Donnerstag, 11. September 2025

Relas Gekritzel

Ihr wisst ja, dass es bei mir, wie bei euch sicherlich auch, im Sommer meist nicht so kreativ zugeht wie in den Monaten, in denen man am liebsten drinnen ist.

Ich bin jedoch ein Mensch, der nicht sitzen kann, ohne irgendwas mit den Händen zu machen. Und ab und zu muss man sich hinsetzen, denn der Mensch braucht auch mal Müßiggang.

Am Abend sitzen wir bzw. ich auf der Terrasse, die Blogrunde bei euch ist beendet, die Tageszeitung gelesen, die Mails sind gesichtet und auch alle WhatsApp-Status-Nachrichten wurden angesehen. 

Mein Herr L. liest seine Online-Zeitungen und möchte sich nicht gleichzeitig mit mir unterhalten. Männer können das nicht, lesen und sich gleichzeitig unterhalten. Das können aus meiner Sicht nur Frauen. Dann überlege ich, was ich zum Feierabend noch Schönes mit den Händen machen könnte, ohne groß etwas herräumen zu müssen. Mit dem Handnähen ist es ja nicht mehr so, wie vor Jahren. Da habe ich auch zwischen der ersten und der zweiten Tasse Kaffee am Nachmittag ein paar Hexies genäht. Aber jetzt sagen meine Hände oft NEIN!

Ich habe schon als Kind ständig die Zeitungsränder bemalt und alles mit Zeichnungen dekoriert, wo halbwegs ein freies Plätzchen war. 

Wir nannten das früher Gekritzel, heute nennt man es Zentangle oder Doodlen.

Ich kam auf die Idee, mir für mein Tablet einen Zeichenstift zu kaufen.

Die kostenlose App „Sketchbook“ zum Zeichnen auf dem Tablet war schnell gefunden, und so saß ich an Sommerabenden immer mal gemütlich draußen und zeichnete. Man gewöhnt sich schnell an die Handhabung von so einem Stift, und das Programm ist einfach und verständlich. Man kann auch nur mit dem Finger zeichnen, um es zu probieren. Aber besser und exakter ist der Stift. Es macht sehr viel Spaß, das sage ich euch.

Auch mit Emil habe ich schon so gezeichnet. Er mit Opas Tablet und ich mit meinem. Ein Satz wurde gesagt und jeder musste ihn in einer Zeichnung darstellen. Und ja, man könnte das auch mit Stift auf Papier machen, aber da braucht man auch einen Radiergummi. Auf so einem Gerät macht auch das Löschen Spaß.

Und so sind halt allerlei Kritzeleien bei mir entstanden. Hier mal einige der Signaturen, die ich so entworfen habe.

 
 

Malt jemand von euch auch gerne auf dem Tablet?

 

Außerdem habe ich mich mal etwas mit KI beschäftigt. 

Der Hype um diese Programme ist ja allgegenwärtig. Man kommt nicht drumrum, hat täglich viel mehr mit KI zu tun, als einem bewusst ist. Da ich ja ein neugieriger Mensch bin und alles mal probieren möchte, habe ich mir eine kostenlose APP heruntergeladen.

Man sagt der Tante KI, wie ein Bild aussehen soll, und sie macht unterschiedliche Bilder. Diese können dann verworfen, verändert und natürlich noch mit anderen Programmen bearbeitet werden. Es macht Spaß, wird aber sicherlich nicht ein weiteres Hobby werden. Man verliert so viel Zeit bei Herumprobieren, ohne es zu merken.

Und nun wünsche ich euch eine gute Zeit, ob mit oder ohne KI, aber immer mit eigenen guten Gedanken im Kopf. 


 

Montag, 8. September 2025

Fertig!

Heute schmücke ich mich mal mit fremden Federn.

Könnt ihr euch erinnern? 

Im letzten Jahr, als meine Schwester Jana bei uns war, war ich mit ihr im Wald auf „Exkursion“.

Wir wollten Naturmaterialien sammeln zum Basteln. Jana wollte hauptsächlich Ausschau halten nach schönen, gebogenen Wurzeln. Denn sie hatte die Idee, die Griffe an den Schränken in ihrem neuen Bad zu verändern. Was heißt verändern, sie wollte die vorhandenen Griffleisten ganz entfernen und durch welche aus natürlichem Material ersetzen- nämlich aus Wurzelholz. 

