Samstag, 27. November 2021

Für meine Schwester oder Upcycling pur

Meine Begeisterung für Anleitungen von Annie Unrein ist ungebrochen. Nach einer  von ihr habe ich für meine Schwester Jana einen Koffer genäht. Denkt bitte jetzt nicht, dass sie verreisen möchte. Ja, doch, möchte sie schon. Aber sie braucht so einen Koffer nicht für Duschbad, Hausschuhe, Schlüppis und Co.


Nein, in diesen Koffer sollen all die Dinge hinein, die sie braucht, wenn sie in Sachen Basteln on tour ist. Und das ist sie häufig, ihr Können ist ganz schön gefragt und gerne zeigt sie es anderen, damit sie es selbst machen können. Da sind wir beide Schwestern uns sehr ähnlich.

So wie meine Nähtasche in diesem Post habe ich eine andere, individualisierte Kreativtasche angefertigt. Und weil meine Schwester Jana fast nur mit Recyclingmaterial bastelt habe ich auch nur vorhandenes Material genommen und einer zweiten oder dritten Verwendung zugeführt.

Die eigentliche Tasche besteht aus einer alten Jeans. Nicht gerade mein Lieblingsmaterial beim Nähen. Aber so eine Tasche muss ja etwas aushalten, also ist Jeans perfekt geeignet. Die Henkel sind aus einem vorhandenen Stück Gurtband, farblich passend. Reißverschlüsse habe ich jede Menge im Bestand, neue, welche aus DDR Zeiten, intakte, gebrauchte oder geschenkte.
Für diesen Zweck optimal zu verwenden. Dann verarbeitete ich noch Fliegenschutzgitter-Reste, abgetrennte Klettverschlüsse von einem Partyzelt und der Stoff für die vielen Einfassungen ist ein ganz ungeliebter, sehr franzender, labberiger, optisch aber schöner Stoff, ehemals ein Kleidungsstück aus der Türkei.

Die Tasche ist knapp 40 cm breit und 25 cm hoch. Die Tiefe habe ich etwas breiter gemacht, damit auch ordentlich etwas reinpasst.


Nun stelle ich euch das Teil mal vor. Es hat beidseitig je eine Außentasche über die gesamte Fläche, natürlich mit Reißverschlüssen.

Die Innenflächen haben zwei große Taschen aus Gitter.

Der umlaufende Reißverschluss lässt zu, dass sich die Tasche vollkommen öffnen lässt, für einen guten Überblick über den Inhalt und einfaches herausnehmen der Einlagen.


In der Mitte seht ihr ein Band mit Klettverschluss, damit werden die Einlagen befestigt. Ich habe erstmal drei Einlagen gemacht. Auf Wunsch können weitere angefertigt werden. Sie bestehen aus einem stabilen Taschenvlies, aus lauter Resten zusammengesetzt. So sind die Einlagen stabil und behalten ihre Form.


Die Einlagen bestehen immer aus Vorder- und Rückseite, beide separat mit unterschiedlichen Taschen versehen. Diese Taschen haben Klett- oder Reißverschluss, die für Stifte und Pinsel sind offen.  24 Taschen sind es insgesamt und dazu noch die Einsteckfächer für Stifte.

 

Wenn die Taschen aufgenäht sind werden die Teile links auf links mit einem Binding zusammengefügt.

Als ich die Taschenteile zusammennähen wollte, hat meine sensible Computernähmaschine gestreikt. Unter den Lagen Jeansmaterial hatte ich je eine Schicht Schaumstoff gelegt, denn ohne Stabilisator würde die Tasche ja nicht ihre Form behalten.

Das heißt, ich hatte beim Rand 4 Schichten Jeans, 3 Schichten Schaumstoff und 1 Schicht Gitter zu bewältigen. Kein Wunder, dass das nicht funktioniert hat. Ich habe dann einfach meine gute alte Singer Featherweight vorgespannt und siehe da, sie hat es ohne Probleme geschafft.


Beim letzten Nähgang kamen dann auch noch 2 Lagen Bindingstoff dazu. Welche Herausforderung. Den Rest habe ich dann mit der Hand gemacht, denn das wäre mit der Maschine nicht faltenlos gegangen.

