Sonntag, 6. Januar 2019

Die letzten Nähereien 2018...

...und Planung für 2019.
Am Ende eines Jahres zieht man nicht nur Bilanz über seine Finanzen, sondern auch über seine guten und weniger guten Taten. Ich ziehe auch immer darüber Bilanz, was, wieviel und für wen ich genäht habe. Manches würde ich nicht wieder machen, einiges hat mir, auch wenn es schwierig war, beim Nähen viel Freude gemacht.

Mein letztes größeres Vorhaben im vergangenen Jahr waren ja die "Stars in the Night". Hier, hier und hier hatte ich bereits darüber berichtet.
Obwohl dies Projekt auch hin und wieder mal vom "Rückwärtsnähen" geprägt war, hat es mir doch schöne Nähstunden gebracht. Vielleicht auch deshalb, weil es sehr viele unvorhersehbare Schwierigkeiten gab. Und die mag ich ja, wie ihr wisst.

Ich musste einige Kompromisse eingehen und habe an schwierigen Stellen manchmal sogar von Maschinenähen auf Handnähen umgestellt, damit es passte. Das Problem war ja meist, dass viele Nahtzugaben genau übereinander waren und diese dann auch noch im Bogen zusammen genäht werden mussten. Dass sich die Stofflagen verschoben haben war oft nur hinterher zu sehen, wenn die Runde komplett genäht war. Das passierte trotz Einsatz vom Oberstofftransporteur.









Beim Handnähen habe ich schwierige Stellen besser im Griff und kann von Stich zu Stich denken. Und Handnähen ist für mich auch keine Strafe.
Und wenn was nicht passt ist auch das Trennen einfacher.

Die letzten Arbeitsschritte waren, den Hintergrund mit den Spiralen einzunähen. Hier habe ich auch manchen Stich per Hand gemacht.







Und so sehen sie fertig aus, meine  "Sterne der Nacht".


Den Rand habe ich aus der Batikrestekiste zusammengestellt.
Irgendwann wird gequiltet. Wie, das weiß ich noch nicht. Ich werde mich da mal von meinen Patchworkfreundinnen beraten lassen.
Und was kommt jetzt? Davon erzähle ich dann später





Donnerstag, 3. Januar 2019

Resteverarbeitung

Meine letzten Näh- Projekte bestanden ausschließlich aus Bali-Batikstoffen. Diese Stoffe sind doch recht teuer, deshalb hebe ich auch die kleinsten Schnipsel auf. Alles was größer als 2 Nahtzugaben ist wird nicht  weggeworfen.
Nun hatten sich bereits etliche Beutelchen mit Miniresten angesammelt und bei meiner Renovierungs- Aufräum- Wegwerfaktion im Arbeitszimmer habe ich die Entscheidung getroffen, aus diesen Resten etwas zu machen. Ihr werdet lachen. Ich habe die Reste gewogen und ein Gewicht von mehr als 400 g ermittelt. Wenn ein Meter ca. 120 g wiegt dann wären das fast 3,5 m feinster Stoff in unendlich vielen Farbnuancen.
Vom Meter kann man schnell abschneiden. Aber ich bin eine eingefleischte Patchworkerin und je kleiner die Teile sind um so größer ist die Herausforderung für mich.
Ich hatte ja schon vor längerer Zeit mal einen Quilt aus kleinsten Teilen mit der Hand genäht. Wer möchte kann hier noch einmal etwas darüber nachlesen. Und das ist für mich echtes Patchwork - mit dem ursprünglichen Sinn!

Da ich für mein erstes Projekt des Jahres 2019 noch nicht den passenden Stoff habe ging es nun erst diesen Resten an den Kragen. Ich druckte mir auf 60 g - Papier (welches ich sehr reichlich habe) Quadrate als Schablonen in der Größe von 5 x 5 cm plus NZG aus.
Die habe ich mit den kleinen Stoffschnipseln belegt und genäht.
In Streifen, mit Dreiecken, kreuz und quer.
Die Stoffschablone gab mir dabei die Orientierung wegen der Größe und half dann nach dem Nähen beim Zuschneiden.



