Vor längerer Zeit hatte ich
mal im Internet ein Foto von selbst gemachten Pralinen gesehen. Nein, nicht
solche mit viel Schokolade und Marzipan, mit Nüssen und allerlei Zeug, Nein
nicht solche Pralinen, die man mit einer Hingabe isst und gleich, bevor der
letzte süße Geschmack auf der Zunge vergangen ist, bereits das schlechte Gewissen hochkommt. Nein, es waren selbst gemachte „süße“ Sachen aus
Stoff, aus Filz, mit Spitze und Perlen verziert- nur zum Anschauen gemacht.
Im
ersten Moment dachte ich- so was Doofes. Nun fangen die schon an und basteln
sich textile Süßigkeiten, die man nur angucken kann. Wozu das? Es gibt ja viel Unnützes
Zeug, aber Pralinen aus Stoff, niemals!!!
Aber man wird es nicht
glauben, diese kleinen Dinger gingen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ich bin ja
gar keine, die bei Süßigkeiten, mögen sie noch so gut und teuer sein, dahin schmelzen
würde. Ich greife eigentlich lieber zu einer Scheibe Käse oder zu einem
Stückchen guter, geräucherter Knackwurst.
Aber manchmal sind mir solche
süßen Sachen ganz angenehm, so als „Ohnmachtshappen“, wie mein Mann sagen
würde. Und das ist so: In meinen Patchwork- Kursen wird immer mal eine
Schachtel mit Süßem herumgereicht. Ich greife(der Höflichkeit halber) dann auch
zu, entscheide mich aber wenn möglich für das, was in irgendeiner Form verpackt
ist. Das landet dann selten in meinem Mund, sondern in einem Fach meiner
Kurstasche. Dort kann es dann liegen und liegen und liegen…
Aber manchmal bin ich lange
unterwegs und komme nicht dazu, etwas zu essen. Auf dem Nachhauseweg ergreift
mich dann ein starkes Hungergefühl und dann denke ich während der
Fahrt an eine leckere Bratwurst, ein Fischbrötchen, ein Stück Pizza oder, oder…
Und dann kommen mir die gebunkerten
Süßigkeiten in den Sinn und eines oder zwei davon helfen mir, die Zeit bis zu Hause zu überbrücken. Also doch ein Ohnmachts- Happen!
Aber nun wieder zurück zu
den Pralinen. Wie schon erwähnt, gingen sie mir nicht mehr aus dem Sinn. Selbst
wenn ich mal eine alte Pralinenschachtel in der Hand hatte, in der z.B. Knöpfe
oder ähnliches gelagert werden, dachte ich beim Anblick des Inhalts auf dem
Deckel, oh, auch dieses Stück könnte man aus Filz nähen.
Und ich denke ihr könnt es
erahnen. Ich fing wirklich damit an, solche Dinger zu nähen. Und es machte
einen wirklichen Spaß, die garnicht süßen Schwestern der echten nachzumachen. Eine ganze
Zeit lang habe ich dann welche verschenkt, schön in Original Pralinenschachteln
verpackt. Gut dass ich einen Mann habe, der gerne Süßes ißt. Denn dadurch
kamen immer mal solche Schachteln ins Haus.
Die Beschenkten haben sich (meist)
gefreut. Manche hat es leider als Wink mit dem Zaunpfahl aufgenommen, obwohl es nicht
so gemeint war. Und eine hat mir erzählt, dass sie wirklich dachte, sie seien
echt und hat es erst bemerkt, dass es nicht so war, als sie eine davon im Mund hatte.
Nur ein paar wenige hab ich
noch. Nur die konnte ich fotografieren. Aber gefühlte 200 Stück habe ich
sicherlich angefertigt und verschenkt.
Und so ist das: Sage niemals nie, und sage nie, das würde ich niemals nähen. Ich wurde eines Besseren belehrt.
Meine Güte, was sind diese Pralinen schön! Ganz wunderbar.
AntwortenLöschenNana
Diese kleinen Köstlichkeiten sehen echt lecker aus, auch wenn ich keine „ Süße“ bin. Eine ganz tolle Geschenkidee, über die ich mich auch freuen würde.
AntwortenLöschenDie sehen wirklich echt und verführerisch lecker aus. Und mit dem "nie" ging es mir gerade genau so. Im Talentcampus Suhl habe ich Cupe Cakes mit Kindern genäht, jeder einzelne ein Unikat. Danach konnte ich gar nicht aufhören und habe nicht-Patchwork-geeingnete Stoffe in weitere Cupcakes verwandelt. Letztere hätte ich nach Kloster Vessra für Spendengelder anbieten können. Gedacht sind unsere als Spende an einen Kindergarten (Kinderkaufladen, Teeparty).
AntwortenLöschenLG Ute
Hallo Rela,
AntwortenLöschendas sind ja wirklich tolle Pralinen! Sehen zum Reinbeißen aus.
LG Doris :o)