Im Bekanntenkreis nennt man meine Schwester "Bastel- Jana" und deshalb musste natürlich auch ein Logo angebracht werden.


Ich wünsche ihr viel Freude an der Tasche, gute Erlebnisse und viele interessierte Menschen, mit denen sie ihre kreativen Ideen teilen kann.












Erste Weihnachtspost

Sogar vor dem ersten Advent bekam ich dieses Jahr die ersten Grüße  für die Weihnachtszeit. Vielen Dank liebe Rita von Kreasoli Blogschokolade.

Es war eine wunderbar wärmende Überraschung. 


 

Meine Weihnachtskarten zum Versenden liegen noch im UFO- Stadium auf dem Arbeitstisch. Aber die ersten Flocken fallen heute vom Himmel und ich werde, da heute keine (kaum) andere Pflichten anstehen, stundenlang kreativ sein können. 

Ich wünsche euch allen ein schönes 1. Adventswochenende


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Donnerstag, 25. November 2021

Waldspaziergang 2

Ihr habt alle richtig geraten, im Bild ist eine kleine Katze versteckt. 

 

Emil hat sie im Wald gleich wieder erkannt. Es ist die Katze, die im Garten der Kita "rumhängt" und ständig versucht, durch die Haustür ins Haus zu schlüpfen. Im Wald war sie nicht allein. Sie lag zusammengekuschelt mit einer anderen, gleichaltrigen Katze im Gebüsch. Hatten sie vielleicht eine Verabredung ?

Sofort kamen sie auf den Weg gelaufen und wichen uns nicht mehr von der Stelle.

Emil wollte sie am liebsten beide mitnehmen. Emil: Oma, wir hängen das Foto mit einem Zettel in "die Welt" und dann liest das jemand und holt die beiden Katzen hier ab. Es war nicht einfach, ihm zu erklären, warum man sie nicht einfach mitnehmen kann. Wir haben später auch herausgefunden, wem sie gehören.

Außerdem haben wir ja selbst eine Katze, unser altes Mädchen Charly, die auch gerne mal mit der Eisenbahn "spielt".



Unterwegs begegnen uns immer viele interessante Dinge.

















Es freut ich mich, wenn das Wetter so bleibt, um auf dem täglichen Nachhauseweg vom Kindergarten "eine Runde zu drehen", wie Emil es bezeichnet. 

Egal wie schmutzig wir sind, Hauptsache wir sind draußen. Emil findet immer etwas, was er mit nach Hause nehmen kann. Er liebt Äste. Große, kleine, dicke, dünne, krumme und gerade Äste. Kein Ast ist davor sicher, mitgenommen zu werden. Und immer findet er, der Ast sähe aus wie...

Das kann auch mal ein Ast sein, der aussieht wie ein Hund. 


In einer Gartenecke ist eine ganze Kiste voll. Manche eignen sich hervorragend als Deko im Blumenbeet.


Bald wird Schnee fallen und wir holen die Schlitten raus. 



Mittwoch, 24. November 2021

Waldspaziergang

Bei einem Waldspaziergang mit Emil habe ich dieses Foto gemacht.

Es ist ein Suchbild. Wer findet die Lösung?

 





Montag, 22. November 2021

Versprochen...

hatte ich euch einen kurzen Bericht über meine neue Nähtasche.

Vor Jahren habe ich mir mal diese Tasche für meine Nähtreffen gekauft. Ich fand die total genial, denn sie ist aufgebaut wie ein Nähkasten. Das Innenteil kann man ganz herausnehmen und aufklappen. 

 


 

Wenn ich zu meinen Nähgruppen fahre muss ich immer die Utensilien mitnehmen, die frau zum Nähen braucht. Ich nähe zwar nicht selbst, aber es kommt immer wieder vor, dass mal die eine oder andere etwas vergessen hat. Anfang der 90iger Jahre hatte sogar nur ich einen Rollschneider und alle haben ihn benutzt. Auch eine kleine Ersatznähmaschine habe ich immer im Kofferraum dabei, falls...

