Donnerstag, 28. Februar 2019

Besuch in Nachbars Garten

Unser Nachbar, ein großer Liebhaber unseres Honigs, schickte mir dieses Foto. Unsere Bienen hatten sich in seinem Garten niedergelassen und die ersten Pollen eingesammelt. Sein Schwiegersohn, ein Hobbyfotograf, hat das Foto aufgenommen.
Foto: Matthias Roos
Obwohl erst Februar, sind unsere Bienen schon flott unterwegs. Es sind eben fleißige Bienen. Der Verlust an Bienen ist nach diesem Winter auch erträglich. Nur ein Bienenvolk von fünf hat mein Mann verloren. Bei befreundeten Imkern sieht es ganz anders aus. Bis zum Totalausfall ist alles da.
Unser Enkel Emil hat im Winter immer gefragt, wo denn die Bienen sind. Der Opa hat ihm erklärt, dass es draußen zu kalt ist, sie könnten nur raus, wenn es warm ist und die Sonne scheint.
Und dann erzählte er jedem: Die Bienen können nicht raus, denn sie haben keine Handschuhe und keine Mütze und keine Jacke.

Aber die letzten Tage hat sich die Natur schon sehr erwärmt. Und deshalb fliegen auch die Bienen. Und wenn ich richtig auf dem Foto sehe, haben sie auch keine Jacken an.

Dienstag, 26. Februar 2019

Schatzfund

Wie im POST über meinen Millefioriequilt erwähnt habe ich als Hintergrund zum Applizieren ein gelbes Bettlaken verwendet. Gekauft habe ich es in einem Tafelladen. Es war noch in einer Original- Verpackung mit dem Preis von 24 DDR-Mark. Gekauft habe ich davon 6 Stück in 3 unterschiedlichen Farben, das Stück für 50 Cent!!!

Eigentlich wollte ich dort nur ein paar Sachen abgeben.

Und da habe ich diesen und noch einen anderen Schatz gefunden. Eine der Verkäuferinnen kennt mich, weil unser Kursraum auch in diesem Haus ist. Ab und zu habe ich dort schon so manches Verwendungsfähige für unsere Näherei gefunden.



Am Tag, als ich diese Laken kaufte fragte mich die Verkäuferin, ob ich auch Spitze zum Nähen brauchen könnte. Sie hätte einen ganzen Beutel davon. Die Spitze sei aber etwas verschmutzt und so könne sie sie nicht in den Laden legen. Sie würde sie sonst entsorgen. Ich schaute mir den Inhalt an und sie schenkte mir den Beutel.

Zu Hause schaute ich nach und war sehr erstaunt, dass nur wenige Stücke schmutzig waren. Alles andere hätte man eigentlich gleich in den Schrank legen können. Ich habe all die Spitze in einen Topf gesteckt und kurz ausgekocht. In der Waschmaschine hätte sich alles verheddert und das wollte ich nicht. Ganz, ganz viele sehr alte Spitzen sind dabei, manchmal einige Meter. Wenn eine meiner Kursfrauen Geburtstag hat und ich weiß, dass sie alte Spitze mag, bekommt sie auch mal ein kleines Konvolut  verschiedener Spitzen von mir geschenkt.



Was ich mit all dieser Spitze machen soll, weiß ich (noch) nicht.

Sie liegt erstmal, blütenweiß und schön gebügelt, in einer Kiste.
Fast höre ich sie rufen: Mach einen Weißquilt aus mir!  Mit alter Bettwäsche kombiniert wäre es eine Möglichkeit. Mal schauen.

Sonntag, 24. Februar 2019

Mein Millefiorie...


...oder La Passacaglia ist fertig appliziert.

Für den Hintergrund habe ich ein gelbes Bettlaken verwendet. Die übrigen Einzelteile habe ich auch appliziert, ich hätte sie sonst nur entsorgen können. Mir gefällt dieser ungerade Rand und deshalb passen diese einzelnen Fragments gut dazu.

Ich bin froh, dass diese Sache beendet ist. Denn ganz ehrlich, zum Schluss hatte ich keine rechte Lust mehr. Aber als Ufo liegen zu lassen kam nicht in Frage. Das ist nicht meins.

Verwendet habe ich nur Reste, also ist alles sehr farbenfroh. Genäht ist alles über Papier- Schablonen mit der Hand.

