Sonntag, 4. März 2018

Siebdruck- Kurs

Einmal im Monat hat unsere Patchworkgruppe  QuilThuer ihr Treffen in Erfurt. Dieses Mal war es jedoch etwas anders. Wir hatten uns für zwei Tage verabredet und eine Kursleiterin gebucht. Textildesignerin  Anette Schneider aus Erfurt wollte uns die Technik Siebdruck nahebringen. Aber nicht nur das Drucken an sich, sondern alles, von Anfang bis zum Ende.
Begonnen haben wir bereits am Freitag Nachmittag.

Mit solch  leerem Kofferraum sind wir noch nie zum Treffen gefahren.Ohne Nähmaschinen. Bei drei Mitfahrerinnen reicht sonst der Kofferraum kaum aus.
Als erstes haben wir unsere Siebrahmen zusammengefügt und das Siebdruckgewebe aufgespannt. Das ging am Besten mit vier Händen. Vor dem ersten Gebrauch muss der Siebdruckrahmen fettfrei (keine Fingerabdrücke) und frei von Staubpartikeln sein, damit die Fotoemulsion gut haften kann. Also gut mit Wasser und Spülmittel abwaschen und trocknen. 
Das gesamte Zubehör stand schon bereit. Nun konnten wir mit dem Arbeiten beginnen.
Wenn man sich einen Entwurf auf Papier skizziert hatte, wurde er dann mit einer Emulsion mit einem Pinsel, Zahnstocher oder anderen spitzen Gegenständen auf das Gewebe übertragen. Je nachdem wie fein man seinen Entwurf haben wollte. Ich hatte mich (passend zum aktuellen Thema in unserer Gruppe) für Schrift entschieden.
Übertragen wird das Motiv aber auf der Rückseite, d.h. in meinem Fall in Spiegelschrift. Das war garnicht so einfach, wie ich dachte.


Der nächste Schritt war, nach dem Trocknen der Emulsion, die gesamte Fläche zu beschichten. Das heißt, alles muss so abgedeckt werden, damit keine Farbe durch das Sieb dringen kann. Dazu benutzt man eine Beschichtungsrinne, um einen vollflächigen Auftrag zu erreichen.

Jetzt mußten die Siebe bis zum nächsten Tag trocknen. Also Feierabend für heute.

Am Sonnabend konnten wir die Siebe auswaschen. D.h. alles was vorher aufgemalt wurde, löste sich unter warmen Wasser gut ab. Nun konnte ich auch das Ergebnis meiner Malerei vom Vortag richtig erkennen.

Die blaue Fläche bleibt, sie ist versiegelt, dort kann keine Farbe durchdringen. Die weißen Flächen sind die Motive mit vielen kleinen Löchern, durch die die Farbe auf den Stoff gelangen kann. Deshalb nennt sich die Technik "Siebdruck". Es war schon spannend.


Und nun ging es an´s Drucken auf Stoff. Ich war mit dem Druckergebnis meiner Schrift und dem Ammoniten ganz zufrieden. Wir haben dann untereinander noch mitgebrachte Schablonen ausgetauscht und es wurde rege meist auf selbstgefärbten Stoffen gedruckt.

Ich benutzte noch zwei weitere Schrift- Schablonen. Denn wir arbeiten zurzeit an einem Quilt mit dem Thema Schrift. Hier sind ein paar Teile zu sehen, die ich näh- und sticktechnisch bereits vorbereitet habe. Sie werden zusammengenäht und dann die Oberfläche noch einmal bedruckt.









Die Gefahr, mit dem Drucken dann alles zu verderben, ist natürlich groß. Aber wer nicht wagt...

Nun kann ich den Quilt fertig stellen.

Fazit: Es war für mich eine gute Erfahrung, mal keine Kursleiterin zu sein, sondern eine Kursteilnehmerin.
Man sieht doch dann vieles mit anderen Augen.

Und nun gehe ich Nähen, an meinen Quilt mit dem Thema "Schrift".
Wir lesen voneinander.
Es grüßt euch


Wer noch weitere Ergebnisse unserer Gruppenaktivität sehen möchte, schaut bitte hier.