So sahen die Original-Griffleisten aus. 

 

Die Griffe waren nämlich aus einem Material, auf dem jeder Wassertropfen (sie hat stark kalkhaltiges Wasser) Spuren hinterließ, die ohne Einsatz von Chemie nicht gänzlich zu entfernen waren. Und unnötig viel Putzen ist bei kreativen Menschen reine Zeitverschwendung, auch bei meiner kleinen Schwester.

Zurück zu unserer Waldwanderung. Also hatten wir an besagtem Tag auch eine kleine Säge in unserem Rucksack.

Weil ich ja vor Jahren mit meinem Herrn L. immer viel im Wald unterwegs war, wusste ich, wo es umgestürzte Bäume gab, deren Wurzelteller gut sichtbar sind. Man kann gut erkennen, ob Wurzelstücke für den oben genannten Zweck vorhanden sind. Sie sollten etwa die gleiche Stärke haben und vorallem gebogen sein. Wir sägten uns passende Stücke ab und packten sie ein. Bei jeder neuen Wurzel kam richtig Euphorie bei uns auf.

(Psst! Eigentlich ist das nicht erlaubt, denn das ist Holzdiebstahl und kann bestraft werden. Wir sind ja hier zum Glück unter uns und ich kann euch das erzählen.)

Zu Hause machten wir uns gleich daran, die Wurzeln vom groben Schmutz zu befreien. Einige der Hölzer hat Jana dann in Wasser eingeweicht, damit sich alle Rinden restlos entfernen lassen.

 

 

Jana schnitt sich dann die Teile zu Hause in der gewünschten Größe zu. Die wurden geschmirgelt und geschliffen und die Kanten abgeschrägt.

 

 

Sie ließ sich zeigen, wie die im Baumarkt besorgten besonderen Befestigungsschrauben auf der Rückseite angebracht werden können. Denn sehen sollte man ja keine Schrauben an den Griffen. 

Dann wurden an den richtigen Stellen die Löcher in die Türen gebohrt und die Griffe befestigt. 

Na bitte, das passt doch perfekt. 

 

 

Jeder Griff ist anders, ganz individuell, und mir gefällt es sehr gut.

 

 

Und nun möchte ich mal eure Meinung hören. Gefallen euch die neuen Griffe?

 

 

Außer beim Suchen der Wurzeln und beim Putzen war ich zwar nicht weiter beteiligt, aber ich habe sie von Beginn an in ihrer Idee mit diesen Griffen bestärkt. Und das ist doch auch was, oder?

 

Passt gut auf euch auf! 












Freitag, 5. September 2025

Unser Regalquilt nach der Sommerpause

Der erste Post betrifft unsere gemeinsame Nähaktion „Regalquilt“.

Ich hoffe, ihr hattet alle eine erholsame Nähpause und legt jetzt noch einmal richtig los. Ich freue mich, wenn ich am Ende des Jahres als Finale ein paar fertige Regal- Quilts zeigen könnte. Egal, ob groß oder klein, bitte lasst uns alle an euren Nähergebnissen teilhaben. 

Schickt mir bitte in den nächsten Wochen wieder eure Berichte über Fortschritte oder gebt mir per Mail ein Signal, wenn ihr auf eurem eigenen Blog etwas darüber schreibt.

Es gab auch ein paar Näherinnen, die während der Sommermonate weiter ihr eigenes Regal gestaltet haben. 

Renate von "verquilts" schrieb bereits im Juli mehrere Posts, in denen sie  weitere Bücher ihres Quilts präsentierte.

Schaut einfach mal hierhier und hier auf ihrem Blog rein. Ich muss dazu nichts weiter schreiben, sie erzählt so wunderbar, was sie sich in ihre genähten Bücher als Inhalt hinein denkt.

Ihre ersten Urlaubserlebnisse  beschreibt sie in diesem Post und hier kann man sogar schon ihr fertiges TOP sehen. Alle Achtung, das ist schön anzusehen.