Wer schon so einen Mille genäht hat weiß, dass man das nicht mit der Näherei von Hexagons vergleichen kann. Alles sollte gut durchgeplant werden. Es gibt 5 unterschiedliche Schablonen und man kann nie ganze Kreise nähen. Das Teil musste ich immer auslegen, damit ich sehen kann, was noch angenäht werden muss.  Ich habe auch mehrmals trennen müssen.

Nach diesem Prinzip habe ich meine Schablonen gezeichnet und ausgedruckt.

Na ja, es ist nun soweit erst einmal beendet und ich kann in meiner Patchwork- Biografie eine weitere Technik hinzufügen.

Nun wird gequiltet werden müssen, aber der Mille steht erstmal ganz hinten auf der Warteliste. Also doch ein UFO.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag.

Freitag, 22. Februar 2019

Quilten damals und heute

Schaut euch doch mal dieses Fotos an. Das habe ich zufällig bei Pinterest gefunden. Leider ohne Angabe, aus welchem Jahr es sein könnte.

Die Frau war sicherlich sehr stolz auf ihre Nähmaschine mit Fußpedal. 
Es war schon eine sehr fortschrittliche Maschine.
Sie musste nicht mehr mit einer Hand an einer Kurbel drehen, um die Nadel zu bewegen.
Dafür hatte man ein Fußpedal, welches in einem bestimmten Rhythmus getreten werden musste, damit sich die Nadel auf und ab bewegte. Sie musste außerdem darauf achten, dass sie ihren Quilt gleichmäßig bewegte, damit sich beim Quilten zufriedenstellende Stiche ergaben. Eine Tätigkeit, die Körper und Geist forderte.
Sie nähte und quiltete sicherlich mit viel Freude, obwohl sie ihre Tätigkeit aus heutiger Sicht wenig komfortabel verrichtete. Ihre Maschine hatte keine digitale Fadenspannungseinstellung.
Ihre Maschine hatte auch noch keine Alarmfunktion für die Unterfadenspule, keine manuelle Stichregulierung mit programmierbaren Stichgeschwindigkeiten, keinen großen Durchgangsraum, keine
automatische Hoch- /Tief-Nadelposition, keinen integrierten Stichzähler,
keine extra große Unterfadenspule, keine Vernähfunktion am Anfang und Ende der Naht, kein integriertes LED-Licht für größtmögliche Ausleuchtung des Nähbereiches, keinen automatischen Faden- Einfädler, keine Taste für das automatische Abschneiden des Fadens, kein Dieses und kein Jenes... 
Es fehlte all das, was für viele von uns heute selbstverständlich ist oder wir als erstrebenswert ansehen. Und die meisten von uns nähen ja aus purer Lust am Nähen und nicht, weil wir damit unseren Lebensunterhalt verdienen müssen. 
Auch ich verfüge über eine supermoderne Maschine, die vieles von dem hat, was ich oben aufgezählt habe und was mir das Nähen und Quilten so einfach, bequem und leicht macht. Und wenn ich ganz ehrlich bin habe ich eine Nähmaschine, deren wirkliches Können ich nie und nimmer ausnutze. 
Das ist doch bei euch sicherlich auch so, stimmt es ???
Ich jedenfalls bin dankbar dafür, dass mir heutzutage solche Technik zur Verfügung steht. 
Und ich bin dankbar dafür, dass ich sie mir kaufen konnte.
Nur mir gegenüber waren ein paar wenige Sätze als Rechtfertigung nötig:
  • gönne sie dir, du rauchst doch nicht
  • gönne sie dir, du bist keine die Süßigkeiten in (Un)-Mengen isst
  • gönne sie dir weil du keinen Alkohol trinkst
  • gönne sie dir, weil du sonst sinnvoll mit deinem Geld umgehst
  • gönne sie dir weil...




Dienstag, 19. Februar 2019

Eine Kugel zum Nachmachen...

...hätte ich für euch.

