Sonntag, 7. Juli 2024

Hundertwasser- Nachlese

Am Samstag habe ich mich nach dem Kurs mit der Familie zum Abendessen getroffen. Meine Schwester Jana mit Mann und unser Bruder mit Frau und Sohn kamen, um mich abzuholen. Meine Geschwister wohnen ja dort alle fast um die Ecke.

 

Nach einem guten Essen im Schatten alter Bäume machte Jana den Vorschlag, doch noch in Coburg einen Verdauungsspaziergang zu machen.

 

Wer es nicht weiß, Coburg ist eine schöne Stadt mit wunderbarer Architektur, einer Burg, Theater, Kinos, Museen, Hochschule …und mit sehr viel Geschichte.

Zitat: Im Herzen Deutschlands zwischen dem Thüringer Wald und dem Oberen Maintal liegt Coburg, Residenzstadt des einstigen Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha, das mit seiner Heiratspolitik die Herrscherhäuser Europas eroberte und dynastische Weltgeschichte schrieb. Die berühmteste Heirat wurde zwischen Queen Victoria von Großbritannien und Prinz Albert von Sachsen-Coburg geschlossen.

Die 4 Coburger Herzogsschlösser - Veste Coburg, Schloss Ehrenburg, Schloss Callenberg und Schloss Rosenau - spiegeln diese Geschichte eindrucksvoll wider. Martin Luther fand fast ein halbes Jahr auf der Veste Coburg Zuflucht; der Walzerkönig Johann Strauss wurde wegen Liebe Coburger Bürger, und zahlreiche Persönlichkeiten gingen im Hoftheater ein und aus.

International bedeutende Kunstsammlungen - Gemälde, Kupferstiche, Waffen, Rüstungen, Glas, Kutschen und Schlitten-, Puppen- und Spielzeugmuseen, das historische Weihnachtsmuseum, das europäische Museum für modernes Glas und die weltberühmten M.I.Hummelfiguren sind weitere Highlights.

Zahlreiche Konzerte, Opern, Operetten und Musicals im Landestheater, die dreijährig statt findenden Johann-Strauss-Musiktage, Nordbayerns größte Gourmetparty - das Schlossplatzfest, Mittelalterveranstaltungen auf der Veste Coburg, Kunsthandwerkermärkte, Oldtimertreffen und Oldtimerralleys, der Coburger Klößmarkt und der Coburger Weihnachtsmarkt füllen den Coburger Kulturkalender.

Und heute schreibt Coburg wieder Weltgeschichte: als "Sambahauptstadt" Europas mit dem größten Sambafestival außerhalb Brasiliens!

 

 

Coburg war vor der Wende für uns immer ein Sehnsuchtsort, der unerreichbar schien, obwohl nur 12 km von dem Dorf entfernt, in dem wir aufgewachsen sind. Dort wohnten alle Verwandten mütterlicherseits, die man nicht treffen konnte, weil die unüberwindbare innerdeutsche Grenze dazwischen war. 

 

 

Unsere Mutter absolvierte ab 1940 in diesem Haus eine Ausbildung zur Schneiderin. Ganz oben befand sich ihre Lehrwerkstatt. 

 

 

Jana wusste von einer Änderungsschneiderei in einer Nebenstraße, deren Garten sie uns unbedingt zeigen wollte. Der gesamte Garten am Hang ist mit alten Nähmaschinen und Nähutensilien dekoriert. Ich glaube, dass da fast 20 Nähmaschinen stehen.

 

 

 

Wir schlenderten durch Nebenstraßen und Gassen. Obwohl ein warmer Samstagabend, waren nicht alle Terrassen der Gastronomie in Betrieb. Überall fehlen die Mitarbeiter. Wo sind sie nur alle hin???

 

 

Unser Gang führte uns auch zu zwei italienischen Eisdielen und schließlich saßen wir dann noch zum Tagesausklang gemütlich zusammen in einem Biergarten.

 

 

Ihr werdet es evtl. nicht nachvollziehen können, aber ich fühlte mich, obwohl ich vom Tag total geschafft war, wie ein wenig im Urlaub. So eine geballte Abwechslung hatte ich lange nicht.


Das Bratwurstmännchen auf dem Rathaus.


Dem Volksglauben der Coburger nach überwacht die Figur mit ihrem „Bratwurstmaß“ die Größe der auf dem Markt gebratenen Bratwürste. Diese sollten im Rohzustand die Länge von 31 Zentimetern besitzen. Historisch ist diese Geschichte aber nicht belegt.

Das Besondere an der Coburger Bratwurst: Sie wird auf offenem Feuer über Kiefernzapfen gegrillt - was ihnen ein besonders würziges Aroma verleiht.

