Hallo Leute, es ist leider so, nächste Woche ist der Monat Mai auch
schon wieder in seiner letzten Woche angekommen. Jesses, wie die Zeit
dahin rennt.
Die letzte Woche des Monats ist auch Bücherregal-Quilt- Zeigewoche. Bitte schickt mir gerne wieder eure
Fortschritte, damit ich sie veröffentlichen kann bzw. auf eure Blogs
verlinke.
Damit es nächste Woche nicht zu viel wird, erzähle ich heute schon von meinem Regal-Quilt.
Das ist aber eine Geschichte, die etwas länger werden wird.
Ihr wisst ja, dass ich im Kreativmuseum Großbreitenbach eine 3-monatige Ausstellung hatte.
Im
April rief mich das Museum an, dass ein Ehepaar einen Quilt kaufen
möchte. Ich hatte nämlich eine Mappe ausliegen, in der ich die Geschichte der
Technik Patchwork an sich und auch meinen persönlichen kreativen
Werdegang vorstellte. In dieser Mappe war auch eine Preisliste
eingeheftet. Eine Preisliste hatte ich vorher selten bei einer
Ausstellung ausliegen.
Etwas überrascht war ich deshalb schon. Der
Einfachheit halber habe ich empfohlen, dass man den Quilt abhängt und
ihn den Besuchern aushändigt. Ein paar Tage später hatte ich dort einen
Workshop und würde die Lücke an der Wand wieder auffüllen.
Was hänge ich da aber jetzt hin???
War das ein Grund, meinen Regalquilt fertig zustellen? Die Oberfläche an sich
war so gut wie fertig. Also wurde der Quilt beendet und zwischendurch
wurden auch Arbeitsfotos gemacht. Denn ich wollte ja auch bis zum Ende des Jahres hier im Blog auch etwas zum Zeigen haben.
Die Aufhängung allerdings wurde aus Zeitgründen etwas provisorisch angebracht. Ausreichend, dass es in der Ausstellung passt.
Alles
gut, mein brandneuer
Quilt hing - gerade fertiggestellt - schon in einer Ausstellung.
Ein paar
Tage später kam die Anfrage, ob die Ausstellung verlängert werden könnte
und dass an einem weiteren Exponat Interesse von Besuchern besteht.
Klar, es freute mich und ich stimmte der Verlängerung zu. Auch gab ich
die Erlaubnis, auch dieses Teil
gleich auszuhändigen, weil es mit dem Verschicken etwas schwierig
wäre.(Ich schreibe da nochmal was dazu).
Außerdem würden Besucher
darüber hinaus auch Interesse an meinem Regalquilt haben. Der würde
jedoch, weil neu aufgehängt, ja gar nicht in der Preisliste stehen.
So
ganz schnell am Telefon einen Preis zu nennen, da war ich einfach nicht
darauf vorbereitet. Wir wollten uns evtl. später telefonisch verständigen.
Nun
ist die Ausstellung abgebaut, alles ist wieder in Schrank und Truhe
eingelagert bzw. die Quilts hängen wieder dort, wo sie ihr eigentliches
Zuhause haben. Auch mein neuer Regalquilt bekam einen Ehrenplatz an
exponierter Stelle in der heimischen Galerie.
Dann kam ein Anruf vom Museum, sie hätten doch vergessen, mir die Telefonnummer der Regal-Interessenten zu geben.
Ich möchte doch mal bei Ihnen anrufen. Mit dem Rückruf ließ ich mir Zeit, denn so ganz überzeugt vom Abschied war ich nicht.
Was
soll ich euch sagen, die Frau war übervoll des Lobes für dieses
"Kunstwerk", wie sie es ausdrückte, und wüsste ganz genau, wo es hängen
könnte, wenn sie mit der Renovierung fertig sein werden. Früher hätten sie mal ein Plakat einer Buchhandlung mit vielen Büchern dort hängen. Kein Vergleich zu einem textilen Werk.
Na ja, da habe ich
natürlich meinen Preis entsprechend genannt und sie war einverstanden.
Jetzt musste ich aber meinen Quilt reparieren - ja, ihr habt richtig gelesen - reparieren.
Das Provisorium der Aufhängung konnte ich so nicht lassen. Denn ein Laie
möchte zwei Nägel nehmen und die in die Wand klopfen und fertig sein.
Wir Quilterinnen helfen uns dabei ja häufig mit Stecknadeln hier und Stecknadeln
dort, damit ein Quilt gerade hängt.
Da der Quilt auch relativ schwer ist, musste ich eine Leiste anbringen, die sich in der Mitte nicht durchbiegt.
Bei
meinem Quilt ist außerdem noch die Besonderheit, dass er oben aus zwei
Lagen
bestand. Mit so einem Überwurf,
wenn ihr wisst, wie ich das meine.

Ich habe die beiden Lagen (Quilt und Überwurf) an der
oberen Kante mit der Hand zusammen genäht. Ich stellte fest, dass es
Falten gab, weil ich wahrscheinlich den Faden etwas straff gezogen
hatte.

Also wieder auftrennen.
Dann habe ich einen Stoffstreifen
darunter gelegt und mit einem Querstich mit der Maschine darüber genäht, um beide Teile zu verbinden. Auch
das hat sich nicht bewährt, weil die Stiche zu sehr sichtbar waren.

Also auftrennen.
Das Zusammennähen mittels Stoffstreifen mit beidseitigem Geradstich war dann die richtige Lösung.

Ein neuer, breiterer Tunnel für eine Leiste wurde dann noch angenäht.
Dieser musste über den Quilt hinweg bis auf den Überwurf gehen, sonst
würden die Ecken umkippen.
Oje, das war eine
schwere Geburt. Aber es ist jetzt alles stimmig. Die neuen Besitzer
können ohne Probleme mit nur zwei Nägeln den Quilt aufhängen. Ich hoffe,
sie haben viel Freude am Quilt. Sie versprachen, dass ich ein Foto
bekomme, wenn alles fertig ist.
Ich würde mich freuen.
Das letzte Foto, welches ich habe ist dieses von meiner Galerie. Nur zwei Tage hing er dort.
Ich verrate euch jetzt mal was, ich hatte ziemlich Wehmut beim Einpacken.
PS: Auch wenn mein Regal nun schon fertig ist, so richtig zeigen werden werde ich ihn noch nicht.
Ich brauche ja auch etwas, was ich die kommenden Monate beitragen kann wenn es heißt: Es ist Bücherregal - Quilt - Zeige - Woche