Donnerstag, 1. März 2018

Spielbeutel für kleine Mädchen

Fragte mich doch neulich meine Nachbarin:
"Regina, könntest du mir denn bitte für meine Urenkeltochter eine Tasche nähen, in die sie eine kleine Puppe rein stecken kann?"
Ich kann, klar doch.
Da fiel mir eine Anleitung ein, die ich vor vielen Jahren mal von einer Dame geschickt bekam, die ich auf einem Weihnachtsmarkt kennen gelernt hatte.
Mit dieser Frau hatte ich mich lange über das Nähen, über Handarbeiten im Allgemeinen und über Spielzeug für Kinder im Besonderen unterhalten. Sie beschrieb mir ein Täschchen, welches sie als Kind hatte und später dann in ihrer Handarbeitsgruppe nachgenäht hatte. Sie nannte es "Kirchspielbeutel".
Sie erzählte mir, dass in ihrer Kindheit die Kinder, wenn sie mit der gesamten Familie Sonntags in die Kirche mußten, ein kleines Spielzeug dabei hatten. Denn Kinder horchten ja nie so gebannt auf das, was der Pastor predigte. (Manche Erwachsene vielleicht auch nicht). Kinder langweilen sich  schnell. Damit sie die Andacht aber nicht störten, durften sie ein kleines Spielzeug mitnehmen. Mädchen hatten für diesen Zweck, so erzählte sie mir, ihren Kirchspielbeutel, mit dem sie auch nur in der Kirche spielen durften. Dann kam er bis zum nächsten Kirchgang in den Schrank.
Lange nach dem Weihnachtsmarkt war dann ein Brief mit der zwar etwas holprigen, aber nachvollziehbaren Anleitung im Briefkasten. Ich habe dann genäht und eine überarbeitete Anleitung geschrieben. Und die Omas in meinen Kursen haben alle so einen Beutel genäht. Das ist bereits viele, viele Jahre her.

Und nun suchte ich (krampfhaft) diese Anleitung, sorgte mich schon, sie nicht mehr finden zu können. Aber trotz einiger neuer Computer und Entfernen von unnötigen gespeicherten Anleitungen war sie noch vorhanden. Ich war froh.
Deshalb entschloss ich mich, der Nachbarin nicht ein einfaches Täschchen, sondern so einen Spielbeutel zu nähen.

Er besteht aus Außenstoff, Futter und Vlies
Es gibt sogar einen Himmel.

Der wird an das Futter genäht.

Innen gibt es eine Matratze, ein Kopfkissen, eine Decke und natürlich ein Püppchen. Und der Himmel behütet doch das Püppchen so richtig, oder?
Mein Püppchen ist zwar (noch) splitter-faser-nackt. Doch darum kümmert sich die Nachbarin selbst, denn sie kann sehr gut häkeln.
Die Kordel wird zusammengezogen und alles ist gut geschützt und kann unterwegs nicht verloren gehen. Dieser Beutel ist ca. 15 cm hoch, ich habe ihn der Größe der Puppe angepasst.

Gefällt euch dieser Spielbeutel? Habt ihr auch ein kleines Mädchen, die sich über so etwas freuen würde?  Dann schreibt es mir in einem Kommentar. Ich schicke euch die Anleitung gerne.


Dienstag, 27. Februar 2018

Was macht ihr aus eurem Weihnachtsbaum???

Vielleicht erzähle ich euch jetzt nichts absolut Neues, aber ich erzähle es euch trotzdem. Wer es nicht wissen möchte, kann ja abschalten.

Also noch einmal die Frage. Was macht ihr aus eurem Weihnachtsbaum?
  • klein schneiden und ab in die Mülltonne
  • zur Sammelstelle der Feuerwehr bringen für das Osterfeuer, 
  • klein machen und für die Feuerschale im Garten aufbewahren
  • oder Quirle (nicht Quilts) für die Küche daraus schnitzen?

Letzteres machen wir, fast jedes Jahr. Es soll sogar Leute geben, die sich ihren Weihnachtsbaum nach der Machbarkeit eines Quirls aussuchen, nicht nach absoluter Schönheit.
Es sind aber nur Fichten geeignet, sagt mein Gatte. Schon vom Haushalt meiner Oma und meiner Mutter kenne ich, dass wir immer Quirle in großer Anzahl, in unterschiedlichen Längen und Stärken hatten. Als Kind habe ich mir darüber nie Gedanken gemacht.
Der größte Quirl wurde zur Herstellung der echten Thüringer Klöße benutzt. Kennt ihr die? Man behauptet ja, wenn sie nicht mit einem solchen Quirl gerührt werden, schmecken sie nicht so gut.
Unser Vater war ja in der Familie der Mensch für diese Dinge und hat sich (unnötigerweise) stundenlang mit so einem Quirl beschäftigen können. Heute würde ich denken, es war für ihn Meditation, denn er vergaß dabei manchmal alles um sich herum.