Das soll ein kleines "Danke" sein an die Menschen, die mir mit ihren Kommentaren Freude machen. Leider kenne ich nicht alle Leserinnen meines Blogs, denn viele lesen und geben kein Wort von sich. Naja, vielleicht gefällt ja nicht allen mein Geschreibsel und ich sehe nur nicht ihre in Falten gezogene Stirn. Vielleicht haben sie nur keinen Mut zum Schreiben. Aber ich sage euch: kommentieren tut nicht weh und macht nicht krank und auch nicht dick.
Ich freue mich, wenn ich doch mal den einen oder anderen Namen lesen würde, wirklich.

Wie hier bereits versprochen, habe ich eine noch einfachere Form meiner Kugel gezeichnet.
Sie besteht aus 36 Teilen und ist dadurch sehr überschaubar. Die Schablonen sind so, dass die Kugel eine Größe von 40 cm hat. Für Kissennäherinnen eine ideale Größe.
Man kann sie farbig gestalten oder in schwarz-weiß. Man kann die "Löcher" in der Mitte auch weglassen, man kann hellen oder dunklen Hintergrundstoff verwenden...
Die Kugel kann gerade oder schräg ein-oder aufgenäht werden.
Es gibt viele mögliche Varianten.






Meine bunte Kugel ist fertig. Ich habe mich für ein ungleichmäßiges, strahlenförmiges Quilting entschieden. Vielen Dank für eure Quiltvorschläge. Und im Binding ist eine schmale, farbige Biese eingearbeitet.

Wer Lust hat, kann die kleine Kugel nacharbeiten. Schreibt mir einen Kommentar, wenn ihr das nähen möchtet. Diejenigen, die anonym schreiben und deren Mailadresse ich nicht kenne, sollten mir außerdem bitte eine Mail schreiben. (meine steht im Impressum).
Ich würde die Schablonen dann gerne als PDF-Datei verschicken.


Viel Spass beim Nähen und freundliche

Sonntag, 17. Februar 2019

Vom Eise befreit...

... sind Strom und Bäche...

Jedoch noch nicht die größeren Gewässer wie die nahegelegene Talsperre.
Ich habe meinen Herrn L. auf eine Kontrollfahrt in sein Jagdrevier begleitet. Unsere Weiterfahrt wurde jäh unterbrochen, weil der Weg noch so viel Schnee hatte, dass wir trotz Allrad-Antrieb kein Risiko eingehen wollten.
Vom Weg aus kann man an manchen Stellen wunderbar auf das Wasser schauen.
Überall gibt es noch eine geschlossene Eisfläche.

Wenn es ganz still ist, kann man hören, wie das Eis knackt.

Es kann sehr täuschen. Es ist kein blaues Wasser, sondern alles Eis.




Dort wo es ständigen Zufluss gibt geht das Eis schon langsam zurück. Und diese Zuflüsse sind sehr stark, kommt doch nun auch viel Schmelzwasser von oben.
Bei 15 Grad "Wärme" waren bereits viele Wanderer und Radfahrer unterwegs. Es kann nicht anders sein, der Frühling steht vor der Tür.

Freitag, 15. Februar 2019

Meine Kursmädels

Ich hatte euch ja hier berichtet, dass meine Kursdamen von meiner Kugel so begeistert waren und sie unbedingt auch nähen wollten. Nach ganz kurzer Überlegung habe ich zugesagt, denn ich traue es eigentlich allen zu.
Seit dem letzten Treffen waren sie fleißig und nun sind fast alle Teile vom ersten Viertel der Kugel genäht.


Das etwas knifflige Zusammennähen der Kugel mit dem Hintergrund zeige ich ihnen dann beim nächsten Mal. Und wenn sie das absolviert haben ist es eigentlich nur noch Fleißarbeit, denn alle Arbeitsschritte wiederholen sich noch 3 mal.

Hier zeige ich euch die ersten Ergebnisse.
Angelika überlegte lange, aber das Farbspiel in grün - schwarz mit den mittigen Farbtupfern ist ganz toll.

Birgit hat sich für die Variante in zwei Blautönen entschieden.

Helga blieb bei grau- schwarz mit leuchtenden Innenteilen.

Monika wollte auch den klaren Hell- Dunkel Kontrast, die Zentren sind blauer Batikstoff.
Christina konnte leider nicht kommen, aber sie wird alles nachholen.

Ich freue mich sehr, dass sie sich mit mir gemeinsam an so ein schwieriges Projekt getraut haben und bin gespannt auf die Endergebnisse.

