Montag, 11. April 2022

Leider

...musste ich von etwas Abschied nehmen, was ich sehr gemocht habe. Nein, keine Sorge, es ist eigentlich etwas Simples, aber hat mir lange Freude gemacht.

Die Geschichte dazu: 

Im Jahr 1997 haben wir uns eine neue Küche einbauen lassen. Unsere Küche hat eine Größe, dass man sie gut als Wohnküche nutzen kann. Ich mochte es früher als Kind und mag es auch heute, wenn die jemand kurz vorbeikommt und gleich in die Küche marschiert. Da ist es ein leichtes, schnell etwas anbieten zu können, ohne dass man die Besucher alleine lassen muss. 

Zwischendurch hat man den Blick auf den Herd, wenn gerade gekocht wird oder man hat den Kuchen in der Röhre im Blick.

 


Ich träumte schon zu DDR -Zeiten immer von einer gemütlichen Landhausküche. In der damaligen Wohnung war jedoch nur Platz zum Kochen

Lange sind wir damals durch Küchenstudios geschlendert und ich habe hunderte Türen und Schubladen geöffnet und mir das zusammengestellt, was mir wichtig und vor allem nützlich erschien. Außer dem Herd ist unsere Küche immer noch im Originalzustand und es ist noch nichts kaputt. Alle Geräte funktionieren noch tadellos. (Jetzt klopfe ich aber mal ganz schnell auf Holz!) Den Fliesenspiegel in der Küche habe ich damals selbst gelegt. Das Bild auf den Fliesen habe ich selbst gemalt und in einer Töpferwerkstatt brennen lassen. Das Bild ist übrigens ein Stickmotiv, welches zu meiner ersten Näh- und Stickmaschine gehörte. Passend dazu habe ich damals sogar Topflappen bestickt.

 
Unser Herd befindet sich in der Ecke und die Ecke musste mit  einer Spanplatte zugemacht werden. 

Und nun, nach über 25 Jahren, passierte es, dass beim Abwischen der Fliesen immer ein hohles Geräusch auftrat. Die Fliesen an der schrägen Wand hatten sich alle gelöst.

 

Nur das Gitter auf der Rückseite hielt sie noch zusammen. Der Fugenmörtel bröckelte. Wahrscheinlich hätte ich damals auf die Spanplatte erst einen Haftgrund aufbringen müssen. Ich löste vorsichtig eine Fliese und probierte, ob ich den Kleber entfernen kann. Denn gerne hätte ich alle Fliesen wieder angebracht, schon wegen des Bildes.

 


Leider war das nicht möglich. Die gleichen Fliesen waren nirgends mehr zu kaufen, das ist klar, denn auch die Fliesen- Mode hat sich ja inzwischen geändert.

 



Die Überlegung, überall neue Fliesen anzubringen habe ich verworfen, ganz ehrlich, wegen des Aufwandes. Denn die Hängeschränke hätten... nein, das wollte ich nicht. Nach langer Recherche habe ich dann eine Lösung gefunden. Eine Acrylplatte anzubringen, schien mir geeignet. Im Internet gibt es reichlich Auswahl an solchem Spritzschutz und kann auf Maß bestellt werden. Sogar mit einem eigenem Foto, wenn man möchte.

Und jetzt ist sie wieder in Ordnung, meine Kochecke. Wir haben uns ein Motiv aus der Natur ausgesucht und ich kann den Wald genießen, wenn ich am Herd stehe und koche. Sie wird empfindlich sein, die Wand, ich hätte mich evtl. für eine matte Version entscheiden sollen, denn jeden kleinen Spritzer wird man sehen.

Egal, es ist wieder ordentlich und ich erfreue mich an dem Blick in den Wald.

PS: Mein Herr L. bräuchte nun bei schlechtem Wetter nicht mehr in den Wald zu gehen. Er kann sich auf den Küchenstuhl setzen und in den Wald sehen. (Natürlich ohne Gewehr.) Oder vielleicht übernimmt er jetzt sogar das Kochen???







Sonntag, 3. April 2022

Die Patchworkfrauen treffen sich

... so lautete der Eintrag auf meinem Kalender für den gestrigen Tag. 