Die passende Stelle am Stamm suchen              alles unnötige abschneiden und    evtl. Äste umbiegen und fixieren.

Erst wird die richtige Stelle am Stamm ausgesucht, die geeignet ist. Der Stamm wird gleich unterhalb der Äste abgesägt. In die andere Richtung bleibt das Stück Stamm länger, das ist der spätere Stiel. Dann wird die Rinde entfernt und alles mit dem Messer geglättet. Mein Vater nahm dann noch feines Sandpapier und putzte alles blank. Manchmal bog er die Seitenäste am Stamm zusammen und steckte sie in einen Topf mit kochendem Wasser. Nach dem Abkühlen blieben sie so gebogen. Die Länge der kleinen Seitenäste bestimmte immer die Hausfrau, das war das letzte des Herstellungsprozesses. Schließlich wusste nur die Hausfrau, für welchen Zweck und vorallem für welches Gefäß sie den Quirl verwenden wollte.  In der Speisekammer im Elternhaus gab es an der Wand ein Brett mit Löchern, da steckten die Quirle drin, geordnet nach Größe und Stärke, in Reih und Glied.

Mit den ganz großen wurde sogar im Waschkessel die Wäsche bearbeitet.

Das sind meine Quirle die ich aktuell in der Küche benutze.
 Ich mag diese Helfer in der Küche sehr.

Wenn es möglich ist, macht mein Mann auch winzig kleine. Die brauche ich, wenn ich meinen selbstgemachten Bärlauchessig verschenke. Abgefüllt wird er in schöne Flaschen mit einem selbstgemachtem Etikett. Mit einer Schleife wird der Quirl daran befestigt.
Eine quirlige Idee, oder?


 
(Und soll ich euch was sagen, ich stecke meine Quirle sogar in die Spülmaschine.)

Montag, 26. Februar 2018

Kursergebnisse

Ich zeig euch heute auch mal ein paar Arbeiten aus einem meiner aktuellen Kurse.
Worum gehts? Natürlich  um Häuser. Wenn ich in den Kursen fertige Arbeiten von mir zeige, dann kommt (fast) immer der Wunsch: Das wollen wir auch machen.

Ziel erreicht, sonst würde ich es ja nicht zeigen. Hier erste Fragmente dieser schiefen und krummen Häuser.




Eine hat sich auch getraut, mit Farbe zu arbeiten.


Und wie ihr sehen könnt, habe ich die Mädels auch mit Keramiken vesorgt. Ich sitze ja sozusagen an der Quelle. Das erste Probeliegen sieht schon ganz gut aus.













 


Nur eines fällt ihnen schwer, sie können einfach nicht schief. Zu lange habe ich ihnen Geradlinigkeit  beigebracht. Und da ich einige Damen dabei habe, die Technische Zeichnerin von Beruf sind, wird es erst Recht schwierig. Aber sie sind auf einem guten Weg.


Sonntag, 25. Februar 2018

Reste, Reste, Reste...

...habe ich jede Menge.
Unter vielen anderen habe ich einen kleinen Beutel Batik- Reste. Das sind alles  Entstücken, als ich für diesen Quilt Dreiecke schneiden mußte.
Ich hatte einige davon schon mal zusammen genäht und wollte etwas draus machen, habe den Plan dann aber verworfen und wieder aufgetrennt.
Aber jetzt ist ihre Stunde gekommen.
Nähen...

... NZG abschneiden, wenden, bügeln...
Vorher und....                                       nachher.
Wie ihr seht, sind noch die Einstichlöcher der vorherigen Naht sichtbar. Ich habe die Teilchen gebügelt und dann einen Trick angewendet. Ich besprühe sie mit Wasser, dem ich etwas Krause- Minze- Öl zugefügt habe. Mit dieser Methode werden auch hartnäckige Falten glatt. Und es riecht beim Bügeln ganz wunderbar. Diese Öl gibt es für kleines Geld in jeder Apotheke. 5-6 Tropfen in eine Sprühflasche, mehr bitte nicht.
Die Teile werden dann zu einem kleinen Dresden - Teller zusammengesetzt und für textile Karten benutzt. 
Zwei davon gehen im März mit Geburtstagsgrüßen  auf Reisen.
Zwei davon werde ich verschenken. Wer von euch möchte eine haben? Schreib mir, welche du in deinem Briefkasten haben möchtest.





