gab
uns unsere Mutter all das, was man noch zum Basteln verwenden konnte.
Schuhkartons, Papier, welches nur einseitig beschriftet war,
Kalenderblätter, Stoffreste usw.
Was unsere Eltern jedoch ständig kaufen mussten, war Kleber. Da gab es jedoch nicht so viel Auswahl wie heutzutage.
Es
gab Büroleim in einem Gläschen. An der Verschraubung war ein kleiner
Pinsel befestigt, der ist auch manchmal ins Glas gefallen und man bekam
ihn schlecht wieder heraus. Wenn die Brüder mal damit gewerkelt haben, standen
die Pinselhaare waagerecht in alle Richtungen, weil sie grobmotorisch
und mit wenig Feingefühl hantierten und kräftig mit dem Pinsel auf das
Papier drückten.
Dann gab es noch Alleskleber in der Tube. Wir nannten ihn "Kittifix".
Ob es der richtige Name war, kann ich nicht mehr sagen. Der klebte
wirklich (fast) alles. Auch von den Fingern konnte man ihn kaum wieder
entfernen. Auch
da gab es manchmal Ärger, weil wir die Tube nicht hinten gedrückt
hatten, sondern vorne, sie war dadurch total zerknittert. Oft entstand dadurch ein Loch und der Kleber kam raus, wo er eigentlich nicht rauskommen sollte. Manchmal lag die Tube unverschlossen da und der Kleber
lief raus aus der Tube. Dann wurde
natürlich der Inhalt fest und unbrauchbar.
Aber keiner von uns 4 Kindern ist es je gewesen!
Und
wenn mal kein Kleber im Haus war, nahmen wir auch mal Gummilösung aus
der Fahrradreparaturkiste. Wurde dieser Kleber dann mal fürs Flicken des
Fahrradschlauchs gebraucht, war er natürlich nicht mehr vorhanden oder eingetrocknet.
Wir wohnten auf dem Land ohne Laden um die Ecke und Nachschub war nicht mal so schnell möglich.
Unsere
Oma gab uns zum Basteln dann auch mal Roggenmehl, welches wir mit
Wasser anrührten und für Arbeiten mit Papier und Pappe war das eine gute
Alternative, wenn auch hin und wieder eine mächtige Sauerei.
Aber
das Basteln mit Vorhandenem regte unsere Kreativität an und es entstanden
mit unseren Händen Dinge, die wirklich oft bewundernswert waren. Und ich zehre noch heute von dieser früh entdeckten Fantasie.
Heute nennt man dies „Upcycling" und es ist wieder voll angesagt, aus Dingen, die vermeintlich in den Müll sollten, etwas Sinnvolles herzustellen. Meine Schwester ist beim nachhaltigen Basteln eine absolute Spitzenkönnerin. Bei ihr gibt es kaum etwas, was nicht einer kreativen Nutzung dienen könnte.
Da
sind wir nun bei dem angekommen, was ich euch eigentlich zeigen möchte.
Irgendwann hatte ich euch ja schon geschrieben, dass mir meine
Schwester das Basteln mit Wellpappe gezeigt hatte.
Nun habe ich
endlich die Zeit gefunden, da weiterzumachen, wo ich aufgehört hatte. 4
Wochen lagen die Sachen unangetastet im Karton. Denn Material hatte mir
meine Schwester reichlich mitgegeben.
Man nehme viele
unterschiedliche Wellpappe, dünne, dicke, ganz dicke, und welche, die
nur einseitig Wellen hat. Am besten unterschiedliche Farben.
Dann braucht man noch Cuttermesser, Schere, Lineal, doppelseitiges Klebeband, Heißkleber.
Die Grundlage für einen Bilderrahmen bildet eine Pappe. Ich habe sie 25 × 25 cm geschnitten.
Die Streifen für den Rahmen werden ausgemessen und an den Ecken auf Gehrung geschnitten.
