisiert.


Viele von euch werden das Buch kennen. Unser Enkel Emil liebt es sehr und kann es bereits selbst erzählen.


Ich wollte mich an das kleine Buch halten und den Aufbau ähnlich machen. Also klebte ich erst einmal einen Papierentwurf.


Die ursprüngliche Idee, alles auf einen Keilrahmen zu machen, damit Kinder dann an der Wand blättern können, verwarf ich wieder.
Aber erst habe ich appliziert und manchmal mit Farbe etwas nachgeholfen.


Dann habe ich Löcher an den passenden Stellen ausgeschnitten...


und dann die Löcher mit Knopflochstichen mit der Hand versäubert.





Dann habe ich die Schrift mit einen löschbarem Stift geschrieben...




...und diese dann frei mit der Maschine gestickt. 


Dann wurden alle Seiten mit einem Einfassstreifen versehen.



Wie es dann weiterging??? Bleibt dran, ich erzähle es euch im nächsten Post.
Emil hat es bereits getestet und für gut befunden.