Ich liebe diese Tasche, doch sie hat auch einen Nachteil. Sie ist sehr schwer. Sie wiegt immerhin leer schon fast 2 kg. 

Wahrscheinlich auch deshalb sind die Henkel arg in Mitleidenschaft gezogen. Bei allem Können von diversen Reparaturen bin ich hier echt überfordert. Da müssen neue Henkel dran. Die müssen jedoch erst schadlos entfernt und dann neue angebracht werden. Bei dem Gewicht ist das fachmännisch notwendig. Ich habe schon über Schrauben nachgedacht, weil die Nieten ja bereits Löcher hinterlassen. Aber passende Henkel müssen angefertigt werden...

Und ganz ehrlich, gut aussehen soll es ja schließlich auch.

Außerdem muss ich erst recherchieren, wo ich einen Schuster finde, der mir diese Dienstleistung anbietet. Unser alter Schuster, hochbetagt, hat leider seine Werkstatt geschlossen. Der hätte sich über so einen Auftrag gefreut. 


Da ich all meine Utensilien irgendwo unterbringen muss, habe ich mir eine neue Tasche genäht. Die Anleitung war schon länger bei mir in der Schublade und nun war ihre Zeit gekommen. Sie ist von Annie Unrein, die geniale Taschenanleitungen erstellt.

Die Tasche besteht aus zwei Teilen. Einer großen Tasche, ähnlich einer Kulturtasche, mit Stauraum für größeres mit Innen- und Außentaschen.

 


 



 

 

 

 

 

Dazu eine Mappe, ebenfalls mit zwei Außentaschen mit RV und vielen Innenfächern.

 



 

 

Sehr gerne habe ich wieder für Fächer Fliegengitter - Reste vernäht. Es ist ein geniales Material, weil gut nähbar, stabil und vorallem durchsichtig. Ich finde das besser als Klarsichtfolie, weil haltbarer.  

Die Mappe kann, wenn man sie an seinem Nähplatz benutzen möchte, einfach über die große Tasche gelegt werden und man hat so alles greifbar. 

Ein umlaufender Reißverschluss schützt alles unterwegs.

 

 

 

 

Die Fächer wurden nach meinen Bedürfnissen abgewandelt und noch Verschlusslaschen mit Klett und Bändchen für Scheren angebracht, damit sie nicht herausrutschen können.

 


Ich habe schon einige Taschen von Annie Unrein genäht, ich mag einfach ihre Art, wie logisch sie alles aufgebaut hat. Weil die Anleitungen leider in Englisch sind, komme ich manchmal an meine Grenzen. Ich kann ja nur Patchworkenglisch- bedauerlicherweise. Aber Tante G..... hat ja einen Übersetzer und ist mir da behilflich. 

Im nächsten Leben muss ich unbedingt die englische Sprache lernen. Vielleicht komme ich aber dann als Regenwurm oder Gänseblümchen wieder und ich brauche keine Fremdsprache.


 

Der Stoff war aus meinem Stoff - Geschenke - Fundus. Eine gewagte Zusammenstellung fand ich zum Anfang. 

Aber dann war ich zufrieden, denn ich wusste nicht, wofür ich diese Stoffe sonst verwendet hätte. 



Mittwoch, 17. November 2021

Ein fremder Quilt

war zu Besuch in meinem Arbeitszimmer. 

An mich wurde die Bitte herangetragen, bei der Fertigstellung eines Quilts behilflich zu sein.

Erika, eine meiner ältesten "Mädels" aus der Patchworkgruppe fragte mich vor längerer Zeit, wie sie denn einen Hexagonquilt fertigstellen könnte. Sie arbeitet ihre UFOs auf. Ich machte ihr den Vorschlag, am Rand eine Runde Hexagons rechts auf rechts anzunähen. Später würden diese dann gewendet werden und dadurch auf der Rückseite liegen. Dazwischen könne man dann das Vlies und den Rückseitenstoff einschieben. Das macht einen tollen Rand, anders als das übliche Binding. Na ja, meinte sie, ich werde erstmal die Randhexagons nähen und dann sehen wir weiter.