Diese
Streifen werden bündig am Rand mit Heißkleber befestigt. Dann weiter
nach innen arbeiten, immer wieder die Ecken exakt auf Gehrung
zurechtschneiden.
Ich hatte den Plan, etwas mit Strichmännchen zu machen. Die habe ich mir auf Packpapier erst mit Bleistift gezeichnet und dann mit einem dicken schwarzen Filzstift nachgemalt.
Ausgeschnitten und auf Wellpappe geklebt.
Eine weitere Variante ist, mit vielen Streifen zuarbeiten, die in Röllchen oder Schleifen wie bei einer Collage zusammengesetzt werden.
Der Effekt bei allen Arbeiten kommt durch die unterschiedlichen Farben und verschiedenen Strukturen der Wellpappe.
Ich habe meine drei Bilder an einer schmalen Wand im Wintergarten angebracht. Und wenn sie mir nicht mehr gefallen, dann kommen sie dann doch noch auf Umwegen in die Papiertonne.
Danke an meine Schwester Jana, dass sie wieder eine Idee mit mir geteilt hat und mir einen schönen Basteltag beschert hat. Und nun muss ich mal zum Papiercontainer. Ich brauche Material - Nachschub.
PS. Beim nächsten Mal schmücke ich mich mal mit fremden Federn und zeige euch, was Jana noch so "upcyclet" hat.
Liebe Rela,oh ja den Mehlkleister kenne ich auch noch. Aber wir haben Weizenmehl genommen das klebt Papier wirklich gut. Auch meine Kleinen haben es von mir bekommen da machte es nix wenn die Finger mal in den Mund wanderten. Deine Bilder gefallen mir sehr gut.
AntwortenLöschenAuf die Bilder deiner Schwester bin ich sehr gespannt.
Liebe Grüße, Marita
Tatsächlich haben wir solche Arbeiten in Kunst in der Schule gemacht, ach wie lang ist's her.
AntwortenLöschenSchöne Bilder hast Du gestaltet! Ja, Pappe ist soo vielseitig.
Liebgruß
Tiger
🐯
Liebe Regina,
AntwortenLöschenda hoffe ich doch sehr, dass die tollen Bildcollagen lange in deinem Wintergarten hängen.
Ich kann mich nicht an besondere Bastelarbeiten in meinem Elternhaus erinnern. In der Schule haben wir gelegentlich etwas gewerkelt. Meine Krippe z,B. stammt noch aus der Zeit.
Liebe Grüße
Renate
Hallo Regina,
AntwortenLöschendas sind ja echte kleine Kunstwerke geworden.
Die unterschiedlichen Strukturen der Pappe macht das richtig spannend.
Hach... wenn man mehr Zeit hätte! *lach*
Viel Spaß beim weiteren Probieren!
Elke
Hallo Rela,
AntwortenLöschenich wieder-verwende auch gerne "Abfall", am liebsten Papier und Pappe. Daraus kann man so viel schönes machen!
Deine Bilder gefallen mir sehr und ich hoffe, sie landen noch lange nicht im Papiercontainer!
LG Doris :o)
Boah, ist das wunderbar!!!!!!! Ich bin ganz baff.
AntwortenLöschenNana
Liebe Regina,
AntwortenLöschenwow, Deine Bilder finde ich einfach toll. Leider habe ich für solche Sachen gar kein Talent.
Den Bastelleim kenne ich auch noch, der Pinsel war aus Kunststoff und wirklich gut geklebt hat der Leim nicht. Und ja, Kittifx kenne ich auch...
Liebe Grüße Viola
Hallo liebe Regina,
AntwortenLöschenheute hatte ich mir mal etwas Zeit genommen und in Deinem wunderschönen Blog gelesen. Weit bin ich nicht gekommen, denn es gibt so viel Interessantes zu entdecken und ich bin eigentlich "sprachlos", was Du so alles aus "Abfall" gezaubert hast. Ganz herzliche Grüße von Karin O.