 👍👍👍

Karin schrieb mir bereits Anfang August eine Mail: 

Liebe Rela und Mitnäherinnen,

nach zwei wundervollen Urlauben in England und an der Ostsee hat mich das Nähzimmer wieder.
Das Wetter in diesem Sommer lädt ja auch dazu ein. Lieber hätte ich mehr Zeit auf der Terasse verbracht, kommt der Winter doch schnell genug. Aber man kann es sich leider nicht aussuchen.
Daher sind die zwei Blöckchen fürs Regal entstanden, und das nächste ist schon in Arbeit. :-)
Ich freue mich schon darauf Eure Ergebnisse zu sehen.
Bis dahin liebe Grüße
Karin

 



 

Auch von Sylvia (ohne Blog) aus Suhl zeige ich euch einen weiteren Teil ihres bereits fertigen Regal-Quilt. 

Ein finales Foto mit dem gesamten Quilt folgt dann später. Auch das letzte Viertel ist wieder sehr kreativ gestaltet. Sie hat ja, wie schon einmal erwähnt, das Regal in ihrem Nähzimmer nachgearbeitet. In diesem stehen ein altes Nähkästchen, es hängt ein Miniquilt aus Stoffresten und dort steht auch ein genähtes Utensilo mit allerlei Kram. Ein Quilt also, wie im richtigen Leben. 


 

Andere sendeten mir liebe Grüße aus dem Urlaub und informierten mich, dass sie nichts genäht hatten. Klar doch, nicht überall im Urlaub ist die Nähmaschine dabei.

Keine Sorge – wir schaffen das gemeinsam.

So, nun gebe ich euch erstmal Zeit, bei den anderen zu lesen. Im nächsten Regalquilt-Post berichte ich dann wieder von einem Nähschritt meines Quilts. 

Bis dahin wünsche ich euch eine gute Zeit.

  






Sonntag, 31. August 2025

Schluss mit Sommerpause

 

Nur zwei kleine Posts hatten meine Sommerpause unterbrochen. Ich wollte euch damit das Signal geben, dass es mich noch gibt.

Ich hoffe sehr, ihr seid alle wieder gesund und erholt aus dem Urlaub zurück und bereit, Relas Sticheleien hier weiterzuverfolgen.

Der Sommer war sehr wechselhaft, sowohl beim Wetter als auch bei meinen Aktivitäten. 

Es gab kreative Phasen und „faule“, es gab ruhige Tage und aufregende, freudige und auch traurige.

Es gab 

ein großes F...

eine kreative S...

eine emotionale T...

die Reise nach W... 

einen neuen Q...

eine wenig erfreute N... 

viel Arbeit im G...

schlaflose N... 

ungebetenen B... 

viel Obst für M...

ein neues tolles B... 

und so weiter und so weiter. 

Ich könnte euch nun alles in einem Rutsch berichten, aber erstens ist noch kein einziger Post geschrieben und zweitens habt ihr nicht so lange Zeit, um das alles zu lesen. Ich möchte euch ja wohldosiert Bericht erstatten, wie mein Sommer so war. Es sollen euch schöne Bilder gezeigt werden und ich möchte mich noch einmal gemeinsam mit euch an den Sommer erinnern.

Ja, leider steht ja jetzt der Herbst bereits in der Straße und sucht nur noch, wo er damit beginnen soll, die ersten Blätter zu färben.

Nächste Woche möchte ich über verschiedene Aktivitäten bei unserer Regal-Quilt-Challenge schreiben. Denn es gab doch ein paar fleißige Näherinnen. Wer noch etwas zu zeigen hat - bitte gerne schicken.

Und dann geht es Schritt für Schritt weiter mit Berichten zu ganz unterschiedlichen Themen.

Gefällt euch mein Geschreibsel, dann kommt zum Lesen zu mir. 

Und gefällt es euch nicht, dann bleibt nicht weg, sondern schreibt es mir einfach. Ich verspreche,  dann über Änderungen nachzudenken!

 


 

Sonntag, 17. August 2025

Wenn man zu einem Nähtreffen fährt...

… gibt es immer viel Vorbereitung, aber auch jede Menge Nachbereitung.

Ich bin bereits seit mehr als zwei Wochen wieder von der Sommerwerkstatt zurück (davon berichte ich noch), aber bis gestern stand meine Maschine noch auf dem Fußboden im Nähzimmer und noch nichts von den Nähsachen war ausgepackt.