Mittwoch, 13. Februar 2019

Ich habe schon wieder "gekugelt"

Von meiner Vasarelykugel habe ich euch ja hier bereits berichtet. Nun habe ich ein weiteres Top mit einem  Kugelmotiv (fast) fertig.



Beweggrund für diese Variante war, so ein Kugel- Motiv in einer etwas leichteren Nähweise, mit weniger Aufwand und nicht so fehleranfällig zu nähen. Ich habe in meinen Kursen auch Frauen, die sich nicht so gerne an komplizierte Sachen trauen und denen möchte ich auch Gelegenheit geben, so etwas zu machen.
Da fiel mir ein, dass ich mir ein Foto einer ähnlichen Kugel mal gespeichert hatte, weil mir das Quilting so gut gefiel.  Die Kugel fand ich vor Jahren auf der Seite von Geta Gama.(Internetadresse gerne auf Wunsch)

Nun möchte ich euch den Werdegang dieser farbenfrohen Kugel zeigen.

Ich habe mit dem PC einen Entwurf in Grautönen gemacht. Diesen Entwurf habe ich dann in der entsprechenden Größe mit der Druckoption Kachel auf neun A4- Seiten ausgedruckt.

Diese Seiten habe ich dann zum Gesamtmotiv zusammengeklebt.





Alle Einzelteile haben eine andere Form. Das bedeutet, dass kein rationelles Zuschneiden möglich ist. Deshalb habe ich per Hand alle Teile auf Frezzerpapier übertragen. (Leider mag mein Drucker kein solches Papier bedrucken.) Eine vorherige Nummerierung war dabei günstig, denn es sind 84 Einzelteile.





Diese Schablonen wurden dann ausgeschnitten, wieder in der richtigen Reihenfolge angeordnet...
...und dann auf den Stoff gebügelt. Diese Teile habe ich mit der Schere grob und dann mit dem Rollschneider exakt geschnitten. Beim Entwurf hatte ich bereits bedacht, dass alle Teile außer am Außenrand gerade Kanten haben. Außerhalb  der Schablone muss die Nahtzugabe gleichmäßig zugegeben werden.




 Die Stoffauswahl habe ich von Teil zu Teil entschieden.





Alle Teile einer Reihe wurden aneinander gefügt. In jeder Reihe sollte die NZG in eine andere Richtung gebügelt werden.





Schrittweise wächst so die Kugel.

Dann wurden die "schwarzen Löcher" auf Vliesofix  gezeichnet, auf den schwarzen Stoff gebügelt, ausgeschnitten und mitttig auf die jeweiligen Vierecke gebügelt. Auch hier sind die Teile immer unterschiedlich.



So gefiel es mir schon ganz gut. Jetzt noch das Aufnähen der schwarzen "Löcher".




Das Auflegen der Kugel auf schwarzen Hintergrundstoff zeigte mir wie es fertig aussehen könnte. Die Stofffarben leuchten sehr schön.


Die Nahtzugabe an der Außenkante der Kugel habe ich vorher über eine Pappschablone  gebügelt. Dann geheftet und mit der Hand auf den Hintergrund appliziert. Als ich damit fertig war und das Foto auf dem Bildschirm sah, habe ich mich darüber geärgert, dass ich die Kugel  gerade zu den Kanten des Hintergrunds appliziert habe.



So würde es doch besser sein, oder?

Sollte ich das evtl. noch einmal verändern?
Der weitere Schritt wäre dann das unsichtbare quilten der Kugel im Nahtschatten.
Und der Hintergrund, wie sollte ich den quilten???

So oder so oder so oder doch ganz anders?

Schön wenn jemand einen Vorschlag hätte.
PS: Ich habe noch eine weitere Variante entwickelt, noch mehr vereinfacht und auch in der Größe für ein Kissen umsetzbar.Und nur mit 36 Einzelteilen. Ist doch überschaubar.
Wollt ihr das evtl. nacharbeiten? Dann schreibt mir einen Kommentar.

Sonntag, 10. Februar 2019

Kursergebnisse

Einen langen Kurstag gab es gestern, wie immer am 2. Samstag im Monat.
Geplant war eine "Nähen auf Papier- Methode", bei der die Kursteilnehmerinnen erst ihren eigenen Block entwickeln sollten. Erst dann konnten sie mit dem Nähen beginnen, um einen ganz individuellen Frühlingsläufer zu machen. Nach so vielen Kurs-Jahren schafften die Mädels das mit Bravour.