Die Patchworkgruppe "QuilThuer" startete nach einer erzwungenen Pause und alle kamen bei guter Gesundheit.

Nach einem halben Jahr Pause hatte die Stadt Erfurt den Raum endlich wieder zur Nutzung freigegeben.


Es gab viel zu besprechen:

  • eine Ausstellung steht vor der Tür
  • die Ergebnisse des Projekts von 2020 sollen endlich von allen gezeigt werden
  • ein neues Thema geht an die Startlinie
  • und eine unserer "Mädels" hatte im letzten Monat ihren 70sten.


Erstaunlich, denn als die Gruppe gegründet wurde, waren die ältesten gerade Fünfzig. Zwei weitere solcher 70. Geburtstage werden wir heuer begehen können.

Erstmal wurden wir jedoch jäh ausgebremst, denn der Raum war nach der langen Nichtnutzung s..kalt. 

Nicht so schlimm, dachten wir, bis wir ausgepackt und uns alle begrüßt haben...

Aber - die Heizung reagierte nicht. Nach zig Telefonaten kam die Erkenntnis, dass es wohl an einem Sonnabend keine Starthilfe für die Heizung geben wird.

Das Nähen wurde deshalb von der Agenda gestrichen und die Nähmaschinen wurden gar nicht erst aufgestellt.


Was nun? Einige haben eine fast 2-stündige Anreise hinter sich und da war das Nachhausefahren keine Option.

Frauen sind aber erfinderisch.

Deshalb stellten wir alle vier vorhandenen Bügeleisen auf die Tische, rückten näher zusammen und es wurde uns etwas wärmer. Der Kaffee wurde nicht erst mittags gekocht und wir machten uns viele warme Gedanken.


Der Sekt von unserer Jubilarin hätte eher als Glühwein getrunken werden müssen. Er kam jedoch in den Schrank für ein nächstes Treffen. Aber der Imbiss hat uns allen geschmeckt und nicht an die niedrigen Temperaturen denken lassen.

Dann besprachen wir alles, was so in der langen Zeit aufgelaufen war.

Zu den Patchworktagen Ende Mai in Meiningen darf unsere Gruppe Quillts ausstellen. Wir haben uns mit unseren Quilts zum Thema "Der Farbkreis" und die mit dem Titel "Erzähle eine Geschichte" beworben.

Einige der Quilts könnt ihr hier sehen.

Erzähle eine Geschichte


Der Farbkreis


Das letzte aktuelle Projekt hatte das Thema "Mut zur Lücke" und auch einige dieser Quilts wurden fertig begutachtet.


Wir machten eine Plan, wer die Ausstellung auf- bzw. abbaut, wer sie zu welcher Zeit beaufsichtigt und Interessierten über die ausgestellten Quilts und unsere Gruppe Informationen gibt.

Wir besprachen auch, wie wir noch ein paar Quilterinnen für unsere Gruppe gewinnen können. Denn leider sind drei Frauen aus der Gruppe ausgeschieden. Eine aus Altersgründen, eine hatte durch die lange Pause wegen Corona die Lust verloren und eine sehr aktive aus unserer Mitte ist bedauerlicherweise im letzten Jahr plötzlich verstorben.

Also liebe BlogleserInnen, sollte diesen Post jemand lesen, die in der Region wohnt, Liebe zu Patchwork und Lust darauf hat, sich mit uns einmal im Monat zu treffen, kann gerne mit mir wegen weiterer Infos Kontakt aufnehmen.(Mailadresse im Impressum).

Wie immer wurden auch mitgebrachte Quilts  besprochen und der eine oder andere Tipp zur Fertigstellung gegeben. 






Die wohl meist gestellte Frage ist immer: "Wie soll ich jetzt quilten?"

Wenn  sechs Frauen gefragt werden dann gibt es auch sechs unterschiedliche Tipps und man ist häufig so klug wie vor der Frage. Aber der Austausch der Meinungen sind auch ein Grund, warum man sich jeden Monat wieder auf das Treffen freut.




Mittwoch, 30. März 2022

Reste, Reste, Reste...

