Donnerstag, 14. April 2022

Quilt as you go-

... so geht es. Versprochen hatte ich schon vor einiger Zeit, diese Methode zu erklären.

Jede von uns kennt das Problem, wenn man ein Patchwork- Top fertiggestellt hat und es ans Quilten geht. Unsere Nähmaschinen, auch wenn manche einen recht großen Stoffdurchlass haben, sind einfach nicht geeignet, um unsere großen Decken auch gut quilten zu können.

Zum Glück gibt es bereits überall Quilterinnen, die sich eine Longarm-Quilt- Maschine gegönnt haben und auch anderen einen Quiltservice anbieten. Eine davon ist zum Beispiel Maja, ziemlich im Norden. Sie macht wunderbare, an das Muster im Top angepasste Quiltereien. Schaut doch mal bei ihr vorbei. Es lohnt sich.

Doch nun die Erläuterung einer Variante, bei der man einzelne Blöcke oder Segmente des Quilts ganz fertig macht, mit Vorderseite, Vlies und Rückseite und diese Teile dann auch vollständig quiltet. Und mit der "Quilt as you go- Methode" kann man diese Einzelteile dann aneinander setzen. Allerdings muss man die Streifen, mit denen die Teile zusammengesetzt werden, gleich bei der Planung in das Design mit einbeziehen.

Und so mache ich es:

Alle meine Blöcke werden wie ein Quilt vollständig fertiggestellt, auf Maß geschnitten und am Rand mit einem langen Stich mit der Maschine geheftet. Das hilft bei der weiteren Arbeit, weil sich die drei Lagen nicht verschieben können.

Dann brauche ich einen Stoffstreifen für die Vorderseite und einen für die Rückseite. Der Streifen für die Vorderseite muss in der Breite immer das 4-fache der Nahtzugabe betragen, die man beim Nähen benutzt.

Ich nähe mit einer NZG von 1 cm, also ist dieser Streifen 4 cm breit zu schneiden. Sichtbar sind dann 2 cm. Für die Rückseite schneide ich 6 cm Breite.

Beide Streifen lege ich jeweils genau an den Kanten rechts auf rechts auf die Vorder- bzw. Rückseite und nähe sie fest. 


 

Der vordere Streifen wird nun auf das Nachbarteil, wieder rechts auf rechts gelegt, gut festgesteckt und genäht.


 

Dreht man alles um und schaut sich die Rückseite an, wird man feststellen, dass sich beide Kanten der Blöcke schön aneinander fügen, ohne sich zu überlappen oder  dass sich eine Lücke dazwischen ergibt.

Jetzt lege ich die ungenähte Kante vom Rückseitenstreifen genau an die Nählinie und drücke den Bruch etwas mit dem Fingernagel.


Dann lege ich den Streifen so um, dass die Bruchkante etwas außerhalb der sichtbaren Nählinie liegt. Quer zur Naht stecke ich mit reichlich Stecknadeln alles fest. Quer zur Naht deshalb, weil ich von der rechten Seite nähe und so einfach vorsichtig über die Nadeln nähen kann, ohne sie entfernen zu müssen.

Dann wird im Nahtschatten von der Vorderseite der Streifen festgenäht. Umdrehen und die Stecknadeln entfernen.

Wer möchte, kann natürlich diesen letzten Schritt auch mit der Hand machen. Da geht man ganz sicher, dass der Rückseitenstreifen auch wirklich exakt genäht wurde.

Bei all den Arbeiten, die aus mehreren Lagen bestehen, benutze ich stets den Stoff- Obertransport- Fuß.

 


Schaut mal. Bei diesem älteren Quilt, welcher aus ganz unterschiedlich großen Blöcken besteht, habe ich ganz bewusst mit den farbigen Zwischenstreifen gearbeitet. Ursprünglich waren das alles freie Quiltmuster, die ich für Kurse zum Zeigen vorbereitet und in einer Mappe aufbewahrt hatte. Später wurden sie dann mit der Methode "Quilt as you go"  zusammengesetzt und es ergab sich ein schöner, edler Quilt.





Probiert die Technik doch mal aus. Und denkt daran, für größere Projekte gibt es hilfsbereite Longarmquilterinnen.

 


 

9 Kommentare:

  1. Liebe Regina, das hast Du toll erklärt und die Fotos sind dabei auch sehr hilfreich! Vielen lieben Dank dafür und ganz herzliche Grüße
    Katrin

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  2. Ja, gell, es gibt immer auch eine Umleitung oder Zweitidee zum Ziel zu kommen. Tatsächlich habe ich unbewußt mal bei etwas vor Jahrzehnten genauso agiert!😃
    Du hast es klasse beschrieben!👍
    Liebgrüße
    Tiger
    🐯

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  3. Sehr gut und sieht toll aus. So Anleitungen zu machen ist sehr aufwendig, viele werden dafür dankbar sein.

    Nana

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  4. Prima, mit meiner Freundin zusammen ausprobiert und es hat geklappt. Danke! Sonya

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  5. Hallo Rela, ich finde es großartig, dass du uns erklärst, wie diese Methode geht. Das kannte ich noch nicht in der Art. Zum Glück habe ich eine nette Quiltschwester, die mir das macht.Sie hat auch eine Longarm. LG von Marianne K.

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  6. Liebe Regina, herzlichen Dank für die so genaue Anleitung zum Qayg. Ich bin so froh, dass ich das nun kapiert habe und werde es beim nächsten Quilt sicher ausprobieren.
    LG eSTe

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  7. Liebe Regina,
    nach der Methode mache ich es auch meistens. Bis jetzt habe ich den Streifen auf der Rückseite immer mit der Hand festgenäht. Der weiße Musterquilt ist ein Traum. Wunderschön. Und ich finde es auch toll, dass du die Streifen farbig gewählt hast.
    Liebe Grüße
    Renate

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  8. Vielen Dank fürs Zeigen aller Arbeitsschritte, das muss ich mir gleich abspeichern und dann danach einmal probieren Stück für Stück! So habe ich es jetzt glaube ich auch verstanden! Viele Grüße Ingrid

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  9. Quilt as you go habe ich selbst noch nicht probiert, habe nur den Plan dazu irgendwo im Gedächtnis. Nun kann ich ja bei Dir hier nachschlagen.
    Danke für Deinen anschaulichen Text.
    LG Ute

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