Die Nähmaschine sollte nun doch endlich wieder dahin, wo sie hingehört, auf den Tisch vor dem Fenster. Schnell wollte ich noch den Einfädler säubern, denn der hatte im Kurs nicht richtig funktioniert. Wer so einen Einfädler hat, weiß, dass man die Fusseln am Häkchen, welches den Faden durch das Nadelöhr zieht, entfernen muss. Das habe ich getan. Mit einer ganz spitzen Pinzette mach ich das immer.

Plötzlich hüpfte mir die Feder aus dem Teil heraus. Zum Glück blieb sie auf dem Tisch liegen. Denn sonst hätte ich das winzige Teil nicht mehr gefunden.

 

 

 

Alle Bemühungen, die Feder wieder einzusetzen, misslangen. Da werde ich mir wohl oder übel einen neuen Einfädler kaufen müssen. Bei meiner Recherche im WWW fand ich welche. Der Preis zwischen 40 und fast 60 Euro ließ mich aber doch nachdenklich werden.

 

 

 

Dazu las ich auch noch, dass man diesen Einfädler von einer Servicewerkstatt tauschen lassen sollte. Sonst könne bei unsachgemäßem Einbau die Maschine Schaden nehmen. Das ist aber wohl ein Witz, denn man kann ihn zum Säubern ganz leicht abziehen und auch wieder aufstecken.

Nun habe ich noch einmal meine ganze Konzentration zusammengenommen und mir ein Foto eines intakten Einfädlers auf dem PC angesehen. Ach ja, so muss die Feder eingesetzt werden.

 

 

 

Mit Geduld und nochmal Geduld und nach dem Wegschnippen der Feder zum dritten Mal hat es dann geklappt. Sie sitzt wieder dort, wo sie hingehört. Wenn sie jetzt auch hilft, den Faden durch das Öhr …

Und es klappt, der Einfädler funktioniert wieder wie ein neuer.

Jedoch habe ich nun ein Riesenproblem: Was mache ich mit den mehr als 40 Euro gespartem Geld???

 


Und diesen kleinen Gruß aus der noch andauernden Sommerpause verlinke ich in das Reparaturcafé bei Elke.











 

Mittwoch, 13. August 2025

Nur einen kurzen Gruß...

 … möchte ich euch senden.

Ich hatte ja angekündigt, dass es eine Blog-Sommerpause geben wird. Trotzdem möchte ich meinen Leserinnen einen kurzen Gruß senden. 

 

Damit es nicht nur bei leeren Worten bleibt, zeige ich euch eine Kleinigkeit aus meiner Kreativwerkstatt. Die ist aktuell verschlossen, Sommerpause eben! 

Aber trotzdem zeige ich euch eine kleine Malerei. Eine Malerei mit Kaffee und Kakao.

 

Schaut es euch einfach an. Es sind kleine Miniaturen, mit zarten Stempeln versehen und mit ein paar wenigen Linien und etwas Text. Wirkungsvoll in seiner Schlichtheit der Farben, finde ich.

 

Wie ich dazu kam, das zu probieren, schreibe ich nochmal. Für ausführliche Erklärungen fehlen mir aktuell die Zeit und die Energie am Abend. Die Wärme tut ihr Übriges dazu.

Ich bedanke mich bei euch für eure Geduld.

 


 



Bleibt gesund und passt auf euch auf!


Und weil ich eine dieser Malereien gleich als Karte verschickt habe verlinke ich noch zu Anita beim Bingo unter dem Thema "Kartengrüße".

 

 


 






Montag, 21. Juli 2025

Manchmal kommt es anders,...

 ...als man denkt.

Eine spontane Planänderung ist ab und zu unabdingbar. Rückblickend gesehen ist unsere Planänderung eine tolle Sache.

Meine Schwester Jana war mal wieder bei uns zu Besuch, Kreativtage waren angesagt. Es ist so schön, dass Jana nun auch ihr Berufsleben hinter sich hat und wir immer mal spontan gemeinsame Zeit verbringen können. Unser Plan war, noch einmal mit Altholz zu arbeiten.

Wir wollten weitere, aber kleinere Häuschen aus dem Palettenholz sägen, bemalen, gestalten …

Sie reiste wieder mit ihrem Farbkoffer und ihrem gesamten Malerequipment an. Sie hat da als ehemalige Porzellanmalererin eine bessere Ausstattung als ich. 