Aus meiner großen Restekiste habe ich mit dem Rollschneider frei Streifen geschnitten und sie nach der Blockhaus- Technik ziemlich crazy zusammen genäht. 

 

Da noch ein Streifchen, dort noch eins und dann 6 Blöcke so zusammengesetzt, dass es ein größeres Stück ergab. Das wurde dann so beschnitten, dass die Länge 70 cm beträgt. Die Breite spielt nicht so eine große Rolle. Nur das zweite Teil daneben muss dann das gleiche Maß haben.





Jetzt wird manche von euch sagen, dass das aber gewagt bunt ist. Aber wenn ich dann die gequilteten Teile mit einem unifarbenen Streifen zusammenfüge, dann sieht das gut aus. Hab ich schon häufig so gemacht und mir gefällt es. Es ist eben Patchwork- Resteverarbeitung. (Psst! Zwei Hemden meines Herrn L.; die ich nicht mag, sind auch mit verarbeitet.)

Ich liebe solche Fitzelarbeit sehr. Ja, es dauert etwas, bis man aus schmalen Streifen so eine Fläche zusammen hat. Aber aus meiner Sicht ist jedes Stück Stoff, welches mehr als zwei Nahtzugaben hat wert, verarbeitet zu werden.

Meinen Plan, aus den Resten Spiderweb- Blöcke zu machen, habe ich verworfen. Das dauert dann doch länger.

Diese Näherei reicht schon fast für einen Quilt für unser Kinderheim- Projekt.




Übrigens: Gestern habe ich mit meinem Herrn L. die Quilts ins Hospiz gebracht. Die Leiterin der Einrichtung konnte den vereinbarten Übergabetermin wegen Erkrankung nicht wahrnehmen. Eine andere Mitarbeiterin, die vom Sachverhalt jedoch keine Kenntnis hatte, hat zwei Wagen geholt und wir haben die Quilts aus dem Auto ausgeladen. Sie hat sich bedankt und das war's. Nun hoffe ich, dass die Leiterin sich nochmal telefonisch bei mir meldet.

Also, es gibt nichts Spektakuläres von der Übergabe zu berichten und ich erkläre das Projekt jetzt als abgeschlossen.


Ich freue mich auf nächste Woche und die Nähtage mit meinen Mädels.

Jetzt geh ich in mein Nähzimmer. 

So sieht es aus, wenn ich jetzt aus dem Fenster schaue. 

 


Also habe ich im Garten nichts zu tun und ich kann ohne schlechtes Gewissen schneiden und nähen und bügeln und...


 



Sonntag, 27. März 2022

Es geht weiter

... mit dem Nähen von Quilts.

Ihr wisst ja, dass ich noch Blöcke und Stoffe von der vorherigen Quiltnäherei übrig habe.

Was soll damit geschehen??? Das ging mir schon in der Endphase beim Nähen ständig durch den Kopf.

Ich möchte auch das letzte Stückchen Stoff verarbeitet wissen. Aber so einen Nähmarathon kann ich nicht noch einmal alleine machen. Zumal jetzt auch draußen im Garten wieder Arbeit vor mir liegt.

Beim letzten Treffen mit meinen Frauen der Patchworkgruppe  Kloster Vessra habe ich einen Vorschlag gemacht und bin auf große Zustimmung gestoßen. Wir nähen Quilts für ein Kinderheim in unserer Nähe. Dort leben elternlose Kinder und Jugendliche und solche, die nicht mehr in ihren Familien sein können. Sie leben dort in Wohngruppen als Dauerbewohner. Das Heim gibt es schon fast 60 Jahre und hatte bereits in der DDR einen guten Ruf. Beim Kontakt mit dem Heim habe ich erfahren, dass es schön wäre, die Decken in Bettgröße zu machen, sodass die Kinder tagsüber ihr Bettzeug abdecken können, wenn sie sich mal auf ihre Betten "lümmeln" wollen. Gerne habe ich den Wunsch aufgenommen.

Alle meine Frauen machen mit! Wir treffen uns am 3. und 4. April mit unserem Näh-Equipment zum gemeinsamen Verarbeiten der restlichen Spendenstoffe.

