Weil unser großer Schattenspender, eine alte Kiefer, weg musste, liegt unsere beliebte und viel benutzte Terasse den ganzen Tag in der prallen Sonne.
Wie könnten wir nur den Aufenthalt angenehmer machen? Darüber haben wir intensiv nachgedacht. Und sind zur Tat geschritten.
1. Wir haben beim Bau der neuen Pergola ein schönes helles Dach ( mit Lichtschutzfaktor!!!) geplant und montiert. Als Sonnenschutz und auch, weil man auch mal bei einem Sommergewitter entspannt sitzen kann, ohne gleich die Flucht zu ergreifen zu müssen. Zum anderen kann man auch mal alle Sitzkissen über Nacht liegen lassen, das Nähzeug samt Nähmaschine kann auf dem Tisch liegen bleiben, wenn man zum Einkaufen fährt. Eigentlich ist so ein Dach ganz nützlich. Eigentlich. Aber warm, zu warm, war es noch immer.
2. Wir haben, um der Hitze, die unweigerlich darunter ensteht, weil zwei Wände die Sitzfläche einschließen, einen großen Ventilator angebracht. Der kann in drei Stufen geschaltet werden, ganz bequem per Fernbedienung. Zur Freude unseres Enkelsohnes.
Eigentlich sollte das nun ausreichen, um ein angenehmes Klima bei solch einer Sonneneinstrahlung wie dieses Jahr, zu schaffen. Eigentlich. Aber warm, zu warm, war es noch immer.
3. Trotz dieser Maßnahmen ist es nur mit Sonnenbrille angenehm zum Sitzen. Die weißen Wände blenden sehr. Ein richtiger Sonnenschutz wie bei einem Sonnenschirm musste her. (Ich mag keine Sonnenschirme, weil sie nie dort Schatten spenden, wo man ihn braucht.) Also haben wir Seilzüge angebracht und ich habe Stoffbahnen als Sonnenschutz genäht.
4. Das müsste nun funktionieren. Eigentlich.
Aber in diesem Jahr 2020, in einem sich seit mehreren Jahren wiederholendem "Jahrhundertsommer" sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass das immer noch nicht ausreicht.
Und nun werden wir die Natur, in der wir leben, ausnutzen. Denn an einer Seite der Terasse steht seit Jahren ein Blauregen, der bisher mal mehr und mal weniger üppig gewachsen ist. Die Kiefer hatte ihm über Jahre das Licht und die Sonne genommen. Und nun wächst er wie verrückt, wir müssen ihn bereits am Wachstum hintern. Und nun ist der Plan, seine Triebe unter dem Dach entlang zu leiten, damit er uns zusätzlich Schatten spendet. Wäre er auf dem Dach hätten wir keine Freude an seinen Blüten.
Bis dahin werden wir wohl doch unseren Platz lieber hinten in unserem Garten einnehmen. Ganz einfach im Schatten einer unserer Apfelbäume sitzen, der Wind streift durch den Garten, es ist angenehm, auch wenn die Sonne erbarmungslos scheint.
Da fragt man sich, warum man sich all diese Mühen macht, wo doch die Lösung so nahe liegt.