Mittwoch, 19. Mai 2021

Gefunden...

... habe ich etwas ganz, ganz altes aus meiner Jugend in einer Krims-Krams-Schachtel. 

 

 

Beim Entdecken wurde mir richtig warm ums Herz, denn es weckte Erinnerungen. Erinnerungen an erste, gesittete Tanzveranstaltungen, (Diskos gab es noch nicht), an bewusstes Auswählen und Zusammenstellung von Kleidung (davon gab es allerdings nicht allzuviel zur Auswahl) und an Basteleien und Handarbeiten, deren Ergebnisse manch altbackenes Kleidungsstück aufhübschten.

Schon damals war ich davon fasziniert, aus etwas Vorhandenem etwas Neues zu gestalten.

In den 60ern war es ja nicht so, dass man in einen Bastelladen gegangen wäre und sich Materialien zum Basteln gekauft hätte. Erstens gab es damals noch keine solchen übervollen Kreativläden wie heute  und zweitens in der DDR schon gar nicht.

Es war trotzdem schön, denn wir mussten uns immer etwas überlegen, um das eine oder andere nachzumachen, was wir mal gesehen und für nachahmenswert empfunden haben. Da war immer Einfallsreichtum notwendig, um an sein Ziel zu kommen. Und der Erfolg war dann sehr schön und machte stolz.

So auch dieses „Prachtstück" von Kette.

Sie besteht aus Kupferdraht und Holzperlen und war mal total angesagt. Der Draht wurde über einen Bleistift gewickelt. Ich hatte unterschiedliche solcher Ketten, nur die eine ist noch vorhanden. Ich kann mich erinnern, dass mein großer Bruder mir den Draht aus einer Spule eines alten Motors gegeben hat. Nicht ganz freiwillig, wie ich noch weiß. So etwas wurde aufbewahrt, als Ersatzteil oder eben zu kreativen Zwecken.


 

Tragen werde ich sie nicht mehr, die Kette, aber aufbewahren schon.




 




9 Kommentare:

  1. Liebe Regina,
    was für eine schöne Erinnerung. Und ja, so war es: Man musste sich etwas einfallen lassen, mir fielen dan gleich wieder die Armreifen aus Benzinschlauch ein, den wir mit Ostereierfarben gefärbt oder teilweise auch gefüllt haben und dann wurden die Enden zusammengesteckt oder evtl. warm gemacht und miteinander verschweißt. Was waren wir soltz auf diese Teile... Deine Kette sieht toll aus; heb sie gut auf, das sind Erinnerungen, die nicht wiederkommen.
    Liebe Grüße Viola

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  2. Hallo Regina,
    ist es nicht schade, dass heute keiner mehr so kreativ sein braucht? Gehst du halt kaufen...
    Ich erinnere mich gerne an die Zeiten, wo ich mir eben etwas einfallen lassen mußte, wenn ich etwas haben wollte. Erstens gab's nicht solche Auswahl (auch nicht hier bei uns), zweitens machte die Herausforderung auch richtig Spaß und man wußte die Dinge dann viel mehr zu schätzen, oder?
    LG Doris :o)

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  3. Liebe Regina,
    welch eine wunderbare Kette und welch schöne Erinnerung daran. Du hast eine sehr kreative Ader. Bei der Gelegenheit erinnere ich mich an eine Kette aus Apfelkernen. Das war bei uns mal Ende der 50-er Jahre angesagt. Unmengen von Äpfel haben meine Freundin und ich damals vertilgt, um an die begehrten Kerne zu kommen. Gesund war es auf alle Fälle. Aber die Kette gibt es nicht mehr.
    Liebe Grüße
    Renate

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  4. Oh ja, aus Draht wurde auch bei uns Schmuck hergestellt, ich habe allerdings nichts mehr davon. Allerdings war mir neulich mal ein Makramee-Haarband in die Hand gefallen. Was hat man sich nicht für Mühe gemacht, um schön zu sein! *lach*
    LG
    Elke

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  5. Liebe Rela,
    Ja, die musste du gut aufheben. Solche Erinnerungen sind fantastisch. Auch hier im Westen gab es nicht alles und wenn doch musste man auch das Geld dafür haben das war oft knapp und so haben auch wir viel gebastelt und such wiederverwertet. Das steckt mir heute noch in den Knochen. Meine Oma hat noch jedes Stück Paketband aufgehoben.
    Liebe Grüße, Marita

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  6. Was für eine schöne Erinnerung. Ich hatte auch so eine ähnliche mir gemacht, noch bevor ich Goldschmiedin usw. wurde.
    Auch heute noch am liebsten aus vorhandenem schöpfend, ist es doch auch viel kreativer. Da verstehen wir uns!

    Liebgruß,
    Tiger
    🐯

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  7. In den 1960er Jahren habe ich auch sehr viel Schumck hergestellt, sehr ähnlich wie deine Kette. Allerdings gab es den Silberdraht dafür zu kaufen. Ich war damals wie im Rausch. Besonders große, fantastische Ohrringe mit Glasperlen habe ich noch auf Fotos dokumentiert. Schön, dass du sie noch hast, die Kette! Es gab auch solche aus Papierperlen und aus Winzignüdelchen, aufgereiht und mit Nagellack übermalt.
    LG
    Astrid

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  8. Ich bin 1966 geboren, so hatte ich nie solche Ketten/Schmuck. Witzig, daß Du das noch hast.

    Nana

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  9. So schön, liebe Regina! Meine Schwester hatte auch solche Ketten und ich habe sie dafür immer bewundert!
    Schön, dass Du sie aufgehoben hast!
    Liebe Grüße an Dich
    Katrin

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