Mal schauen, wie weit wir kommen werden.

Damit wir gleich rationell arbeiten können, habe ich bereits Vorarbeit geleistet. Ich habe von den Stoffen 30 cm Quadrate gemacht. Die werden dann wieder nach der bewährten Methode geschnitten, getauscht und zu Blöcken genäht. Warum etwas Neues ausdenken, wenn sich das Alte bewährt hat. So können dann beim Treffen die ersten gleich anfangen mit dem Arbeiten.


Wenn Stoffe nicht mehr die passende Größe hatten, habe ich Quadrate mit einer Seitenlänge von 25 cm bzw. 18 cm geschnitten.



Alles andere kam erst mal in eine Restekiste.

Meine Vorstellung ist, die 25 cm-Quadrate zu schnellen Dreiecken zu verarbeiten.

Die kleinen 18er-Quadrate wollte ich eigentlich einmal mit Streifen umnähen wie beim Log Cabin, aber da werden die  Stoffe nicht reichen.

 
Denn ich brauche ja auch für das Zusammennähen der gequilteten Blöcke dann auch noch jede Menge Streifen. 

Das muss ich dann mal mit den Mädels besprechen. Evtl. werden die einfach als Quadrat aneinander genäht und dann zur Abgrenzung immer mal Zwischenstreifen eingefügt. 

Viele Frauen haben ja bekanntlich auch viele Ideen.
 

Nun werden noch alle Reste gesichtet und sortenrein zusammengelegt. Streifen nach entsprechender Breite und Stücke, die noch in Streifen geschnitten werden können. 

Vielleicht für einen Lasagne-Quilt.


 

 


Denn auch kleine Reste sollen ihren Weg in die Quilts finden. Ich liebe es ja, auch aus den kleinen Schnipseln noch etwas Großes zu machen. Und bei Kinderquilts bietet sich das nahezu an.


 

Und mit einem Blick auf meinen bereits 15 jahre alten Tischläufer wünsche ich euch einen sonnigen und erholsamen Sonntag.












Montag, 21. März 2022

Quiltaktion - das Finale

Endlich konnte ich mithilfe von Schwiegertochter Vicky und Enkel Emil das Fotoshooting mit den Quilts für das Kinderhospiz starten. Das Wetter war sonnig und der Wind blies nur manchmal durch die Bäume.

Alles stand bereit.

 



 

Die Leinen wurden schon ein paar Tage vorher in die Bäume gespannt, aber dann begann wieder Regen und wir mussten uns gedulden.

Zuerst zeige ich euch ein paar Fotos.

Wer nach den Fotos noch Lust hat, kann sich noch zwei Videos  ansehen. Leider ist es mir nicht gelungen, beide in eines zusammen zu fügen. 

 

Danke an die Fotografin Vicky und an Enkel Emil für das Reichen der über hundert Wäscheklammern.

Seine Worte: "Oma, wie lange dauert das denn noch?" spricht für sich.

 

Wenn ich mir überlege, dass wir vor langer Zeit jedes zweite Jahr in unserem Garten eine Patchwork- Spontan- Ausstellung für Hobbyquilterinnen der Region veranstaltet haben. Da sah es so ähnlich aus. In einem Jahr waren sogar 90 Besucher da und alle haben auch Kaffee und Kuchen bekommen.

Doch jetzt zu den aktuellen Quilts.












Es sind 48 Quilts. 38 davon habe ich genäht. Das wäre aber ohne eure Block- und Stoffspenden und die Hilfe beim Quilten nicht möglich gewesen. Deshalb hier nochmal meinen Dank für die tolle Unterstützung.

Vielleicht könnt ihr ja eure Blöcke oder Stoffe erkennen.

 




Wer etwas von seiner Spende vermissen sollte, es liegen noch fertige Blöcke und auch noch Stoffe für das nächste Projekt bereit. Gemeinsam mit meinen Frauen der Patchworkgruppe Kloster Vessra starten wir damit Anfang April neu. 

Bleibt dran, ich schreibe darüber.

Nun spreche ich mit dem Kinderhospiz einen Termin für die Übergabe ab und werde dann noch einmal berichten.