Wenn ich viel solcher Zuschneidearbeiten mit reichlich Abfall machen muss stelle ich eine Box in die Etage unter meinen Schneidetisch. Sie wird wie eine Schublade etwas herausgezogen. Ich kann dann die Abfälle  über die Tischkante in diese Box werfen. Die werden dann aber wirklich entsorgt!!! Beim Begradigen der Quadrate ist mir meine drehbare Schneidematte sehr hilfreich.





Und so sehen diese kleinen farbenfrohen Blöcke dann aus. Sie werden erst einmal gesammelt. Dann kommen sie an die Designwand und werden solange hin und her geschoben, bis es ein stimmiges Bild ergibt. Was daraus werden soll? Das kann ich noch nicht sagen. Es werden immer mehr Quadrate dazu kommen, immer zwischendurch, als Lückenfüller, wenn ich kein großes Ding am Laufen bzw. am Nähen habe.


Was macht ihr eigentlich mit euren winzigen Schnipseln? Oder habt ihr etwa keine?





Dienstag, 1. Januar 2019

Neujahrsgrüße

Ich wünsche allen meinen Blogbesuchern, egal ob mit Namen oder ohne, egal, ob sie Kommentare schreiben oder nur still lesen, ein gutes Jahr 2019.
Ich bedanke mich herzlich für die reichliche Weihnachtspost. Ich wünsche euch beste Gesundheit, immer ausreichend und vorallem die passenden Stoffe im Schrank und stets ausreichend Faden auf der Spule.

Mögen euch nie die Scheren stumpf werden und die Nähmaschine soll immer problemlos funktionieren


Wenn das alte Jahr ein gutes für euch war dann freut auch auf das neue. Und war es schlecht, dann erst Recht!


Bevor neue Näh- Projekte angegangen werden möchte ich euch noch fertiggestellte von 2018 zeigen. Zum Beispiel etwas für unseren Enkel.
Da sein Fuhrpark schon ausreichend groß ist, haben wir kein Auto geschenkt.

Aber ich hatte noch einen tollen Kinderstoff in meinem Schrank.

 

Von diesem Stoff hatte ich bereits einen Kinderquilt genäht. Ein Paneel war noch da und das sollte ein Memory werden. Wichtig war, dass von allen Motiven je zwei vorhanden waren.



Eine Hälfte des Stoffes wurde ein Quilt.
Die andere Hälfte mit den schönen, kindgerechten Bildern sollten Memorykarten werden. Die habe ich ganz rationell angefertigt. Für die Rückseiten habe ich zwei Stoffstreifen zusammengenäht, aber gleich Wendeöffnungen gelassen. Diese habe ich auch an den richtigen Stellen in das Vlies geschnitten.



Vorderseite, Rückseite und Vlies aufeinander legen...




und dann ganz rationell die langen Seiten durchnähen. Dann die kurzen Seiten.




Dann wurden die Teile auseinander geschnitten, die Ecken gekürzt und gewendet. Soll ich euch verraten, dass ich zum Wenden gerne eine Arterienklemme aus der Medizin verwende. Die kann man in der Apotheke kaufen. Besonders bei engen Sachen zum Wenden ist sie von Vorteil. Man kann in das Teil hinein, klemmt  etwas Stoff ein und schließt die Klemme, dann kann man leicht den Stoff rausziehen. Und man kann mit ihr, da sie vorne rund ist, auch gut Ecken ausarbeiten.



Es geht aber auch mit vielen anderen Gegenständen, klar.

Die Wendeöffnung kann nun mit der Hand geschlossen werden. Ich mag das nicht, wenn man an den Außenseiten die Stiche der Wendeöffnung sieht.


Nochmal alles bügeln und fertig.


Es gibt insgesamt 30 unterschiedliche Motive. Erstmal schwer zu überblicken für ein kleines Kind. Darum habe ich es so gemacht, dass die Karten des ersten Drittels einen anderen Rückseitenstoff haben als die vom zweiten und letzten Drittel.


Der Quilt kann zusammengefaltet werden, dass man nur ein Drittel Oberseite sieht. Je nach dem welches Drittel das Kind bespielen soll kann Mama oder Papa an Hand der Rückseite ganz schnell die passenden Teile sortieren. Unser Emil hat sich rasch den Überblick verschafft und spielt bereits "voll Haus".