Erst spät waren wir zu Hause. Ich war wirklich geschafft, aber zufrieden mit dem Tag, der so ganz anders war, als die üblichen zu Hause.

Nebenbei möchte ich noch erwähnen, dass einer meiner Quilts, die im Kunstverein Coburg vor der Sommerakademie ausgestellt wurden, tatsächlich verkauft wurde.

 

Es ist der Quilt mit der Häuserspirale, der Besuchern aus Frankfurt sehr gefallen hat. Etwas wehmütig war mir schon, als ich den Quilt das letzte Mal in den Händen hielt.

Und noch etwas Kurioses. Am Freitag bei der Anreise stand eine Besucherin des Museums neben meinem Auto, als ich mein Kursmaterial auspackte. U.a. war da auch eine volle große, selbstgenähte Tasche aus alten Jeans dabei. Spontan kam die Dame auf mich zu und fragte mich, ob ich ihr die Tasche verkaufen würde.

Ich überlegte nicht lange. Ich packte die Tasche aus und sie wechselte gleich ihre Besitzerin.

Ganz schön verrückt, oder?

 

Das war es dann schon mit diesem Auswärtswochenende. 

Vielen Dank für die Kommentare auf die anderen Posts. Auch Danke für die Mails, die mich erreicht haben, da es immer noch Probleme zu geben scheint mit dem Kommentieren. Auch mir geht es nicht anders auf anderen Blogs. 

Passt gut auf euch auf!


 

10 Kommentare:

  1. Liebe Rela, du hattest einen wunderschönen Tag..so etwas braucht man ab und zu.
    Herzlichen Glückwunsch zum Verkauf. Ich kann mir vorstellen das das nicht so leichten Herzens ging.
    Der Verkauf der Tasche ist ja witzig.
    Na, dann kannst du ja eine neue nähen. Ich glaube die hatte ich auch leichter weggegeben wie den Quilt.
    Liebe Grüße, Marita

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  2. Voll cool, dass Du noch sehen kannst, wo Deine Mutter lernte. Ich aß in der Kantine wo meine Oma arbeitete und arbeitete selbst später in einer Schwester dieser Firma.

    Nana

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  3. Na, da bist du ja jetzt eine reiche Frau, zwei Teile verkauft, und das, ohne mehrere Tage an einem Stand zu stehen!

    LG ALeXa

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  4. Hallo Regina, danke für die schönen Bilder von coburg. Eine gute Anregung für einen Tagesausflug. Glaube, dass du dich nicht so leicht von dem quilt getrennt hast. Fand ihn auch sehr besonders. Mit der Tasche ist es doch eine Bestätigung, dass du tolle Sachen naehst. Wünsche dir, die gute Zeit kannst du noch ein wenig mit in deinen Alltag nehmen. Lieben Gruß Doris

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  5. Antworten
    1. Im Blogspam rufen einige
      "Hol mich hier raus!"

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  6. Liebe Regina,
    oh, Du warst unterwegs. Das habe ich gar nicht mitbekommen. Wie schön, dass Du einen so schönes Wochenende hattest, Coburg scheint sehr schön zu sein. Ich kann Deine Wehmut verstehen, aber irgendwie ist es doch auch schön, dass Dein Quilt so begeistert hat, dass er nun in Frankfurt beheimatet ist. Und auch das mit der Tasche ist schön.
    Liebe Grüße Viola

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  7. wunderschön
    ich erinnere mich sehr gerne an Coburg
    auf der Veste waren wir damals auch
    wenn es nicht so weit wäre würde ich gerne noch einmal hin fahren
    toll dass du gleich 2 Sachen verkaufen konntest
    gibt Platz für Neues ;)
    der Quilt ist auch wirklich wunderschön
    liebe Grüße
    Rosi

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  8. Liebe Regina,
    das ist ja schön! Obwohl ich Deine leise Wehmut verstehen kann. Wenn ein Quilt verkauft ist, ist er i.d.R. vollkommen aus dem Blick. Ganz anders als wenn er in der Familie oder im Freundeskreis verschenkt wird.
    Es braucht manchmal gar keinen "richtigen" Urlaub, um einem das Reisegefühl zu vermitteln. Das erlebe ich jedes Mal wenn wir nur für eine Nacht unterwegs sind.
    LG
    Elke

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  9. Nach den anstrengenden Kurstagen hast du dir ein wenig Entspannungsurlaub wirklich verdient. Dass dir der Abschied von deinen Werken nicht leicht gefallen ist, kann ich mir sehr gut vorstellen. Jetzt wird dein schöner Quilt ein anderes Haus schmücken und die interessante Jeanstasche wird andernorts gute Dienste leisten.
    LG Renate

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