Sonntag, 24. November 2019

Oh je,...

...schon wieder eine gute Woche ohne Post. Aber irgendwie schaffe ich es gerade mal, Neues bei euch zu lesen. Deshalb auch die nur sehr spärlichen Kommentare. Seht es mir bitte, bitte nach.


Abends ist bei mir einfach die Luft raus. Ich komme mir an manchen Tagen vor, wie in einem Hamsterrad, und dabei gehe ich nicht mal mehr arbeiten. Gut, dass ich so manchen Post in der Schublade habe und euch wenigstens Dieses und Jenes  "aus der Konserve" zeigen kann.

Z. B. einen keinen Werdegang aus der Töpferwerkstatt.


Meine Schwester äußerte den Wunsch nach einem neuen Vogelhaus. Diesmal wollte sie aber keines zum Hängen, sondern zum Aufstellen auf einen Pfosten.

Und wie ich dieses Haus gemacht habe, zeige ich euch jetzt.


Und so beginne ich alle Vogelhäuser, von denen ich bereits viele gemacht habe.

Ich rolle aus einem Klumpen Ton den Boden aus.


 Den schneide ich dann zurecht zu einem Kreis.


Dann mache ich eine große Fläche als Hauswand. In dem Fall war die Höhe 30 cm und die Länge fast 70 cm. So eine große Fläche ist schwierig, denn sie sollte ja möglichst gleichmäßig stark sein. Profis machen das mit einer Maschine. Aber wir nehmen dazu ein gutes, altes Nudelholz.


Diese Fläche forme ich dann über ein Plasterohr zu einer Rolle. Das Rohr wird vorher mit einer Folie umhüllt, um es später problemlos entfernen zu können. Der Sinn des Rohres ist, dass es der Außenwand Halt gibt, damit sie nicht in sich zusammenfällt.

(Leider habe ich vergessen, diesen Schritt zu fotografieren.)


Die Wand mit dem Rohr setze ich dann auf die Grundplatte. Natürlich wird erst Schlicker (das ist ganz weiche, nasse Tonpampe) als Kleber dazwischen gemacht. Alles wird schön versäubert.


Dann kommt meine Lieblingsarbeit, das Dekorieren.
In die Außenwand schneide ich eine Tür und Fenster. Das, was ich bei einem Fenster ausschneide, nehme ich oft gleich als Fensterladen.


Oder ich mache ein paar Tonschlangen und forme daraus Fensterkreuze. Jedes Vogelhaus sieht bei mir anders aus.


 Um das Dach zu formen nehme ich gerne Blätter zu Hilfe. Gut geeignet sind Rhabarber- oder Wirsingblätter. Mir gefällt, dass man die Blattstruktur so schön in den Ton drücken kann. Und auch das ungleichmäßige mag ich sehr.



Um dem Dach mit seiner Form aber Halt zu geben, habe ich mir einen Kegel aus Zeitungspapier geformt und mit Folie überzogen. Denn ohne dieses "Gestell" würde alles in sich zusammen fallen. Ton hat schon so sein Gewicht.


Risse oder Löcher überdecke ich dann auch mal mit einer Tonschnecke. Mit solchen Schnecken dekoriere ich sehr häufig, sie sind sozusagen mein Markenzeichen. Aber denkt bitte nicht, dass sich da lauter unschöne Stellen darunter befinden.

Diese beiden Bauteile bleiben dann, gut verpackt in Folie, zwei Wochen bis zum nächsten Töpfertermin stehen. Der Ton verliert in der Zwischenzeit an Feuchtigkeit, wir sagen er wird "lederhart".


Dann werden das Rohr und der Kegel entfernt. Das Unterteil des Hauses hat nun so viel Stabilität, dass es das Dach ohne Probleme tragen kann. Natürlich muss die Verbindung der beiden Teile wieder mit Tonschlicker gemacht werden. Übrigens werden alle Teile mit diesem Schlicker an oder aufgeklebt. Da muss man immer das rechte maß finden. Alles was an Schlicker überquillt muss fein säuberlich mit Schwamm oder Pinsel entfernt werden. Dabei darf man aber seine vorherige Deko nicht wieder kaputt machen. Nimmt man zu wenig "Kleber" fällt beim Brennen alles wieder ab. Auch Fingerabdrücke sind nach dem Brennen sichtbar. Manchmal hört man in unserer Frauenrunde so manches Fluchen.


Den ganzen Sommer lang hat mein Haus dann warten müssen, bevor es zum ersten Mal in den Brennofen konnte. Weil es so groß war, musste erst der rechte Platz dafür da sein. Denn unsere Töpferin ist selbstständig und ihre Sachen für den Laden und die Märkte haben natürlich Vorrang. Das ist doch klar.

Und wie es dann weiter ging? Wollt ihr es wissen?




3 Kommentare:

  1. Boah, was machst du denn für mega coole Sachen! Daumen hoch!
    LG Tina

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  2. Liebe Regina,
    das wird ja ein besonders feines Exemplar! Die liebevolle Deko macht das Teil sicher zu einem Liebhaberstück. Hoffentlich findet das ein vorbeigehender Fußgänger nicht auch! ;-)
    Zeige uns gerne das Endresultat!
    LG
    Elke

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  3. Wow, töpfern kannst Du auch! Sehr spannend und, klar, freue ich mich auf Fortsetzung!

    Liebgruß,
    Tiger
    🐯

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