Eine große Box mit aussortierten Hemden des Schwagers hatte sie auch im Auto. Weil er jetzt auch eher legere Kleidung im Ruhestand trägt, braucht er nicht mehr so viele. Die könne ich vernähen, lies er mir ausrichten.

 

 

Gleich nach dem Mittagessen machten wir einen Spaziergang in den Wald, weil wir noch einmal nach Wurzeln, schönen Ästen und Moos Ausschau halten wollten. 

Die Säge für die Häuschen blieb noch in der Garage. Als wir nach Hause kamen, stand ein fremdes Auto vor der Tür - unangemeldeter Besuch.

Das schreckt mich in der Regel eher nicht, denn wir führen ein offenes Haus und jederzeit ist Besuch willkommen. Ich kann dann auch improvisieren und etwas auf den Tisch stellen, egal zu welcher Tageszeit. Auf der Terrasse war es angenehm, und die Gäste gingen viel später, als sie es (wahrscheinlich) geplant hatten. So viel zu Planänderungen.

Am Abend spielten wir dann zu tritt Romme` bis nach 2 Uhr in der Nacht. 

Am nächsten Tag, welch ein Schreck, war es sehr kühl und regnerisch, sodass wir unseren Plan nicht weiter verfolgen konnten. Außenarbeiten waren nicht möglich. Jana kam auf die Idee, wir könnten doch die Hemden auseinander nehmen. Die Stoffe sind gut für Jungsquilts geeignet. Guter Einfall, dachte ich. Das gibt mir viel Vorlauf für das Nähen im Winter.

Schnell waren die ersten Hemden zerteilt. Jana meinte, ihr Lebensgefährte könne sich nicht vorstellen, wie man aus Hemden überhaupt eine Decke fertigen könne. 

Dann zeigen wir es ihm, wir machen ihm einfach eine!!!

Diese Idee war eine Initialzündung und es flutschte wie am Fließband. Jana zerlegte die Hemden und bügelte die Teile.

 

 

Ich schnitt Quadrate in der Größe 20 x 20 cm und steckte sie an das Designtuch. 

 

 

 

So ganz nebenbei erklärte ich immer mal, warum wir das so oder so machen. Jana setzte sich an die Nähmaschine und nähte.

 

Fertige Teile habe ich gleich gebügelt und mit Vlies und Rückseite zusammen gesteckt. Für die Rückseite nahmen wir die Rückenteile der Hemden, sie hatten dafür die optimale Größe. Jana quiltete gleich in den Nähten der Quadrate. 

 

Für die Streifen der Quilt As you Go-Methode entschieden wir uns für einen dunkelblauen, unifarbenen Stoff. 

Jana gefielen die Labels mancher Hemden gut. Sie kam auf die Idee, sie vorsichtig abzutrennen und wir nähten sie auf einzelne Blöcke.  

Es war eine perfekte Teamarbeit und wir hatten viel Spass. Nach zwei Tagen hatten wir einen fertigen Decke in den Händen. Schaut her!

 

 

Die Freude darauf, dem Schwager zu beweisen, dass man solche Hemden aus hochwertigen Material nicht in die Kleidersammlung werfen muss, war bei uns beiden groß. 

Nun hat er einen schönen weichen Männer- Quilt, der auf beiden Seiten toll aussieht. 

Das ist die Rückseite. 




Und nun stellt euch noch Folgendes vor: Jana hatte ganz viel Freude am Entstehen der Decke. Sie hat eine Freundin im Dorf - Marina- Industrienäherin von Beruf. Marina arbeitet schon viele Jahre nicht mehr in ihrem Beruf, bedauert es aber und möchte gerne mehr an der Nähmaschine machen. Mit ihr geht Jana oft raus in die Natur, und sie haben immer gemeinsam ganz besondere Faschingskostüme entworfen und genäht. Jetzt hat Jana alles, was von den Hemden übrig war, eingepackt. Geschnittene Quadrate, Vorderteile, Rücken, Ärmel …
Sie möchte Marina zeigen, wie Patchwork geht! 
 
Haben wir nun etwa bald zwei weitere Frauen, die sich mit dem Patchworkvirus infizieren werden??? 


