Freitag, 15. September 2023

Ganz schön irre, ...

 ... Upcycling oder die Geschichten zweier Taschen.

Wer hier bei mir mitliest, weiß, dass ich schon viele Taschen genäht habe.  Meist Selbstentworfene, bei denen ich dann auch eine Anleitung geschrieben und in meinen Kursen mit den Mädels genäht habe. Manchmal (nicht oft)  habe ich mir aber auch eine Anleitung gekauft, weil mir eine Tasche gut gefiel. Was für mich immer wichtig war, eine Tasche sollte mit vielen Funktionen versehen sein und auch nähtechnisch eine Herausforderung für mich darstellen.

Eine dieser Taschen war die Double Bag von "homepatchwork", in die ich mich bei einer Messe spontan verliebt hatte. Die Tasche besteht eigentlich aus zwei Taschen, die mit einem RV miteinander verbunden werden und einzeln oder zusammen benutzt werden können.



Die Tasche habe ich meiner Schwester geschenkt, weil sie ihr so gut gefiel. Sie nahm die Tasche zu einem Besuch nach Heidelberg mit. Die Bekannte, die sie dort besuchte, verliebte sich in die Tasche und wollte sie meiner Schwester unbedingt abkaufen. Meine Schwester rief mich an und wollte wissen, ob und wenn ja für wieviel Geld sie die Tasche verkaufen könne und ob ich ihr eine neue mache. Ich konnte mich noch erinnern, dass ich auf der Messe ein schlechtes Gewissen hatte, weil ich alles metallische Zubehör und die vielen RV für einen sündhaften Preis zusammen mit der Anleitung gleich gekauft hatte, um zu Hause sofort mit dem Nähen beginnen zu können.  

Das erklärte ich Jana, denn ich hatte ihr gleich gesagt, dass ich die Metallteile wieder haben möchte, wenn sie ihre Tasche nicht mehr benutzt. Ich wollte von ihrer Bekannten auch nur den Preis für dieses Zubehör, allerdings mit der Bitte, mir es  wieder zurückzugeben, wenn die Tasche seine Dienste getan hat. Nun brachte mir meine Schwester Jana von dieser Frau eine gekaufte Lederhandtasche mit, die ebenfalls reichlich schönes, hochwertiges Metallzubehör hatte. Die Tasche sollte schon entsorgt werden.

 

Weil ich im Moment nichts nähe habe ich mich am Abend  im Garten in die Sonne gesetzt und die Tasche total auseinander genommen. Denn nur die Metalteile abschneiden wollte ich nicht. 

 

 

Nach einer guten Stunde habe ich folgende Ausbeute gemacht:

 

 

 

Zwei lange Lederhenkel mit Karabiner und einen kleinen Taschengriff.

 

 

 

 

Zwei Metallteile für D-Ringe, die sich mit Schrauben befestigen lassen, also gut wiedereinsetzbar sind.

 

 

5 D-Ringe und zwei Magnetverschlüsse

 

 

5 kurze und ein 70 cm langer Reißverschluss, alle mit wunderbaren Zippern.

 

 

 

Eigentlich sollte meine Taschennäherei beendet sein. Aber bei dem tollen Konvolut an Zubehör muss unbedingt noch eine Tasche entworfen und genäht werden.

Und ihr, seid ihr auch so irre und legt solche Taschen auseinander, um das Zubehör für eine Wiederverwendung zu retten?
















8 Kommentare:

  1. Liebe Rela,
    ja, ich der Hinsicht bin auch irre, du glaubst gar nicht was ich schon auseinandergenommen habe, neben unzähligen Rucksäcken noch mehrere Trolleys und Reisetaschen. Da bleibt auch das Futter und teilweise der Außenstoff im Fundus und dreht vorher noch eine Runde in der Waschmaschine inkl. der Reißverschlüsse, Gurtbänder und Plastikkleinteile. Der Außenstoff ist schon zu dem einen oder anderen Täschchen geworden, den Futterstoff habe ich als Innenstoff für Schuhtaschen (Anleitung bei sewingtimes) verwendet.
    Liebe Grüße, Ulrike

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  2. Na, Ulrike hat mir schon genau alles vorweggenommen 🤣, so isses bei mir auch (und mehr noch!) aber das weißt Du ja.
    Ich sage mal: Ist es nicht IRRE 👌😍👍, daß wir so nachhaltig sind ?
    Ich nenne es "Respekt vorm Material"!🍀

    Viel Erfolg, und ich bin gespannt!

    Liebgruß
    Tiger
    🐯

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  3. Nein, das mache ich nicht, aber ich schneide trotzdem Knöpfe etc. ab, man weiß ja nie.

    Nana

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  4. Servus Rela, tolle Taschen hast du da genäht. Upcycling "Produkte" habe ich auch jede Menge auf Lager, besonders Knöpfe und Schnallen brauche ich immer wieder.
    LG aus Wien

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  5. Das ist gut, was du machst. Ich weiß, wie teuer solch Zubehör ist. Deshalb kann man eigentlich solch selbstgemachte Taschen nicht verkaufen. Die sind dann viel zu teuer. Lg vom Magdalena

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  6. Nein, das wäre nichts für mich. Zum Glück bin ich keine Taschennäherin. Da werde ich dir mal meine mind. 30 Handtaschen vererben. Gruß von Helgard

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  7. Hallo Regina,
    ja, ich nehme auch gerne Sachen auseinander, weil da noch verwertbare Dinge dran sind. Das nennt man Recycling und Nachhaltigkeit.
    (Wegwerfen ist nur die aller letzte Lösung! )
    Und wenn dann noch solch tolle Ergebnisse bei entstehen, um so besser!
    LG Doris :o)

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  8. Hallo Rela,
    super, das hast du gut gemacht. Ich persönlich nähe keine Taschen, dazu fehlt mir das entsprechende Gen. Aber ich nutze alle Dinge sehr sehr lange. Keine Ahnung, wann ich meine letzte Tasche gekauft habe.
    Liebe Grüße
    Renate

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