Es macht ihn wohl jeder mal, den Rückblick auf ein zu Ende gehendes Jahr. Ich bin ja eher eine, die nach vorne schaut, sich auf das freut, was die Zukunft so bringen mag. Das ist doch viel spannender als auf Dinge zurückzublicken, die vorbei sind und die, falls sie nicht so gut waren, man ohnehin nicht ändern kann.
Ich habe mal einen Spruch auf einer Karte gelesen, den ich mir gemerkt habe.
Wenn das alte Jahr ein gutes war, dann freue dich aufs Neue. Und war es schlecht, dann erst recht!
Ich hab es bisher nicht so gehandhabt, hier auf dem Blog altes aufzuwärmen. Aber in diesem Jahr läuft es am Ende des alten Jahres etwas anders. Ich habe an einem ruhigen Abend doch mal mein Bloggerjahr 2023 angesehen und bin zu dem Schluss gekommen, dass es ein ziemlich gefülltes und auch spannendes Jahr war.
Ich fange einfach mal an.
Wie in jedem Winter habe ich genäht. Nicht wieder massenhaft Quilts für eine Spendenaktion. Nein, da habe ich mich selbst gebremst. Aber ein paar konnte ich an das Kinderheim Benshausen übergeben.
Ich habe für unser Zuhause einen Tischläufer und Restekissen aus dem gleichen Stoff angefertigt.
Dann flatterten mir ein paar Jeans ins Haus, die ich auftrennte. Eigentlich eine Arbeit für draußen, im Garten, wegen des Staubes. Aber ich hatte Feuer gefangen und konnte bald nicht mehr aufhören. Einiges habe ich aus den Jeans gemacht, nicht alles habe ich fotografiert. Ich wollte meine Nähmädels inspirieren und - es ist mir geglückt. Es wurde auch bei ihnen ein wahres Upcyclingfieber.
Im April hatte ich Sehnsucht nach Blumen und ich erinnerte mich, dass ich noch Reste eines Stoffes mit Mohnblüten hatte. Das ist es geworden. Ein Set für den Verschenkekarton.
Im Mai hatte ich dann so eine Idee: 99 x SCHWARZ - WEISS - Quilts im Kleinformat, als Ausschreibung für meine Blogleserinnen und meine Nähmädels, für geplante drei Ausstellungsorte in Thüringen...
Die derzeitig laufende Ausstellung in Mühlberg wurde bis 4. Februar verlängert.
Gezeigt werden über 160 Quilts im Kleinformat.
Da ich nicht wusste, ob auch wirklich so viele Quilts zusammenkommen werden, habe ich auch selbst welche entworfen und genäht. Die zeige ich euch nach und nach.
Neue Gardinen aus Spinnvlies für unsere Diele habe ich gemacht …
... und die vor längerer Zeit begonnene Lampe für unseren Wintergarten endlich vollendet.
Immer wenn ich im Laufe des Jahres mal Lust auf Nähen hatte, jedoch kein großes Projekt beginnen konnte, sind Miniaturen für Karten entstanden. Die machen mir solchen Spaß und werden spontan einfach so in die Welt geschickt. Ich brauche dazu keinen Geburtstag oder so. Wenn ich an liebe Menschen denke, schicke ich einfach mal eine los.
Beim Anfertigen
zwei, drei solcher Miniaturen schöpfe ich so viel Energie, das kann sich keiner
vorstellen. Das ist Zeit für mich und tut mir gut.
Ich finde
dann aber, weil ich ein disziplinierter und strukturierter Mensch bin,
auch schnell wieder das Ende der Näherei, weil ich andere Dinge des
Lebens 1.0 zu bewältigen habe.
Im Laufe des Jahres gab es auch viele schöne Erlebnisse mit Enkel Emil.
Nicht zu vergessen, ich war zu den Patchworktagen in Dinkelsbühl und habe viele tolle Ausstellungen gesehen. In diesem Jahr war ich außerdem in 4 Galerien zu Ausstellungen unterschiedlichen Genres, von Textil über Keramik bis zu Malerei. Manchmal gezielt, manchmal so zufällig im Vorbeigehen, um Wartezeit zu überbrücken. Für ein Mädel, welches auf dem Land wohnt, ganz schön viel, oder?
Und wenn ich das Jahr über im Garten meine Arbeit verrichtet habe, ohne Zeit für Näherei, dann erfreute und tröstete mich optisch meine alte Nähmaschine.
Aber auch ab und zu eine schöne Ruhezeit im Garten habe ich mir gegönnt. Ich glaube, ich müsste die meisten Striche machen, wenn es um die Nutzung unseres Pools geht.
Na ja, ich bin ja auch das Poolgirl, welches die Pflege übernimmt und erarbeite mir damit die täglich mehrmalige, kostenlose Nutzung!
Wenn ich es so sehe, war das Jahr gar nicht so schlecht. Oft vergisst man die vielen kleinen Dinge, an denen man doch Freude hat, weil die negativen manchmal so heftig daher kommen.
Ich bin zufrieden. Wenn ich es nicht wäre, dann würde es auch nichts ändern.
Wie sagte doch Karl Valentin?
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.
In diesem Sinne freue ich mich auf das kommende Jahr mit ab und an mal Zeit für mich.