Alle zwei Wochen fahre ich auf dem Weg zum Töpfern am Schloss
Reinhardsbrunn vorbei. Dieses Schloss und das dazugehörige Gelände kann man normalerweise nicht betreten.
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Luftaufnahme- Foto von hier |
Am Tag des offenen Denkmals jedoch konnte man das tun und wir haben es genutzt. Dieses Schloss hat eine lange Geschichte, die ich hier nicht im Detail wiedergeben möchte. Denn wenn es sich um Geschehnisse
aus dem Jahr 1082 handelt ist meine und evtl. auch eure Geduld
begrenzt. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann gerne
hier nachlesen.
Nur soviel:
Auf dem Gelände war einst ein Kloster, später dann wurde das Schloss erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es enteignet und dem Land Thüringen übertragen. Gebäude auf dem Gelände
wurden Schulungsobjekt, Kinderferienlager und später ein begehrtes und
gut besuchtes Hotel. Der Hotelbetrieb wurde im Jahr
2001 eingestellt, weil man die notwendigen Renovierungsarbeiten nicht
bei laufendem Gästebetrieb bewerkstelligen konnte oder wollte. Diese Renovierung fand jedoch nie statt.
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Das Kavaliershaus |
Nach der Hotelschließung
ging es bergab mit dem Schloss und seinen Nebengebäuden. Die neuen
Eigentümer
(alles hatten sie für ein Butterbrot gekauft) kümmerten sich
von nun an nicht mehr darum. Auflagen des Landes Thüringen und des
Denkmalschutzes zur Erhaltung und Sicherung der Gebäude wurden nie
erfüllt. Die Witterung, der Zahn der Zeit und natürlich Randalierer
taten ihr übriges dazu, dass die Gebäude jetzt in einem bedauernswerten
Zustand sind.
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Die Natur nimmt keine Rücksicht auf alten Mauern |
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Kampf zwischen Efeu und Dachrinne- wer wird gewinnen? |
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Das Schlossgebäude |
Impressionen aus dem sehr schönen Landschaftspark. Ein Förderverein kümmert sich ehrenamtlich um die Pflege des Parks.
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Ein Baum im Baum -aus einer toten Buche wächst eine Birke |
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Einer der Nebeneingänge vom Schloss |
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Der Haupteingang des Schlosses |
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Die Aufkleber an der Eingangstür zum ehemaligen Hotel zeugen noch wie zum Hohn von einer besseren Zeit. |
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Der Schlosshof |
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Auch die Parkmauer ist sehr marode |
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Auf den Simsen wachsen die ersten Bäume. |
Auch wenn sich engagierte Menschen um eine Erhaltung bemühen, gleicht es doch einem Kampf gegen Windmühlen. Denn sie können den Verfall der Gebäude nicht stoppen. Bei den letzten beiden Ministerpräsidenten wurde das Problem Schloss
Reinhardbrunn
zu gegebener Zeit immer zur
Chefsache erklärt. Aber...
Im Jahr 2018 konnte nach jahrelangen gerichtlichen Auseinandersetzungen die
Enteignung des Schlosses durchgesetzt werden. Das Schloss gehört nun
wieder dem Land Thüringen, wie viele andere marode Schlösser auch. Aber wie nun
weiter? Viele Millionen Euro sind nötig, um erst einmal den weiteren Verfall aufzuhalten. Aber wie soll man diese Gebäude in Zukuft nutzen?
Viele Fragen sind bisher unbeantwortet. Zwei Jahrhunderte haben die Gebäude den Wirren getrotzt und nicht einmal 30 Jahre haben gereicht, es sie so verfallen zu lassen. Schade, traurig, beschämend. Denn es sind Zeugen der Geschichte und irgendwann unwiederbringlich verloren.
Man kann nur hoffen, dass sich Investoren finden, die Einsicht und das nötige Geld haben um das alles zu retten.
Hallo Regina,
AntwortenLöschenich bekomme jedesmal die Wut, wenn ich von solchen Dingen höre oder lese. Es wird so viel Geld vergeudet, aber solche Schätze läßt man einfach verfallen!
Ich hoffe es findet sich wieder jemand, der dem Schloss eine Restauration ermöglicht und es sinnvoll nutzt.
Seminarräume für Patchwork wäre ja nur eine Möglichkeit, oder?
LG Doris :o)
Liebe Regina,
AntwortenLöschenvon Schloss Reinhardtsbrunn habe ich mehrfach in der TA gelesen, ein Jammer ist das! Wir haben hier ja auch so ein Elend im Kyffhäuser stehen, das ehemalige Jagdschloss war für 10.000 Euro an eine Studentin (!) verkauft worden, verwilderte, brannte aus....
Aber Du hast den reizvollen Charme des Verfalls schön in den Bildern eingefangen!
LG
Valomea
An solchen Käufen lässt sich ablesen, dass die Leute keine Ahnung von den Tücken alter Gebäude haben! In unserer Familie können wir davon ein Lied singen, was da an unerwarteten Kosten auf einen zukommt. Deshalb sollte man da nicht leichtfertig kritisieren.
AntwortenLöschenWenn ich überlege, auf welch desolaten Schultoiletten die Kinder oft gehen müssen ( oder es sich dann den ganzen Tag verkneifen ), weil Kommunen das Geld ausgeht, dann finde ich das noch viel schlimmer.
Solche Schlösser konnten früher so aufwändig ja nur gebaut werden, weil dafür viele, viele andere Menschen ausgenutzt worden sind. Und das wollen wir doch nicht wieder haben...
LG
Astrid
Habe jetzt noch einmal nachgelesen und von den sehr dubiosen "Investoren" erfahren. Da waren sicher keine Ahnungslosen am Werk, sondern Kriminelle...
LöschenBaum im Baum, das ist kurios! ...und schön.
AntwortenLöschenSo was gibt es ja auch bei Pilzen!
Selten, aber kommt vor, und einmal habe ich es schon bewundern konnen. Bewundern tue ich jetzt auch Deine Kunst, den morbiden Charme so schön eingefangen zu haben. So ein Thema gibt immer reichlich Diskussionsstoffe, gell.
Liebgruß,
Tiger
🐯