Donnerstag, 6. Oktober 2022

Reparatur unter erschwerten Bedingungen

Mutti, kannst du das bitte reparieren? 

Klar, ich kann das.

So einen Riss zuzunähen ist ja eine leichte Übung.

Unser Sohn kommt immer mal mit der Bitte, dieses und jenes zu reparieren. Er weiß, dass seine Mutter (meist) eine Lösung findet.

Ein auf den ersten Blick simpler Riss auf einer Fläche. Festes Nylongewebe und Gurtband waren zu übernähen. Das bedeutete, erstmal eine dickere Nadel einzusetzen.

 

Ich habe ein Stück Stoff unter den Riss gelegt.

Dann habe ich immer vorwärts und rückwärts über den Riss gestopft.

Die Schwierigkeit allerdings bestand darin, dass an dem zu reparierendem Objekt schwere Ringe, Schnallen und Karabiner hingen, die man immer so legen musste, dass sie nichts an der teuren Nähmaschine und dem Anschiebetisch kaputtmachen.

 

 

 

So sieht die Rückseite aus. Nicht schön, aber man sieht das nicht. Hauptsache, es hält. Leider war ich in der Annahme, dass auch der Unterfaden rot sei.

Das ist die Vorderseite.

Nun kann das Objekt wieder zum Einsatz kommen.

Möchtet ihr wissen, was es ist?



Es ist eine Rettungsweste zur Rettung von Verletzten in unwegsamen Gelände, wenn ein Rettungshubschrauber zum Einsatz kommen muss. 

Unser Sohn und die Schwiegertochter sind Mitglied der Bergwacht. Sie gehören zu den Luftrettern, die verunglückte Menschen aus misslichen Lagen retten, wenn kein Rettungswagen an die Unfallstelle fahren kann.

Ich bewundere immer wieder ihr ehrenamtliches Engagement für so eine gute Sache. Damit das Familienleben nicht zu kurz kommt, ist auch unser Enkel Emil bereits Mitglied der Kindergruppe und so bei vielen Aktivitäten mit dabei. Denn Training, die medizinische Absicherung von Sportveranstaltungen, Bereitschaftsdienst in der Loipe oder am Skihang und im Bikepark gehören im ganzen Jahr dazu. Das geht nur in Familie.


Und Oma Rela repariert ehrenamtlich auch mal kaputte Klamotten und solche Ausrüstung. Das ist mein ehrenamtlicher Beitrag.





 

Montag, 3. Oktober 2022

Nochmal gerettet...

 ...habe ich das Lieblings- Jagdhemd meines Herrn. L..

Der Kragen war, wie häufig bei Männerhemden,  durchgescheuert.


Ich kann mich erinnern, dass meine Mutter immer solche Hemden aus dem Dorf zur Reparatur bekam. Sicherlich hat es ihr keine besondere Freude gemacht, solche Näharbeiten zu machen, aber es brachte ein paar Groschen ein und sie saß an ihrer geliebten Nähmaschine.

Weil das Hemd so geliebt, frisch gewaschen und außerdem sonst in Ordnung ist, habe ich eine Reparatur gewagt. Ich trennte den Kragen komplett ab.

 

 

Alle Fäden wurden herausgezogen und die eine Seite mit Nadeln festgesteckt.

 

 

Dann wurde die erste Naht gemacht.

Die zweite Naht war dann nur noch Spielerei.

 

 


Beim Bügeln entdeckte ich dann doch gleich neben der Brusttasche ein kleines Loch. 

 

 

 

Kurzerhand habe ich das Innen-Label abgetrennt und ...

 


 

genau auf die Stelle mit dem Loch genäht. 

 

 

 

Den Kragen noch richtig bügeln, weil er ja den "Knick" jetzt entgegen hat. Perfekt! Fast wie neu. 

 

 

Na, ja. Nicht wie neu, aber zum Wegwerfen wäre das Hemd zu schade gewesen. Herr L. möchte es ja auch nicht zum Kirmesball anziehen, sondern zur Jagd. Und die Tiere im Wald werden sich nicht  daran stören, dass jetzt ein Knopfloch und ein Knopf auf der jeweils falschen Seite sind.



Samstag, 1. Oktober 2022

Abschied vom Sommer

Nun ist schon der 1. Oktober und der Herbst hat bei uns auch Einzug gehalten.
 


Gestern noch haben wir draußen in der Nachmittagssonne Kaffee getrunken. Es war wunderbar, die wärmenden Sonnenstrahlen auf dem Rücken zu spüren.

Und nun Regen, Sturm und keine Sonne in Sicht.
 
Nähwetter nenn ich das!