Besonders gefreut habe ich mich über drei mitgebrachte (fast) fertige kleine Quilts, deren Technik ich ihnen im November gezeigt hatte.
Inspiriert wurde ich bei diesem Thema durch Quilts von Alicia Merrett.
Ausgangspunkt für die Quilts waren Aufnahmen von G....Maps, die den Ort zeigen, in denen sie wohnen. Die Häuser, die Gärten, die Straßen, Gassen, Bäche...
Sozusagen: Mein Zuhause von oben.


Mein Anliegen bei diesem Thema war, dass meione Kursfrauen selbst den Entwurf machen und verschiedene Schneide- und Nähtechniken anwenden. Mit einem ganz unterschiedlichem Quilting sollten sie dem Ganzen  eine besondere Note geben. Außerdem wollte ich sie wieder an das freie Quilting heranführen. Denn manche trauen sich da nicht wirklich.
Diese drei ersten Ergebnisse sprechen für sich, weitere zeige ich euch später.
Der Quilt von Silvia in perfekter Verschneidetechnik und schönem Quilting.

Annes Quilt mit vielen wunderbaren Details, wie dem gequilteten Pflaster oder den Bäumen.

Und dies ist der kleine Quilt von Beate mit einer wunderbaren Stoffauswahl. Sie freut sich schon, den Flächen durch das Quilten Struktur zu geben.

Ich fahre immer erschöpft, aber sehr zufrieden nach dem Kurs nach Hause. Über 5 Stunden 10 schnatternde Damen in einem Raum (eigentlich 11, denn ich rede auch viel und gerne) ist schon eine Herausforderung. Auch wenn sich die Mädels manchmal viel zu erzählen haben, es wird auch fleißig gearbeitet. Das fordere ich als Kursleiterin, denn sie sollen alle mit einem zufrieden stellendem Ergebnis nach Hause fahren.



Montag, 4. Februar 2019

Sterne im Schnee...

...gab es heute in unserem Garten.
Alle Versuche, die "Stars in the Night" so zu fotografieren, dass man das Quilting gut sieht sind leider gescheitert. So habe ich kurzerhand den Quilt genommen und in den Garten getragen. In der prallen Sonne ging das dann wunderbar.
Und nun auf zu neuen Ufern bzw. neuen Quilts.

Freitag, 1. Februar 2019

Nun ist sie fertig...

...meine Vasarely- Kugel. Es ist schon erstaunlich, was man mit Stoff für Effekte erzielen kann. Man könnte denken, die Kugel platzt gleich auseinander.





Na ja, eigentlich ist sie noch nicht ganz fertig. Sie muss noch gequiltet werden. Aber damit habe ich ein kleines Problem. Es geht nicht mit der Maschine. Quilten möchte ich nur im Nahtschatten. Und immer in der jeweils passenden Farbe des Stoffes. Aber das ist sehr aufregend, wenn mal ein Stich daneben in den Stoff geht, ist das deutlich zu sehen und ich muss unterbrechen, trennen und neu ansetzen. Deshalb habe ich mich für das Handquilten entschieden. Und das wird dauern, aber es ist ja Winter und die Tage sind lang. Und ein nennenswertes Handnähprojekt ist zurzeit auch nicht vorhanden. Also sitze ich am Abend gemütlich auf dem Sofa, mache die Beine hoch und quilte.

Ich hatte euch hier versprochen, dass ich noch ein paar Tipps gebe, was man (aus meiner Sicht) beachten sollte, wenn man dieses Projekt angeht.

- Bei der Stoffauswahl darauf achten, dass man nicht zu dicke Stoffe verwendet. Zu dünn dürfen sie jedoch auch nicht sein, da man sonst jeden Fussel vom dunklen Stoff durchsehen kann. (Es muss auch nicht unbedingt schwarz mit weiß kombiniert werden, auch andere Farben sind möglich.)

- Es wird mit der „Nähen auf Papier- Methode gearbeitet. Ich habe die Schablonen auf 60g Papier gedruckt. Das ist etwas durchsichtig, dünn und lässt sich nach dem Nähen gut entfernen.

