Dienstag, 19. Dezember 2017

Kann man einen Füller lieben???

Ja, man kann!!!

Wie schon berichtet versende ich  relativ viele Weihnachtskarten. Vor ein paar Jahren waren es noch mehr. Und alle sind sie aus Stoff oder aus anderen Materialien selbstgemacht.
Und weil ich eine Liebhaberin schöner Schreibgeräte bin, wird der Text dieser Karten traditionell mit Füller geschrieben. Es ist schade, dass ich heutzutage so wenig Gelegenheit habe, diesen Füller zu benutzen.
Auch das ist ein Nachteil der modernen Technik in einer Zeit von Handy, E-Mail und Co.
Oder schreiben Kinder in der Schule heute nicht mehr mit Füller?
Und nun sage ich euch, dass mein Füller bereits über 40 Jahre alt ist. Ja, ihr habt richtig gelesen.
Es ist ein Füller der Marke Pelikan. Der Traum vieler Schüler in der damaligen Zeit. In manch einer Schultüte zum Schulanfang war sicher einer enthalten.

Ich habe mir meinen im Jahr 1976 gekauft, als ich mit meinem Studium begonnen habe- für damals 9 Westmark im Intershop. Ich hoffe ihr wisst, was ein Intershop bei uns war.
Er hat mich während des Studiums begleitet, unser Sohn hat in der Schule damit geschrieben und dann bekam ich ihn wieder, denn die Schreibfeder war kaputt. Ich habe ihn jedoch nicht weggeworfen. Als ich in den 90iger Jahren meine Arbeit gewechselt habe und wieder viel schreiben mußte kaufte ich mir eine neue Feder- ja, sowas gab es damals noch in gut sortierten  Schreibwarengeschäften.
Und wieder war er  mir viele Jahre mein täglicher treuer Begleiter.

Bevor ich ihn nun wiedereinsetzen konnte, mußte ich ihn erstmal mit Wasser durchspülen, denn die Tinte hatte sich etwas festgesetzt. Und welcher Schreck, im weißen Waschbecken lies sich die Tinte nicht einfach so wegspülen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich geschruppt habe. Mein Mann hätte einen Anfall bekommen, wenn er das gesehen hätte - zu Recht.

Gibt es doch in unserem Haus eine Waschküche mit einem dunklen Becken, wo so etwas gemacht werden kann. Ich bin sonst auch immer schnell dabei, im Bad mal Farbpinsel auszuwaschen, es ist halt bequem, vom Arbeitszimmer schnell um die Ecke.

Dieser Schreck ist mir jedoch eine Lehre.
Ich hab mir erstmal einen Tee gekocht um innerlich zu feiern, dass die Tinte keine (sichtbaren) Spuren hinterlassen hat.

Mach ich nie wieder, versprochen.
Und der mehrmalige Gang in den Keller zum Pinselauswaschen verbraucht ja auch Kalorien, ist also gesund und bringt keinen Ärger ein.



9 Kommentare:

  1. Liebe Regina, eine wundervolle Geschichte! Und so bist Du mit Deinem antiken Füller gleich im Handlettering-Hype angekommen... Ohne spezielle Stifte, einfach mit dem Füller schön geschrieben,ich mag Deine Schrift sehr!
    Ganz liebe Grüße,Katrin

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  2. Ich weiß von was du schreibst. Ich bin 1980 eingeschult worden und da hab ich aus dem "Westpaket" einen blauen Pelikan Füller bekommen. Ich habe ihn auch geliebt, aber in der 9. Klasse ist kaputt gegangen. Nach 1990 habe ich mir dann einen neuen gekauft und er hat mich auch durch mein Studium begleitet.

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  3. Wenn Du sowas mal wieder hast... ich verfärbte meine Badewanne mit Haarfärbemittel!!!!!! Nimm Waschmittel,die haben Bleiche drin und ratzfatz ist alles weg. Probier´s mal an einer kleinen Stelle aus.

    Ich als Linkshänder finde Füller schön, liebe besonders die schönen von Mont Blanc, aber ich kann mit ihnen nicht schreiben.

    Nana

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  4. Ist mir noch nie aufgefallen, daß das Waschbecken dabei leidet. Wahrscheinlich weil ich meinen Füller immer in der Spüle sauber gemacht habe. Ja, das stimmt, daß man mit Füller schöner schreibt, aber schon lange nicht mehr gemacht. Ich mußte von berufswegen ja auch mit Rapidograph zeichnen, da wurden die Tanks noch selbst befüllt.
    Ich habe eine ganze Sammlung von Füllern und neulich einen davon meinem Enkel vermacht. Ganz stolz war er.;-)

    Liebgruß,
    Tiger
    🐯

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    1. Ach so, zu Deiner Frage: Doch, doch, schreiben mit Füller! Er ist 3.Klasse.

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  5. Liebe Regina,
    als ich Deinen Text gelesen habe, war meine erste Frage, wo Du einen Pelikanfüller kaufen konntest. Aber die Antwort kam dann ja gleich im nächsten Satz. Ich glaube, diesen Füller hätte ich auch aufgehoben. Und ja, ich schreibe auch sehr gern mit Füller, besonders Karten und Briefe, dafür nehme ich immer meinen Füller. Aber so eine Geschichte hat meiner nicht, meine Geschichte zum Füller ist eine traurige, die aber dann doch gut ausgegangen ist, aber immer muss ich daran denken.
    Liebe Grüße Viola

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  6. Dann erzähl uns doch deine Geschichte von dem Füller. Ich wäre eine neugierige Leserin. Grüße von Regina

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  7. Liebe Regina,
    Du hast mich auf eine Idee gebracht. Ich habe, glaube ich vor 20 Jahren das letzte Mal mit dem Füller geschrieben. Meine Handschrift ist mit Kugelschreiber viel schlechter. Werde heute mal die Sache in Angriff nehmen.
    L.G.

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  8. Liebe Regina,
    na, ein Glück!!! Du hast eine prima Handschrift, meine sind da eher lauter Krähenfüße wenn's schnell gehen muss. Aber Du hast total Recht. Man müsste viel mehr Aktionen zur Rettung der Handschrift unternehmen! Ich brauche einen Füller, glaub' ich. Meine Weihnachtskarten habe ich mit Kuli geschrieben und da tut mir immer die Hand weh. :-(
    LG
    Valomea

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