Heute Nacht war ziemlicher Sturm und im Hof lagen viele Walnüsse von unserem Hausbaum. Mein Herr L. hatte fast zwei Stunden zu tun, um alle aufzulesen. Und es ist noch lange kein Ende in Sicht. 
Nun müssen sie in den Heizungsraum, damit sie trocknen. Es sind heuer wieder sehr viele am Baum, sodass wir alle Freunde, Bekannten und Nachbarn damit versorgen können. Einige wollten bereits wissen, wie es mit der Nussernte dieses Jahr aussieht. Naja, es ist ja auch bald Zeit für die Weihnachtsbäckerei. 
Diejenigen, die in der Nähe wohnen, müssen sie holen und selbst trocknen, denn sonst reicht der Platz bei uns nicht aus.
 
 
 
 
Auch die Quitten wurden gestern geerntet. Der Baum ist noch sehr jung und trägt dieses Jahr die ersten Früchte. Das ergibt leckeres Quittengelee. 


 
 
Unser wilder Wein am Gartenzaun verfärbt sich bereits. Der Wein an der Terrasse ist schon rot und fängt an, das Laub abzuwerfen.
Ich mag die Farben des Herbstes sehr. 
 



Schade für die Kübelpflanzen, die noch in voller Blüte stehen, dass man sie nicht mehr sieht. Ich glaube, dass der Aufenthalt draußen nun keine Freude mehr macht. 
Einige habe ich vor die Haustür gestellt. So hat wenigstens der Postmann etwas davon. 
 
 


 

 

 

Ich wünsche euch einen wunderbaren Herbst.









 

Montag, 26. September 2022

Ich kann es nicht lassen...

... mit Schneckenhäusern zu werkeln.

Schon vor längerer Zeit haben wir, Jana und ich, welche auf einen Kranzrohling geklebt. Schön dicht, mit kleinen Zweigen vom Buchsbaum, Mohnkapseln und etwas Moos.


 

Leider hatten wir nicht viel Moos zur Verfügung.

Bei einer Runde durch den Wald fanden wir dann welches, ohne zu suchen. Es lag quasi vor unseren Füßen.

Bedauerlicherweise hatten wir diesmal nicht an einen Beutel gedacht. So wurde eine Rinde zum Transportmittel und alles lag dann gleich in der Sonne zum Trocknen.

 

 

 

Dass Bastelei auch gefährlich sein kann, zeigt euch das folgende Foto. Beim Handhaben mit der Heißklebepistole sollte man sich konzentrieren, nicht zu viel reden.

 

 



Die nächsten Tage werde ich in meinem Nähzimmer verbringen. denn es ist regnerisch und richtig kalt.

Ich "kämpfe" immer noch mit den Quilts für das Kinderheim. Aber die Kartons mit den Stoffen werden leerer und es ist nun erstmals ein Ende in Sicht.

16 Quilts habe ich mittlerweile schon wieder fertig. Freude beim Nähen habe ich nicht wirklich. Davon aber beim nächsten Mal.

Hier und hier könnt ihr noch mehr Schneckenbasteleien entdecken.



Donnerstag, 22. September 2022

Sommernachlese 2 - Baustelle

Unser Hof sollte schon vor ein paar Jahren eine Verschönerungskur erhalten.

Aus unterschiedlichen Gründen wurde das immer wieder verschoben.

In diesem Sommer nun konnte die kleine Firma, die schon andere Tiefbauarbeiten bei uns gemacht hat, einen Termin zusagen.

Das war die Ausgangsposition. Wie damals in der DDR üblich wurden für Höfe und Einfahrten Betonteile verbaut, die erstens erhältlich, zweitens unkaputtbar, drittens pflegeleicht und viertens bezahlbar waren.

Der hintere Teil des Hofes wurde zwischendurch in Eigenleistung  mit Rasengittersteinen erneuert. Ja, da waren wir alle noch ein paar Tage jünger und es machte uns nichts aus, nach der Arbeit noch bis zum Sonnenuntergang schwere Arbeiten zu machen.


Die Betonfläche, die genau vor meiner Garage ist,  sollte nun weg. Sie war nicht mehr schön anzusehen.

Es musste aber alles raus, auch die von uns verlegte Fläche. Sonst hätte es nicht stimmig ausgesehen.

Das ging alles nur mit schwerem Gerät. 

Dabei musste eine Zierkirsche, ein Blauregen und ein großer Fliederbusch weichen. Denn außen um die Fläche sollten Rasenkanten gesetzt werden und da waren diese Gewächse im Weg.