Eine Tasche mit Klettverschluss wurde passend dazugenäht, alles kann zusammen darin verstaut werden und es geht nichts verloren.









Samstag, 29. Dezember 2018

Tschüss Cleo

Meine treue Begleiterin Cleo hat mich verlassen.


Wer wird nun aufpassen, ob ich beim Nähen und Quilten alles richtig mache...


















...und wer wird auf meine Nähmaschine achten, wenn ich nicht im Zimmer bin? 










Wer gibt mir nun gute Ratschläge, wenn ich male statt nähe...








... und wer liest die Bedienungsanleitung, wenn die Nähmaschine mal zickt?









Wer achtet jetzt darauf, dass keiner meine Arbeitsgeräte zweckentfremdet...










...und wer testet nun das Genähte als Erste? 








Wer unterstützt uns nun am frühen Morgen beim Schneeschippen...







...und ruht sich nach dem anstrengendem Schneeräumen auf der warmen Heizung aus?







Und mit wem wird deine Schwester nun auf neuen Quilts liegen um ihre Tauglichkeit zu testen?






Wer wird diese Lücke neben meiner Nähmaschine füllen?






Ja wer? Das alles kann deine Schwester Charly gar nicht alleine schaffen. Und Charly hat eigentlich auch kein Interesse für das Nähzimmer. Sie stromert lieber draußen herum, fängt Mäuse, liegt im Vogelhaus und "beobachtet" Vögel.




Cleo, du warst der ganzen Familie eine treue Begleiterin und die gute Seele in meinem Nähzimmer. Wir werden dich sehr vermissen.


By, by und letzte...

Donnerstag, 27. Dezember 2018

Meinen Lieblingsbaum...

... sehe ich mindestens zwei Mal im Monat. Es ist eine alte Eiche  und sie steht an der Straße, die ich nutze auf dem Weg zum Töpfern. Eine kleine Ausbuchtung am rechten Fahrbahnrand ermöglicht es mir, auch bei starkem Verkehr schnell mal anzuhalten um ein Foto zu machen.

Gerne zeige ich euch meinen Baum quer durch das Jahr.

 
Januar bis April 2018.



Mai bis August 2018

September bis Dezember 2018
Ich habe den Baum fotografiert bei Regen, bei Schnee, bei nebligem Wetter und bei strahlendem Sonnenschein. Von vielen unbeachtet steht er da, alt, aber stolz. Möge er noch sehr lange den vorbeifahrenden Menschen einen Gruß senden. Und vielleicht sieht ihn doch mal jemand als ganz besonderen Baum und steigt aus. Einfach so, zum Innehalten. Egal bei welchem Wetter. 
Ich jedenfalls werde es auch weiterhin tun. 


Donnerstag, 20. Dezember 2018

Beschäftigungsbuch für Kleinkinder

Es ist auch unter der Bezeichnung Quiet-Book bekannt. Bei Ulrike gab es in diesem Jahr eine wunderbare Anleitung für die Gestaltung eines solchen Buches mit dem Thema Weihnachten.
So ein Buch ist dafür da, die Feinmotorik und die Konzentration bei Kleinkindern zu fördern. Ich habe mich bei dieser Aktion nicht beteiligt, aber alles genau beobachtet. Toll, wie Ulrike das alles gezeigt hat.

Ich habe solch ein Buch vor 4 Jahren schon genäht, als Zeige- Beispiel für einen Kurs. Einige Omas waren in der Gruppe und wollten etwas besonderes für ihre kleinen Enkel machen.

Und so sieht mein Buch von außen aus. Auf die helle Stofffläche kann der Name des Kindes geschrieben, genäht oder gestickt werden. Verschlossen wird es durch Bindebänder.