 
 
 
PS: Weil karierte Stoffe zum Einsatz kamen fülle ich ein Feld bei Anitas BINGO 2025.
 
 
 

 

Sonntag, 20. Juli 2025

Diese Woche war ich...

 ... auf Einladung im Kinder- und Jugendheim Benshausen. Ihr wisst, das Kinderheim, in das ich meine genähten Patchworkdecken bringe. 

 




 

Ich hatte vor einiger Zeit einen Brief mit einer Einladung bekommen. Einmal musste ich den Termin leider verschieben, aber diesmal hat es geklappt.

 

 

 

 

Im Büro der Heimleiterin wurde ich mit Kuchen und Kaffee erwartet.

Es war ein sehr herzlicher Empfang. 

Die Leiterin der Einrichtung, ihre Sekretärin und ich schwatzten, als würden wir uns ewig kennen. 

Ich wollte natürlich vieles über die Einrichtung und die Abläufe dort erfahren.

Das Kinderheim wurde bereits 1950 gegründet. 

In den Wohngruppen wohnen Mädchen und Jungen unterschiedlichen Alters und verschiedener Schulbildung, einschließlich seelisch behinderte Kinder, Jugendliche und Jungerwachsene.

In den Gruppen leben bis 10 Kinder zusammen. Die Mädchen und Jungen werden dabei rund um die Uhr von ausgebildeten Fachkräften betreut. Sie arbeiten nach eigenständigen Konzeptionen, deren Inhalte sich auf die Besonderheiten der jeweiligen Gruppe beziehen. 

Innerhalb der Einrichtung gibt es eine Trainingswohnung sowie betreutes Einzelwohnen. Das bietet den Jugendlichen und jungen Erwachsenen Erleichterung beim Hineinwachsen in das selbständige Leben.

Ich war erstaunt, wie nett diese Zimmer der Kinder eingerichtet sind. Jedes Kind hat ein eigenes Zimmer. Diese sind alle unterschiedlich nach einem individuellen Farbkonzept eingerichtet.  Liebevoll sind die Farben der Wände, der Möbel und Gardinen aufeinander abgestimmt.  

Erstaunt war ich, dass die Kinder in den Wohngruppen für alles mitverantwortlich sind. Wie es in einer Familie sein soll, werden gemeinsam Pläne gemacht und Entscheidungen getroffen. Sie kaufen ihre Lebensmittel für Frühstück und Abendessen im nahen Supermarkt ein. Dabei müssen sie auch das finanzielle Budget bedenken. Am Wochenende kochen sie mit den Erziehern gemeinsam.  Sie sind für die Sauberkeit ihrer Zimmer zuständig, gemeinsam reinigen sie Flure, Bäder und Gemeinschaftsräume.  Die größeren sind auch für das Wäschewaschen mitverantwortlich. 

 

Hier ein Blick in ein Zimmer, in dem einer meiner Quilts auf dem Bett liegt.

Hier ein anderes Zimmer.

Das ist eines der Gemeinschaftsbäder. Die wurden alle im Laufe der Jahre unterschiedlich durch den Hausmeister der Einrichtung gestaltet. Dieser Mann ist, wie die Leiterin betonte, der größte Schatz unter den Mitarbeitern. Schaut mal, es sieht aus wie in einem Spa eines Nobelhotels.
 

 

 


 
 
Den Kindern stehen Gemeinschaftsräume, ein Kreativraum, ein Musikkeller mit verschiedenen Instrumenten u. andere Räüme zur Verfügung. Dort können sie Musik machen und sie haben einen großen Garten mit allerlei Spiel- und Sportgeräten. 

Ich spürte eine gute Atmosphäre, wenn wir Kindern im Haus begegnet sind. Der Umgangston zwischen den Mitarbeitern und den Kindern ist sehr angenehm.

So ein Heim kann keineswegs eine Familie ersetzen. Aber es kann dazu beitragen, dass sich Kinder wohlfühlen, dass sie etwas für das Leben lernen, um evtl. in ihre eigene Familie zurück oder in ein selbstständiges Leben außerhalb der Einrichtung zu gehen. 

Manche Schicksale, die man mir schilderte, lassen einem die Tränen in die Augen treten. Kein Kind sollte außerhalb seiner Familie leben müssen. Gründe, dass es so ist, gibt es sehr viele. Und doch hat die Rückkehr in die Familie oberste Priorität. Gemeinsam mit den Jugendämtern machen die (meist) Frauen dort einen guten Job.