 

 

 


 

Zum Glück hatten wir uns entschieden, die gesamte Fläche neu machen zu lassen, denn beim Baggern wurde festgestellt, dass eine große Wurzel vom Nussbaum unter die Abflussleitung vom Hinterhaus gewachsen war. Die Wurzel hatte eines der noch alten Tonrohre nach oben gedrückt und es zeigte sich ein ziemlicher Riss. Also wurde diese Leitung auch gleich erneuert. 

Nun ist die Fläche stimmig, vorher gab es im hinteren Teil nur zwei Fahrspuren. Nur noch kleine Nebenarbeiten mit Mutterboden sind dann im Frühjahr von uns zu machen. Jetzt kann man kein Gras mehr säen.




Da die Außenkanten nicht parallel zueinander waren musste fast jeder Stein geschnitten werden. Das war ein großer Aufwand. 

Zwei Wochen haben die beiden Männer gearbeitet, ruhig und sehr gut organisiert. Ich habe sie täglich mit einem leckeren Mittagessen versorgt, welches ich nach ihren Wünschen zubereitet habe. Manchmal gab es sogar zwei verschiedene Gerichte, weil die beiden sich nicht einigen konnten. Wir hatten viel Spass beim Essen.

 

Nun ist auch dieses Thema abgehakt.

In den nächsten Tagen werden wir die Rechnung im Briefkasten haben. Also, falls ihr längere Zeit nichts von mir lest, dann hat sie mich wahrscheinlich umgehauen.

 


 


Montag, 19. September 2022

Es herbstet gewaltig...


...und endlich ist der ersehnte Regen da. 

 

Geht man am Morgen den Weg zum Briefkasten, sieht man nun schon die ersten Spinnweben in der Berberitzenhecke.

 


Unsere Löwenmäulchen waren in diesem Jahr durch die andauernde Hitze ganz schnell verblüht. Jetzt laufen sie nochmal in Höchstform auf und blühen ein zweites Mal.



Ebenso viel Freude machen mir meine Pelargonien. Sie zeigen sich in voller Blüte. Einige sind schon fast 10 Jahre alt, darauf bin ich ganz stolz.

 


Der wilde Wein an unserer ehemaligen großen Kiefer, von der wir nur den Stamm und die waagerechten Äste haben stehen lassen, färbt sich bereits rot. Es ist nur schade, dass es jetzt oft zu kühl ist, um auf der Terasse zu sitzen, um die Herbstfarben zu geniesen.


 

Stellt euch vor, mein Herr L. brachte in dieser Woche doch von seinem Gang ins Revier Steinpilze mit. Nie und nimmer hätten wir gedacht, dass es nach diesem heißen und trockenen Sommer überhaupt ein Pilz schafft, aus der Erde zu schauen. Die Natur überrascht uns eben immer wieder.

 


Die Apfelbäume hängen voller Äpfel, aber wir werden sie nicht einlagern können. Fast alle haben einen "Sonnenbrand" und bekommen nach und nach große, braune Flecken. Viele Obstbauern in unserer Region müssen aus dem gleichen Grund mit hohen Verlusten rechnen. Also werden auch Äpfel zum Luxusobst werden?

 


 


Dafür gab es heuer eine reichliche Mirabellenernte. Ich habe sie u.a. zu Konfitüre mit Ingwerstückchen verarbeitet. Das ist unser liebster Brotaufstrich zum Frühstück, neben dem Honig von unseren Bienen.

Auch einer der ältesten Bäume in unserem Garten, eine Viktoria- Pflaume, trägt reichlich Früchte. So viele, dass wir ganz, ganz viele an Bekannte verschenken konnten. Der Baum ist nicht mehr schön anzuschauen, weil in den letzten Jahren durch die vielen Früchte immer mal wieder Äste abgebrochen sind. Ein neuer wurde bereits gepflanzt. Bevor dieser aber Früchte trägt, dauert es noch etwas. Deshalb bleibt der alte noch an seinem Standort, egal wie er aussieht.
Am liebsten essen wir die Pflaumen eingeweckt zu Hefeklößen.

 



Gestern habe ich eine einsame Blüte an unserem Blauregen entdeckt. Sie ist aber sehr spät dran, denn die ersten Blätter fallen bereits ab, die Blütezeit ist im eigentlich Juni- Juli.

 

So, das war ein kurzer Herbstbericht aus Thüringen. Mittlerweile scheint wieder die Sonne und es ist sofort warm draußen.

Nun warten noch reichlich Herbstarbeiten auf mich. Aufzählen möchte ich die jetzt nicht, denn sonst kommt noch jemand auf die Idee und klingelt an unserer Haustür, um mir Hilfe anzubieten.