So sind die einzelnen Seiten zusammengefügt. Lochösen wurden eingeschlagen und die Seiten  in Größe A4 mit einer Kordel verbunden. Der Abstand der Ösen ist so, dass man auch einen Ordner als Hülle nehmen könnte.
Und nun geht es mit dem Inhalt los.  Zuerst zwei Schuhe mit Schnürsenkeln zum Lernen und Üben von Schleifen. Rechts eine Seite mit verschiedenen Verschlüssen. (Kennt jemand den ganz oben noch aus eigener Benutzung?)
Dann zwei Seiten mit Filzteilen. Die links können in die Sechsecke gepuzzelt werden. Dafür habe ich immer zwei unterschiedliche Filze mit Vliesofix zusammengeklebt. Das erhöht die Farbenvielfalt. Auf der rechten Seite ergeben die Teile einen Schmetterling. Die Einzelteile sind in durchsichtigen Taschen aufbewahrt und können so nicht verloren gehen.
Links eine Möglichkeit, das Durchfädeln einer Schnur durch Ringe zu üben. Rechts ein Marienkäfer mit einem Reißverschluss. Im Käfer befinden sich die schwarzen Punkte.
Bei dieser Doppelseite werden die Formen von der einen Seite abgemacht und auf der anderen in der entsprechenden Form wieder angeheftet. Die sind natürlich nicht an der gleichen stelle, also muss das Kind aufpassen. Klettverschlüsse lassen die Teile gut haften. Hier habe ich darauf geachtet, dass auf den kleinen Teilen das Flauschband ist. Wenn die Teile mal auf dem Teppichboden liegen, haften sie dort nicht fest.
An der applizierten Hose kann das Kind den Gürtel auf und zu machen. Die Zeiger der Uhr rechts lassen sich verstellen.
Hier ist ein Stück Stoff mit unterschiedlichen Motiven bedruckt. Die kleinen Teile in der Tasche kann man auf die passende Stelle des Stoffes legen.
 Zum Zahlen lernen wurden bunte Holzperlen auf Kordel aufgezogen.
Wieder ein Spiel mit einer Perle. Die kann man durch die Ringe hindurch an der Schnur von oben nach unten schieben und natürlich wieder zurück.
Rechts ist einfach die Manschette eines Hemdes aufgenäht, für das Öffnen und Schließen von Knöpfen.
Noch eine Übung mit Knöpfen. Die Farbe der Blumen muss zur Knopffarbe passen.
Links eine Seite zum Verweben von Filzbändern. In der Mitte kann mit der Wolle ein Zopf geflochten werden und ein Zopfhalter wird angebracht.
Rechts ist meine Lieblingsseite. Im geflochtenen Korb, der mit Klettband befestigt ist, liegen lauter Äpfel aus doppeltem Filz genäht. Die kann man entnehmen und mit Druckknöpfen an den Baum machen. Oder vom Baum ernten und in den Korb legen. Wie das Kind es möchte.
Zu guter letzt gibt es auch noch eine Waschmaschine. Die lässt sich öffnen und Wäsche kann entnommen werden. Daneben gibt es eine Wäscheleine mit Klammern zum Aufhängen der Wäsche. Damit man sieht, ob die gesamte Wäsche aus der Maschine raus ist hat sie ein durchsichtiges Bullauge.

Und nun noch einige Hinweise zu meinem Quiet-Book. Die Seiten sind gemacht wie jeweils zwei kleine Quilts, die dann mit ihren linken Seiten zusammengefügt und mit einem Binding eingefasst wurden. Für die Ringösen habe ich an der jeweiligen Seite einen doppelten Stoffstreifen mit eingenäht. Da sollte auch Vlies dazwischen sein, damit die Ösen gut haften. Manches würde ich aus der heutigen Sicht etwas anders machen.  Zum Beispiel mit einfachen Aufgaben beginnen und dann steigern. Ein anderes Zusammenstellen meines Buches ist leider nicht mehr möglich, da die Rückseiten der einen Seite oft zur nächsten passen muss.

Unser Enkel ist für viele Dinge des Buches noch etwas zu klein. Also bleibt es noch eine Zeit bei Oma. Emil ist (noch) kein Leser des Blogs, also kann ich das hier mit ruhigem Gewissen zeigen.
Wenn unser Enkel beim Spielen später genauso viel Freude haben wird wie ich beim Anfertigen, dann hat sich der Zeitaufwand gelohnt.