Montag, 29. Dezember 2025

Lost places

Eigentlich, ja eigentlich hatte ich geplant, mit meinem Herrn L. im November wieder ein paar Tage in ein Thermalbad zu fahren. Gebucht war es schon, und leider kam aber alles anders.

Für eine Stornierung war es bereits zu spät. Schade um das Geld. Denn es war schon bezahlt. Ich kam auf die Idee, mit meiner Schwester Jana hinzufahren.

Sie ist ja nun auch in Rente und hat (meist) nichts anderes vor.

Mein Herr L. war in guten Händen und ich brauchte mir (fast) keine Sorgen um ihn zu machen. 

Schön war es dort. Wir haben uns vormittags bei strahlendem Sonnenschein vieles angesehen und ab Mittag dann bis zum Abend die Zeit in der Therme verbracht.

An einem der Tage haben wir einen Lost Place besichtigt. Jedes Mal, wenn ich mit meinem Mann auf dem Weg zur Therme dort vorbeigefahren bin, schaute ich aus der Ferne hin. Eine alte große Villa an einem Hang. Gerne hätte ich mal aus der Nähe... 

Eine Besichtigung von solchen Dingen ist noch nie etwas für meinen Herrn L. gewesen. Da fehlt ihm die Neugier.

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Dort herumkraxeln - nicht mit ihm. Und alleine macht es keine Freude. 

Aber jetzt konnte ich es mit Jana wagen. Wir fragten einen älteren Herrn, ob und wie man denn da hin käme. Er war sehr nett und sagte, dass das nur über sein Grundstück möglich wäre. Er erlaubte uns, über seinen Hof den Hang hinaufzugehen. Ein paar spärliche Informationen bekamen wir auch von ihm. Vor der Wende war das Haus ein Kinderheim, nach der Wende in der Hand wechselnder Eigentümer mit großen Plänen, jetzt gehört es wohl einem Winzerbetrieb.

Bevor der erste neue Eigentümer 1991 das Dach gesichert hatte, baute er einen Swimmingpool, so die Erzählung des Mannes. Die Ruine soll wohl nun nur gesichert werden. Eine gänzliche Rettung des Gebäudes ist nicht mehr möglich. Es hätten auch schon Arbeiten stattgefunden, aber sie wurden von einem Tag auf den anderen beendet.

Wüst und ungeordnet sieht es auf dem Gelände aus. Überall liegt Werkzeug und Baumaterial herum, als ob die Bauarbeiter gerade Mittagspause machen würden. In Wirklichkeit bewegt sich seit dem Frühjahr keine Bauarbeiterhand mehr, so die Aussage des Mannes.

Doch lasst mal die Fotos auf euch wirken. 

 

Die Zufahrt von unten, teilweise neu gemacht. Es liegen bereits große Blumenschalen für die finale Dekoration bereit. Aus meiner Sicht das letzte, was man auf eine Baustelle bringt.








Ein Blick von oben auf die einst prachtvolle Villa.


Da waren wohl mal Fische drin.


Wer wohnt denn da? Oder der Eingang zum Weinkeller??? Nein, es war schemenhaft das Wort „Quelle“ zu lesen. Man konnte nicht hin, es war viel zu steil und es gab keine Stufen.  


Wer erkennt an dem Baum etwas ungewöhnliches? Man muss ganz genau hinsehen!
Etwas näher ran bitte!

Eine eingewachsene Gartenschere. Hat der Gärtner keinen Lohn bekommen und ist abgehauen? 


Das Nebengebäude innen.

Ein Blick hinein und hindurch und hinaus.

Man kann sich vorstellen, wie auf der Terrasse zwischen den Säulen mal eine Kaffeetafel stand und man mit Blick über das Tal die Sonne geniesen konnte...

Die Terrasse mit tollen Fliesen, die scheinbar wiederverwendet werden sollen. Denn einige waren entnommen und an der Seite gestapelt.


Ein Zugang zur eigentlichen Villa war nicht möglich.

Außerdem auch zu gefährlich. Das Mauerteil hing nur an einem Stück Metall und bewegte sich im Wind.


Die erste Baumaßnahme vor Jahren - der Pool.


Im Gelände waren neue Weinstöcke gepflanzt. Teilweise sogar Sträucher und Bäumchen gesetzt. Aber an Stellen, wo doch noch große Baumaschinen fahren müssen …

Das ist verkehrte Welt für mich.

Wir hatten jedenfalls Freude beim Besichtigen und sehr schmutzige Schuhe, da die Wege nicht befestigt waren.

Aber meine/unsere Neugierde ist gestillt und es war schön.

Ich werde die Villa beim Vorbeifahren weiter beobachten und evtl. mal über Fortschritte berichten. 

Wer von euch mag es auch, solche Lost places zu besichtigen?

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