Man dankte mir mehr als einmal, dass ich mit meinen Patchworkdecken auch von außen einen winzigen  Beitrag dafür leiste, dass die Kinder Wärme und Geborgenheit spüren.

Deshalb werde ich noch einmal im kommenden Winter Quilts nähen, das habe ich den beiden Frauen beim Abschied fest versprochen. 

Mindestens 14 müssen es noch werden, denn dann hätte ich (zusammen mit den Decken für das Kinderhospiz), die 100 voll.

 



Mittwoch, 9. Juli 2025

Was macht ihr, ...

 ... wenn ihr keine Zeit und keine Lust auf Nähmaschine habt, aber doch ab und an mal Stoff in den Händen halten möchtet?

Ich weiß nicht, was ihr mir jetzt antwortet. Ich kann euch mal sagen, was ich in den Tagen, als der Regen mir eine Gartenauszeit geschenkt hat, gemacht habe.

Für ein neues Projekt ist die Zeit nicht vorhanden. Aber...

In meinem Nähzimmer habe ich eine große Kiste in der Etage unter meinem Zuschneidetisch. 

 

Die ziehe ich immer raus, um schnell alle die Reste vom Tisch hineinzuschieben, die beim Zuschneiden der Stoffe übrig bleiben, aber zu klein sind, als dass sie wieder in den Stoffschrank wandern. So ist meine Arbeitsfläche immer für den nächsten Schritt schnell wieder frei. Da ich ja generell viel mit ganz unterschiedlichen Stoffen arbeite, ist die Kiste häufig gut gefüllt. Dort landen aber auch mal ausgetrennte Reißverschlüsse, abgeschnittene Streifen von gekürzten Hosen, Bänder oder anderes, was aufhebenswert ist, aber schnell aus dem Sichtfeld muss. Auch Arbeitsproben liegen mal dort herum. Manche ziemlich lange. 

 

Außerdem Musterblöcke, übrige Bindingstreifen oder restliche Streifen der Quilt as you go-Methode. 

 

 

 

Irgendwann werde ich das mal … 

 

 

Nun war es so weit.

Ich schüttete diese Kiste aus und sortierte alles. 

Das sollte zwei Vorteile haben: Ich hatte mal wieder Stoff in den Fingern und es wurde etwas Ordnung gemacht. 

Und jetzt stellt euch vor. Ich habe diese Reste nach Farben sortiert, sogar gebügelt! und geordnet in meine Restekisten einsortiert. 

 

 

 

Ich stellte fest, dass ich jetzt diese Behälter sogar ineinander stecken konnte, weil das Volumen der Stoffe durch das Bügeln viel kleiner war. Also noch ein dritter Vorteil.

Blöcke, die ich mal geschenkt bekam und noch nicht bei den Kinderheimquilts verarbeitet habe, kamen zu den Tops, die ich im Herbst und Winter zu Decken verarbeiten möchte. 

Ein paar besondere Stoff-Schätzchen, meist auch geschenkte Reste, habe ich beiseitegelegt, um sie zu Bücherblocks zu verarbeiten.

 

Renate von "verquilts" hat da einen Bücherblock gezeigt, da kommen schöne Stoffe als Buchcover wunderbar zum Einsatz. 

Solche Blöcke möchte ich auch nähen- für einen großen Quilt. (Drei habe ich schon gemacht, als ich mir mal Ärger von der Seele nähen musste.)

Und weil ich mich nach der Aufräum- und Sortieraktion (es wurde auch einiges entsorgt) selbst belohnen wollte, habe ich ein paar Bücherblöcke so vorbereitet, dass ich sie bei den nächsten Patchwork-Treffen nähen kann.

Hach, ich freue mich.

Übrigens bin ich nächste Woche zu einem Treffen in das Kinderheim eingeladen. Davon erzähle ich euch aber das nächste Mal. 

Was macht ihr so?

 

PS: Das hätte ich doch glatt übersehen. Weil ich die Blöcke für einen Quilt vorbereite, den ich im Herbst nähen möchte, fülle ich damit gleich noch hurtig ein Feld bei Anitas Bingo 2025 .