Nun, mehr als ein Jahr später, brachte sie das Top mit und zeigte es mir. Alles hatte sie richtig gemacht.

Aber wie jetzt weiter? Ich erklärte es ihr. Aber so richtig traute sie sich da nicht. Sie leidet, das sollte ich bemerken, seit Jahren an einer nicht heilbaren Augenkrankheit und hat bereits Probleme beim Nähen. Aber sie macht trotzdem noch einiges, bei gutem Lichtverhältnissen geht es noch einigermaßen.

Ich machte ihr den Vorschlag, in unserem Kursraum ein paar Tische zusammenzurücken, um die Lagen gut ausbreiten zu können, um das Quiltsandwich zu montieren. Leider fehlten beim letzten Treffen einige Tische und unser Plan ging nicht auf. Ich bot ihr an, dass ich das zu Hause bei mir machen würde, da ich über eine große Arbeitsfläche verfüge. Sie nahm das Angebot dankbar an. Und weil ich solche Sachen nicht gerne vor mir her schiebe, weil ja das normale Leben immer dazwischen kommt, habe ich mich am Sonntag bei einem spannendem Hörbuch an die Arbeit gemacht. Erst wurde der Rückseitenstoff zu einer Fläche zusammen genäht. Ebenso das Vlies. Dann alles gestapelt und engmaschig geheftet.


Dann kam die aufwändigste Arbeit, das exakte Zurückschneiden des Randes. Danach habe ich alle Schablonen entfernt. Leider hatte sie alle Heftfäden durch die Schablonen gestochen und diese musste ich natürlich erst rausziehen. Grrrr! Dann konnte der Rand gewendet werden. Ecke für Ecke wurden jetzt die beiden Lagen in jede Stelle am Rand eingeschoben und mit einem Hölzchen alle Ecken gut ausgeformt. Und auch das alles gut geheftet.


Das Quilten und das Annähen mit der Hand möchte sie selbst übernehmen. Der Quilt ist sehr schön, hat jedoch bereits ein paar Jahre als UFO auf dem Buckel. 


Beim nächsten Treffen wird er geliefert.


 

Und nun kann ich wieder Kursvorbereitung machen.  Wir wollen Taschen für unsere Nähutensilien nähen. Meine habe ich schon fertig, viele Details werde ich mit den Mädels anders machen.

 Ein wenig zeig ich euch schon mal. 


Neugierig?



Sonntag, 14. November 2021

Nicht lustig...

ist es, wenn ein Reißverschluss in einer Jacke kaputt ist.

Noch weniger lustig ist es, wenn man gefragt wird, ob da nicht doch etwas zu machen sei?

Und wenn man dann überlegt, dass das Kleidungsstück ja eigentlich sonst in Ordnung ist ...

Die Lieblingsweste meines Herrn L. ; die er draußen im Garten gerne trägt, war so ein Problemfall geworden. Sie ist deswegen die Lieblingsweste, weil sie gefühlte hundert Taschen hat. Innentaschen, Außentaschen, kleine Taschen, große Taschen, Taschen mit Reißverschluss und Taschen mit Klettverschluss und Taschen mit ohne Verschluss.

Viele Taschen für alle Dinge, die "Mann " so braucht: Gartenschere, Zollstock, Taschentuch, Schlüsselbund, Hustenbonbons, Schraubendreher, Autoschlüssel...

Und eigentlich eine Tasche für die Liste, auf der steht, wo sich alles befindet. Aber da kann man ja seine Frau fragen, die weiß das.

Ich habe mich aufgerafft, dem RV - Problem zu Leibe zu rücken. 

Vor dem Wechseln steht aber erst das Heraustrennen.

Mit einer (oder zwei) Belohnungen zwischendurch hält man es durch bis zum Schluss.

 

 

Gibt es denn da nicht andere Möglichkeiten, als so einen Reißverschluss mit 4! Nähten einzunähen? Wahrscheinlich schon, aber man soll ja vielleicht eine neue Weste kaufen statt zu reparieren.

 

 

Geschafft! Noch ein paar lose Fäden abschneiden und eine kleine Naht auch noch gleich reparieren und nun kann er sie wieder tragen, seine Lieblingsweste.