...hat das Freude gemacht!
Was?
Ein neues, außergewöhnliches Nähprojekt!
Emil wird dieses Jahr eingeschult.
Seine Eltern fragten mich, ob ich für ihn eine Schultüte nähen würde. Das Design sollte passend zu seinem Schulranzen sein.
Klar- mach ich- keine Frage. Ich habe mich über die Bitte gefreut.
Zufällig sah ich neulich in einem Geschäft einen Papprohling und nahm ihn gleich mit.
Zuerst musste ich nach der Form des Papprohlings einen Schnitt erstellen. Die Fläche wollte ich aus unterschiedlichen Stoffen zusammensetzen.
Die mittlere Fläche sollte aus einem Stoff mit Sternen bestehen. Oben und unten ein vorhandener hellerer Stoff mit Farbverlauf. Sehr lange habe ich im Internet nach einem passenden Stoff mit Sternen suchen müssen.
Der Schnitt wurde geteilt und der Stoff entsprechend geschnitten und zusammengenäht.
Die gesamte Fläche habe ich dann mit dünnem Bügelvlies hinterlegt.
Bevor ich weitermachte wurde die Fläche über den Rohling gesteckt und probiert, ob alles so passt. Es hat gepasst.

Ich machte mir Gedanken um das Aussehen der Raketen und wurde für erste Pläne auch im Internet fündig. Für Applikationen nehme ich gerne einfache Zeichnungen als Grundlage und gestalte dann weiter mit eigenen Ideen.
Der Plan war, den Namen auf die obere helle Fläche und eine größere Rakete auf die mittlere Fläche zu applizieren.
Das Bindeband wollte ich auch aus Stoff nähen und an die beiden Enden sollte je eine kleinere Rakete als Abschluss befestigt werden.
Die größere Rakete wurde einlagig genäht, teils aus Stoff, teils aus Filz.
Die beiden Raketen für die Bänder mussten aber doppelt sein, denn auch die Rückseite sollte schön aussehen. Also habe ich immer zwei Raketen spiegelbildlich gearbeitet.

Beide Teile wurden ausgeschnitten und beim Zusammennähen gleich das Band, die Flügel und die Flammen mit befestigt.


Dann habe ich probiert, wie es mit der Schrift und der weiteren Gestaltung passt. Diese kleinen Wimpel wollte ich eigentlich mit der Naht gleich fassen, habe das aber dann verworfen. Es hat mir nicht gefallen.

Stattdessen habe ich zwei Schrägstreifen geschnitten und auf die Nähte gesteppt. Durch diese Streifen war es mir auch möglich, eine Ungenauigkeit bei der unteren Naht zu überdecken, denn da passte etwas in der Höhe nicht genau zusammen. Beim Nachmessen habe ich es dann gesehen. Hätte ich vorher machen sollen, bevor ich das Vlies aufgebügelt habe. Bei der "Anprobe" hätte ich da auch gleich danach schauen müssen. Es ist zwar die Rückseite der Tüte, aber so einen Fehler kann ich nicht lassen. Mit den Streifen konnte ich es gut ausgleichen und retten.

Der Name wurde appliziert...
... und die große Rakete aufgenäht. Die Flamme und die Flügel der Rakete blieben lose.
Vor dem Wenden habe ich die Naht vorsichtig auseinander gebügelt. An den Stellen mit den Streifen wurde die NZG mit Handstichen im Vlies befestigt, damit sie flach liegt.

Der obere Abschluss ist ein Bindingstreifen. Einen Streifen Organza aus meinem Bestand nahm ich doppelt und nähte ihn genau an der Bindingnaht fest. Organza doppelt zu vernähen ist nicht lustig.

Später soll dann der Stoffkörper mit Vlies ausgestopft werden und als Kissen im Kinderzimmer dienen. Dafür werde ich das Organza entfernen und die Öffnung mit einem runden Deckel schließen.

Aber bis dahin ist noch etwas Zeit.
Es wird noch spannende Kindergartentage geben, die Test- Besuche in der Schule, das erste gemeinsame Fahren mit dem Schulbus, die Schultauglichkeitsuntersuchung, den Sommerurlaub, das Zuckertütenfest, den Abschluss beim Schwimmkurs und, und, und ...