- Ich habe mit den Segmenten begonnen, die etwas komplizierter sind und außerdem im Bogen genäht werden müssen. Die großen Teile mit den rechten Winkeln waren zum Ende zu dann immer meine Belohnung.

- Die Stichlänge habe ich gleich auf 1,8 reduziert. Das Papier ist gut perforiert und entfernt sich leichter. Aber Achtung, beim Trennen sind solche kleinen Stiche nicht lustig. Wer mit dieser Nähmethode nicht so versiert ist, sollte die Stichlänge auf einer gut trennbaren Länge belassen.

- Die Streifen für die gebogenen Segmente habe ich im schrägen Fadenlauf zugeschnitten, sie lassen sich dann nach dem Umklappen gut in Form ziehen und nach dem Bügeln bleiben sie auch so. Würde man im geraden Fadenlauf schneiden müsste man den Stoff genau in der Form zuschneiden. Das würde heißen, nach Schablone zuschneiden.

- Ich habe die dunkle NZG immer 1–2 mm mehr zurückgeschnitten als die helle. So habe ich vermieten, dass sie durch den hellen Stoff durchscheint. Deshalb habe ich auch alles mit hellem Garn genäht, da brauchte ich nicht jeden Faden abzuschneiden. Denn auch diese Fäden könnten dann durch den hellen Stoff sichtbar sein.
(Außerdem näht man ja immer einen hellen und einen dunklen Stoff zusammen.)

- Nach jeder Naht wird gebügelt! Deshalb habe ich rechts neben der Nähmaschine ein kleines Reisebügeleisen mit Bügelunterlage, so brauche ich mich nur auf meinem Stuhl drehen und nicht jedes Mal aufstehen (Was allerdings auch zwischendurch mal gemacht werden sollte!!!)

- Nur 4 Stellen im Quilt sind etwas problematisch. Hier kommen auf 2 x 2 cm insgesamt 16! NZG knapp nebeneinander zusammen. Die gestrichelte Linie auf dem Foto ist das Ende der NZG, bis hierhin wird der Stoff noch zurückgeschnitten. Die Ecke des dunklen Stroffes ist die Nählinie zum Nachbarteil.



- Deshalb habe ich zu einem Trick gegriffen, den mir schon meine Mutter verraten hat. Ich habe auf die Stelle etwas Stoff gelegt und mit einem Hammer mehrmals vorsichtig darauf geschlagen. Dadurch wird der Stoff weich und er lässt sich gut nähen und auch leichter umlegen.

- Ganz wichtig ist, dass alle äußeren NZG der Teile exakt geschnitten werden. Dadurch passt dann später alles gut zusammen.

- Ich habe immer erst ein Viertel der Kugel genäht. So ein Viertel besteht aus dem Teil der Kugel und dem geraden Rand. Diese beiden Teile habe ich separat genäht.  Wenn man sie zusammensetzen möchte hat man eine konkave und eine konvexe Außenkante. Diese beiden dann zusammenfügen und verhindern, dass bei den vielen Nahtzugaben nichts verrutscht, ist etwas schwierig.

Bildunterschrift hinzufügen
- Deshalb habe ich mir ein Stück Pappe mit diesem Bogen geschnitten. Die NZG am Bogen des Randes wird über diese Pappschablone gebügelt und nach dem Auskühlen geheftet. Diesen Bogen habe ich passgenau auf das Kugelteil gelegt und festgesteckt. Dann einfach mit der Hand appliziert. Passt!



- Dabei habe ich immer mit der jeweiligen Farbe genäht, die dem Stoff entsprach. Mit dem Leiterstich sieht man keinerlei Stiche.

- Als alle Viertel der Kugel fertig waren wurden sie dann zu einem Ganzen zusammen genäht, das wieder mit der Maschine.

Ich hoffe, ich kann die eine oder andere von euch animieren, so etwas zu nähen. Es ist nicht schwer, nur halt etwas aufwändig. Und soll ich euch etwas sagen:

Meinen Kursmädels aus Arnstadt hat diese Kugel so gut gefallen, dass sie darum gebeten haben, sie im Kurs zu nähen.

Das wird zwar eine Herausforderung, für sie und auch für mich.

Was sagte doch mal Frau M.: Wir schaffen das!