Meine Begeisterung für Anleitungen von Annie Unrein ist ungebrochen. Nach einer von ihr habe ich für meine Schwester Jana einen Koffer genäht. Denkt bitte jetzt nicht, dass sie verreisen möchte. Ja, doch, möchte sie schon. Aber sie braucht so einen Koffer nicht für Duschbad, Hausschuhe, Schlüppis und Co.
Nein,
in diesen Koffer sollen all die Dinge hinein, die sie braucht, wenn sie in
Sachen Basteln on tour ist. Und das ist sie häufig, ihr Können ist ganz schön gefragt und gerne zeigt sie es anderen, damit sie es selbst machen können. Da sind wir beide Schwestern uns sehr ähnlich.
So wie meine Nähtasche in diesem Post habe ich eine andere, individualisierte Kreativtasche angefertigt. Und weil meine Schwester Jana fast nur mit Recyclingmaterial bastelt habe ich auch nur vorhandenes Material genommen und einer zweiten oder dritten Verwendung zugeführt.
Die eigentliche Tasche besteht aus einer alten Jeans.
Nicht gerade mein Lieblingsmaterial beim Nähen. Aber so eine Tasche
muss ja etwas aushalten, also ist Jeans perfekt geeignet. Die Henkel sind aus
einem vorhandenen Stück Gurtband, farblich passend.
Reißverschlüsse habe ich jede Menge im Bestand, neue, welche aus
DDR Zeiten, intakte, gebrauchte oder geschenkte.
Für diesen Zweck
optimal zu verwenden. Dann verarbeitete ich noch
Fliegenschutzgitter-Reste, abgetrennte Klettverschlüsse von einem
Partyzelt und der Stoff für die vielen Einfassungen ist ein ganz
ungeliebter, sehr franzender, labberiger, optisch aber schöner Stoff, ehemals ein Kleidungsstück aus der Türkei.
Die
Tasche ist knapp 40 cm breit und 25 cm hoch. Die Tiefe habe ich etwas
breiter gemacht, damit auch ordentlich etwas reinpasst.
Nun stelle ich euch das Teil mal vor. Es hat beidseitig je eine Außentasche über die gesamte Fläche, natürlich mit Reißverschlüssen.
Die Innenflächen haben zwei große Taschen aus Gitter.
Der umlaufende Reißverschluss lässt zu, dass sich die Tasche vollkommen öffnen lässt, für einen guten Überblick über den Inhalt und einfaches herausnehmen der Einlagen.
In
der Mitte seht ihr ein Band mit Klettverschluss, damit werden die
Einlagen befestigt. Ich habe erstmal drei Einlagen gemacht. Auf Wunsch können weitere angefertigt werden. Sie bestehen
aus einem stabilen Taschenvlies, aus lauter Resten zusammengesetzt. So
sind die Einlagen stabil und behalten ihre Form.
Die Einlagen bestehen immer aus Vorder- und Rückseite, beide separat mit unterschiedlichen Taschen versehen. Diese Taschen haben Klett- oder Reißverschluss, die für Stifte und Pinsel sind offen. 24 Taschen sind es insgesamt und dazu noch die Einsteckfächer für Stifte.
Wenn die Taschen aufgenäht sind werden die Teile links auf links mit einem Binding zusammengefügt.
Als ich die Taschenteile zusammennähen wollte, hat meine sensible Computernähmaschine gestreikt. Unter den Lagen Jeansmaterial hatte ich je eine Schicht Schaumstoff gelegt, denn ohne Stabilisator würde die Tasche ja nicht ihre Form behalten.
Das heißt, ich hatte beim Rand 4 Schichten Jeans, 3 Schichten Schaumstoff und 1 Schicht Gitter zu bewältigen. Kein Wunder, dass das nicht funktioniert hat. Ich habe dann einfach meine gute alte Singer Featherweight vorgespannt und siehe da, sie hat es ohne Probleme geschafft.
Beim letzten Nähgang kamen dann auch noch 2 Lagen Bindingstoff dazu. Welche Herausforderung. Den Rest habe ich dann mit der Hand gemacht, denn das wäre mit der Maschine nicht faltenlos gegangen.
Im Bekanntenkreis nennt man meine Schwester "Bastel- Jana" und deshalb musste natürlich auch ein Logo angebracht werden.
Ich wünsche ihr viel Freude an der Tasche, gute Erlebnisse und viele interessierte Menschen, mit denen sie ihre kreativen Ideen teilen kann.