...so lautete das Thema der diesjährigen Sommerwerkstatt in der Kreativ- und Patchworkbude Wahlsdorf. Auf das Thema hatten wir uns bereits im letzten Jahr gemeinsam geeinigt.
Gedanklich hatte ich mich im Vorfeld nicht sehr mit dem Thema beschäftigt. Als ich meine Stoffe einpackte, habe ich mich spontan für schwarz- weiß entschieden. Da kann ich nichts verkehrt machen, dachte ich mir.
Ich hatte noch viele Reste von weiß in weiß - gemusterten und kleinste Stoffreste in schwarz mit weißen Mustern in meinem Bestand. Geschenkte Stoffreste, seit langer Zeit in meinem Bestand, die nun auch mal zum Einsatz kommen sollten.
Die sollten es sein, kombiniert mit farbigen Filzelementen.
Ein paar grüne Stoffe kamen noch in die Stoffbox, passendes Nähgarn und natürlich die Nähmaschine mit Zubehör.
Am ersten Tag sollten wir uns mit Entwürfen beschäftigen und das war bei allen Kursteilnehmern recht hurtig erledigt. So sah mein Grobentwurf aus. Angelehnt an die mitgebrachten Stoffe.
Kleinteilig wollte ich arbeiten, damit die Reste verarbeitet werden. Und außerdem, weil ich das lieber mag. Große Stoffstücke zu zerschneiden ist mir nicht spannend genug.
Der Übergang in die Filzwerkstatt ging dann recht rasch vonstatten und alle Frauen legten zügig los.
Ich brauchte nur rote, einfache Blumen; und etwas grünes, um die wenigen Blätter schneiden zu können. Mit Vorfilz lassen sich solche Sachen gut arbeiten. Ein paar dunkle Seidenfusseln geben ihnen einen schönen Effekt.
Weil ich damit schnell fertig war, habe ich mir noch eine verspielte Landschaft gefilzt. Die soll noch ganz üppig mit der Hand bestickt werden. Viele zarte Gräser, kleine Blüten usw. werden noch aufgestickt. Davon zeige ich euch später nochmal etwas, das Teil bleibt erstmal unbearbeitet.
Am zweiten Tag habe ich mit meiner Näherei begonnen. Die linke Seite sollte in Streifen genäht werden, die rechte im Blockhausmuster. Aber nichts sollte wirklich gerade sein, sondern in Bögen und Kurven. Etwas mehr Anforderung mag ich halt.
D.h.; ich musste im Teppichschnitt zuschneiden und in Kurven nähen.
Bei den kleinen Blockhausteilen arbeitete ich mit schmalen Streifen, manche holte ich wieder aus meinem
Abfallbehälter heraus. Das war nochmal sehr zeitaufwändig, aber die richtige
Entscheidung. Ich fügte immer wieder ganz schmale Streifen in schwarz ein. Das war sehr mühsam, denn ich musste immer die Nahtzugaben der schwarzen Stoffe sauber und eng zurückschneiden. Das war unabwendbar, damit der schwarze Stoff nicht durch den weißen durchscheint. Auch jeder lose schwarze Faden musste entfernt werden. Oh je, was hatte ich mir da eingebrockt?
Ein
Blick auf den Fortschritt bei den anderen ließen bei mir ziemlich
Bedenken aufkommen, ob es eine gute Idee war, so eine Fuzzelarbeit zu
machen.
Dann war es soweit und die beiden Flächen konnten Hochzeit halten. D.h., sie wurden miteinander vereint.
Dazu mussten die zusammengehörigen Seiten auch im Bogen im Teppichschnitt beschnitten werden.
Kleine Markierungen auf der NZG waren mir behilflich, dass die konkaven und konvexen Kurven auch gut zusammenpassten.
Bei den vielen NZG habe ich oft Tricks anwenden müssen, damit sie flach liegen.
Und dann war er endlich fertig, der Hintergrund für meinen Quilt.
Schaut mal, gegen das Licht gehalten sieht es schön aus und hat mich mit dem Aufwand versöhnt.
Dann habe ich die "Garnitur", d.h., die Blumen und wenige Blätter arrangiert. Es sollte nicht zu verspielt sein, es sollte einen modernen Stil behalten.
Zum Glück hatte ich auch ein paar Kugeln gefilzt, die später noch zum Einsatz kamen.
Nach dem Arranchieren der Deko fand ich die
Fläche links noch zu fad, deshalb nähte ich noch drei
sogenannte "Inchies", die aber etwas größer sind als ein inch.
Nun wurden die roten Filzblumen arrangiert, weglegt, neu positioniert, andere Frauen um ihre Meinung gefragt, alles wieder verworfen und von vorne angefangen.
So ist übrigens der Beginn eines jeden Tages in der Nähstube. Alle Projekte werden gemeinsam angesehen und (ohne Wertung) darüber diskutiert. Oft ist man dankbar, wenn man durch den Tipp einer anderen auf die richtige Idee kommt. Es kommt natürlich auch vor, dass bei 10 Frauen 10 unterschiedliche Meinungen geäußert werden. Aber das ist halt so und dadurch auch immer wieder sehr spannend.
Nun werde ich, sobald es meine Zeit (und das Wetter) erlaubt, das Projekt fertigstellen. Ich weiß auch schon, wo der Quilt hängen soll.
Aber bis dahin werde ich noch manches anders positionieren, denn fast alles ist nur mit Stecknadeln befestigt.
Sagt mal bitte eure Meinung, was könnte ich verändern?