Heute Mittag ist wieder Kurs und
ich werde meiner Kursteilnehmerin und Quiltinteressentin nicht das Quilttop, sondern einen Zettel
übergeben. Auf dem Zettel habe ich, wie euch schon berichtet, die Kalkulation
gemacht. Ich werde sie bitten, sich das alles zu Hause in Ruhe und gut durchzulesen.
Sonst werde ich dazu keinen Kommentar weiter abgegeben, da ich mich ja mit dem
Kursthema und den anderen Damen beschäftigen muss.
Aber hier möchte ich noch mal auf
eure Kommentare eingehen, das hatte ich ja versprochen.
Jeder ist doch erfreut, wenn
er die Frage gestellt bekommt, ob man das eine oder andere verkaufen würde. Ich
gebe zu, dass es mir schmeichelt, wenn man mich danach fragt. Wie ich schon
einmal berichtet habe, stelle ich kaum Sachen her, die nur zum Verkaufen
entstehen. Manchmal bekomme ich Anfragen, das stimmt. Die erfülle ich dann auch
gerne. Eine vorherige (geschätzte) Preisabsprache ist da notwendig. Zum Verkaufen kommen ansonsten die Unikate, die für meine Kurse als Anschauungsmaterial
angefertigt wurden. Ich kann mir nicht alles an die Wände hängen, nicht mit so
vielen Taschen umhergehen und es ist auch nicht so kalt bei uns, dass wir so
viele Quilts zum Zudecken brauchen. Und doch nähe ich auch ganz gerne für mich
und meine Familie, dann sind der Zeitaufwand und das Material ohnehin unwichtig.
Ich verstehe mich auch nicht
als Künstler, sondern eher als Handwerker. Nur manchmal geht es bei bestimmten Objekten
über das Handwerkliche hinaus, das gehört einfach dazu. Und dann entsteht auch
bei mir etwas was ich als Textilkunst bezeichne. Nämlich dann, wenn ich eine
Idee habe, diese Idee in meinem Kopf immer mehr Gestalt annimmt, ich mir einen
Entwurf mache, mich mit geeigneten Materialien auseinander setze, Stoff färbe, Arbeitsproben
mache, nähe, trenne, verwerfe, neu mache, um dann schlussendlich zu einem
befriedigenden Ergebnis zu kommen. Das ist beim Aneinander nähen von Hexagons
natürlich nicht der Fall, deshalb ist das für mich auch keine Kunst. Auch das Nacharbeiten
von Dingen aus Büchern und Zeitschriften gehört für mich nicht dazu, mag es
noch so kompliziert sein.
Also nun meine Entscheidung:
Mag sein, dass die gute Frau enttäuscht ist. Mag auch sein, dass sie erfreut ist, da sie doch jetzt versteckt einen Preis erfahren hat und keine Entscheidung treffen muss- egal welche. Mag sein, dass sie nun auch ihre "Hand-Näharbeiten" aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und anders wertschätzt. Vielleicht wird sie dadurch auch ihre eigene Arbeiten mal aus dem Blickwinkel einer Verkäuferin betrachten. Denn auch sie gehört zu den Frauen, die auf die Frage, welche Zeit sie für die Anfertigung gebraucht habe, antwortet: Das weiß ich nicht, ist auch egal, es macht mir doch Freude.
Wie auch immer. Ich werde im Winter den Quilt mit Vlies und Rückseite versehen, werde ihn- selbstverständlich- mit der Hand quilten. Während dessen wird er auf meinem Beinen liegen und nicht nur sie, sondern auch meine Seele wärmen. Und ich werde ihn vielleicht noch oft mit zu Ausstellungen nehmen, um zu zeigen, wie kleinteilig Patchwork machbar ist.
Und das ist doch auch was, oder?
Also nun meine Entscheidung:
Ich werde das Teil nicht verkaufen!
Wie auch immer. Ich werde im Winter den Quilt mit Vlies und Rückseite versehen, werde ihn- selbstverständlich- mit der Hand quilten. Während dessen wird er auf meinem Beinen liegen und nicht nur sie, sondern auch meine Seele wärmen. Und ich werde ihn vielleicht noch oft mit zu Ausstellungen nehmen, um zu zeigen, wie kleinteilig Patchwork machbar ist.
Und das ist doch auch was, oder?
Gute Entscheidung.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Inge
Hallo Regina,
AntwortenLöschendu hast alles wunderbar beschrieben....ich hätte mich auch so entscheiden!
LG Klaudia
👍👍👍
AntwortenLöschenVollkommen richtig! Da bin ich ganz auf Deiner Seite!
Sehr gut gelöst!
Liebgruß,
Tiger
🐯
Liebe Regina, wer weiss wieviel Mühe und Zeit in diesem Quilt steckt, kommt nicht auf die Idee ihn kaufen zu wollen. Für mich wäre er auch unverkäuflich gewesen.
AntwortenLöschenViele Grüße von Rita
Liebe Regina, wer weiss wieviel Mühe und Zeit in diesem Quilt steckt, kommt nicht auf die Idee ihn kaufen zu wollen. Für mich wäre er auch unverkäuflich gewesen.
AntwortenLöschenViele Grüße von Rita
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenLiebe Regina, wer weiss wieviel Mühe und Zeit in diesem Quilt steckt, kommt nicht auf die Idee ihn kaufen zu wollen. Für mich wäre er auch unverkäuflich gewesen.
AntwortenLöschenViele Grüße von Rita
Eine sehr weise Entscheidung.
AntwortenLöschenLG Martina
Wenn Du das so entschieden hast, war es richtig so! Nie etwas machen, nur weil anderes es so erwarten oder verlangen.
AntwortenLöschenNana
Während man mit Liebe zum Detail und zum Handwerk etwas herstellt entsteht eine Beziehung zu den Dingen, Gedanken und Entscheidungen fließen ein mit den vielen Stichen. Um so länger die Zeit des Miteinander, um so schwerer trennt man sich. Auch ich kenne das. Manchmal ist es leider eine Platzfrage ...
AntwortenLöschenAuch ich denke, Deine Entscheidung ist richtig.
LG Ute