Sonntag, 20. Juli 2025

Diese Woche war ich...

 ... auf Einladung im Kinder- und Jugendheim Benshausen. Ihr wisst, das Kinderheim, in das ich meine genähten Patchworkdecken bringe. 

 




 

Ich hatte vor einiger Zeit einen Brief mit einer Einladung bekommen. Einmal musste ich den Termin leider verschieben, aber diesmal hat es geklappt.

 

 

 

 

Im Büro der Heimleiterin wurde ich mit Kuchen und Kaffee erwartet.

Es war ein sehr herzlicher Empfang. 

Die Leiterin der Einrichtung, ihre Sekretärin und ich schwatzten, als würden wir uns ewig kennen. 

Ich wollte natürlich vieles über die Einrichtung und die Abläufe dort erfahren.

Das Kinderheim wurde bereits 1950 gegründet. 

In den Wohngruppen wohnen Mädchen und Jungen unterschiedlichen Alters und verschiedener Schulbildung, einschließlich seelisch behinderte Kinder, Jugendliche und Jungerwachsene.

In den Gruppen leben bis 10 Kinder zusammen. Die Mädchen und Jungen werden dabei rund um die Uhr von ausgebildeten Fachkräften betreut. Sie arbeiten nach eigenständigen Konzeptionen, deren Inhalte sich auf die Besonderheiten der jeweiligen Gruppe beziehen. 

Innerhalb der Einrichtung gibt es eine Trainingswohnung sowie betreutes Einzelwohnen. Das bietet den Jugendlichen und jungen Erwachsenen Erleichterung beim Hineinwachsen in das selbständige Leben.

Ich war erstaunt, wie nett diese Zimmer der Kinder eingerichtet sind. Jedes Kind hat ein eigenes Zimmer. Diese sind alle unterschiedlich nach einem individuellen Farbkonzept eingerichtet.  Liebevoll sind die Farben der Wände, der Möbel und Gardinen aufeinander abgestimmt.  

Erstaunt war ich, dass die Kinder in den Wohngruppen für alles mitverantwortlich sind. Wie es in einer Familie sein soll, werden gemeinsam Pläne gemacht und Entscheidungen getroffen. Sie kaufen ihre Lebensmittel für Frühstück und Abendessen im nahen Supermarkt ein. Dabei müssen sie auch das finanzielle Budget bedenken. Am Wochenende kochen sie mit den Erziehern gemeinsam.  Sie sind für die Sauberkeit ihrer Zimmer zuständig, gemeinsam reinigen sie Flure, Bäder und Gemeinschaftsräume.  Die größeren sind auch für das Wäschewaschen mitverantwortlich. 

 

Hier ein Blick in ein Zimmer, in dem einer meiner Quilts auf dem Bett liegt.

Hier ein anderes Zimmer.

Das ist eines der Gemeinschaftsbäder. Die wurden alle im Laufe der Jahre unterschiedlich durch den Hausmeister der Einrichtung gestaltet. Dieser Mann ist, wie die Leiterin betonte, der größte Schatz unter den Mitarbeitern. Schaut mal, es sieht aus wie in einem Spa eines Nobelhotels.
 

 

 


 
 
Den Kindern stehen Gemeinschaftsräume, ein Kreativraum, ein Musikkeller mit verschiedenen Instrumenten u. andere Räüme zur Verfügung. Dort können sie Musik machen und sie haben einen großen Garten mit allerlei Spiel- und Sportgeräten. 

Ich spürte eine gute Atmosphäre, wenn wir Kindern im Haus begegnet sind. Der Umgangston zwischen den Mitarbeitern und den Kindern ist sehr angenehm.

So ein Heim kann keineswegs eine Familie ersetzen. Aber es kann dazu beitragen, dass sich Kinder wohlfühlen, dass sie etwas für das Leben lernen, um evtl. in ihre eigene Familie zurück oder in ein selbstständiges Leben außerhalb der Einrichtung zu gehen. 

Manche Schicksale, die man mir schilderte, lassen einem die Tränen in die Augen treten. Kein Kind sollte außerhalb seiner Familie leben müssen. Gründe, dass es so ist, gibt es sehr viele. Und doch hat die Rückkehr in die Familie oberste Priorität. Gemeinsam mit den Jugendämtern machen die (meist) Frauen dort einen guten Job.


Man dankte mir mehr als einmal, dass ich mit meinen Patchworkdecken auch von außen einen winzigen  Beitrag dafür leiste, dass die Kinder Wärme und Geborgenheit spüren.

Deshalb werde ich noch einmal im kommenden Winter Quilts nähen, das habe ich den beiden Frauen beim Abschied fest versprochen. 

Mindestens 14 müssen es noch werden, denn dann hätte ich (zusammen mit den Decken für das Kinderhospiz), die 100 voll.

 



4 Kommentare:

  1. Liebe Regina,
    wie schön, dass du dort so herzlichem empfangen worden bist und du dir die Einrichtung genau anschauen konntest. Und was die Quilts anbetrifft, da hast du ja noch einiges vor.
    Liebe Grüße
    Renate

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  2. Ich finde es toll, das die Kinder und Jugendlichen dort so ein schönes Zuhause finden, wenn das in der Familie aus den unterschiedlichsten Gründen nicht möglich ist.
    Und Deine Decken tragen auch dazu bei! Prima das die Mitarbeiter und die Kinder zu schätzen wissen.
    Danke für diesen tollen und informativen Beitrag.
    Ach.......da es hier gerade gewittert, sitze ich an dem nächsten Regalblöckchen. :-)
    Lg Karin

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  3. Liebe Regina,
    wie schön, dass Deine Quilts und die Arbeit, die dahinter steckt so sehr geschätzt werden. War es nicht schon einmal so, dass das als relativ selbstverständlich von einer Einrichtung angenommen worden ist oder habe ich es falsch in Erinnerung.
    Dass, was Du vom Heim schilderst, liest sich wirklich richtig klasse. So haben die Kinder und Jugendlichen, die dort leben, ein liebevolles und wohliges Heim.
    Liebe Grüße Viola

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  4. Hallo Regina, danke für den ausführlichen Bericht über das Kinderheim. Wenn Kinder nicht in ihren Familien bleiben können ist es gut zu wissen, dass es tatsächlich so kompetente Menschen gibt, die sie betreuen. Sehr schoen zu lesen, dass deine Decken so geschätzt werden. Da hat sich deine Arbeit gelohnt. Sicher schaffst du die 14 Decken noch.😉 Vielleicht können wir dich ja ein wenig dabei unterstützen. LG Doris

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