Freitag, 23. Februar 2018

Gewonnen!

Schaut mal, ich habe etwas gewonnen.
Vor einiger Zeit habe ich eine Blogrunde gedreht. Wie schnell man sich dabei verläuft, weil man auf bisher unbekannte Blogs kommt, das weiß sicherlich jeder von euch. So kam ich zufällig auf den Blog von Biggi. Sie zeigte schön gestaltete Keilrahmen, die mir so gut gefielen, dass ich spontan einen Kommentar abgegeben habe.
Einige Zeit später bekam ich eine Postsendung von einem mir unbekannten Absender. Ich konnte mich an keine offene Bestellung erinnern.
Beim Öffnen dann die Überraschung. So ein schönes Bild und aus so einfachen Sachen wunderbar gestaltet.
Was man nicht alles aus einem Zweig, ein paar Steinen und wenigen Strichen gestalten kann. Schaut mal bei ihr vorbei, es lohnt sich.
Vielen herzlichen Dank an Biggi.

Donnerstag, 22. Februar 2018

Ich gehe den UFO`s an den Kragen

Das ist eines meiner UFO´s.
Es war eine Arbeitsprobe für Kurse zum Thema: Einnähen und Applizieren von Kreisen. 
Dafür hatte ich ein spezielles Lineal benutzt. Das Lineal hat sich absolut bewährt. Man kann ganz exakt mit dem Rollschneider Kreise zu- und ausschneiden. Beim Zusammennähen passt alles ganz perfekt. Faltenlos.

So sah die Arbeitsprobe aus. Selbstgefärbte Stoffe. Nicht sonderlich attraktiv, es sollte ja nur eine Arbeitsprobe sein.

Weil ich jedoch trotz allem einige Arbeit investiert hatte wollte ich das Teil auch verarbeiten. Es sollte etwas mit Gebrauchswert werden. Es fiel mir nur eine Tasche ein.
Ich habe das Teil mit etwas stärkerem Vlies  in geraden Linien grob gequiltet.
Da es eine große Tasche zum Einkaufen werden sollte, wollte ich einen breiten Boden erreichen. Das hätte aber viel von den Kreisen unsichtbar gemacht. Also hab ich die Fläche in der Mitte geteilt und einen grauen Bodenstreifen eingesetzt. Dann die Seitennähte geschlossen und den Boden abgenäht. Auch ein Futter wurde eingesetzt. 
Als Verschluss habe ich eine Lasche mit Knopfloch und einen großen Knopf angebracht. Damit der Knopf einen kleinen Steg bekommt, habe ich beim Annähen zwei Zahnstocher als Abstandshalter untergelegt.

Vorderseite und....                                                                                  ...Rückseite.
Als Griffe wählte ich zwei Holzstangen. Sie lassen sich schön tragen und die Tasche behält ihre Form. Sollte ich die Tasche über die Schulter tragen wollen, sind dafür noch zwei lange Henkel angebracht. Die liegen beim Nichtnutzen innen in der Tasche, stören nicht und sind nicht zu sehen.

Wieder ist ein Ufo fertig.
Ich verlinke jetzt bei Klaudia.

Mittwoch, 21. Februar 2018

Noch eine Tasche

Wie schon hier berichtet wollte ich die nächstgrößere Tasche mit dem 30 cm Rahmen als Handtasche auch nähen. Diesmal habe ich zwei zusammenpassende Batikstoffe vernäht.


Falls man keine solchen Taschenrahmen haben sollte, kann man an die beiden oberen Tunnel einen Reißverschluss anbringen. Dann hätte die Tasche so eine Form.
Ein Blick in die Tasche. Ich habe noch ein Schlüsselband angebracht. Einfach dran ziehen und der Haustürschlüssel ist in der Hand. Das lästige Suchen fällt weg.
An einer Seite habe ich noch ein kleines Täschchen für Kleingeld oder Chips für den Einkaufswagen angebracht.
Die Rückseite mit Reißverschluss.

Die tasche hat eine zusätzliche Lasche mit einem schönen Verschluss auf der Vorderseite.

Und hier nochmal alle drei zusammen. Die rechte ist eine Kombination mit Leder, aber noch ohne Rahmen.
Mich würde ja noch die große Reisetasche reizen. Aber da sollte es etwas strapazierfähigerStoff sein, denn die muss dann auch mal etwas mehr aushalten...

...z.B. viel Zeug reinpacken, zumachen, rein in das Auto, raus aus dem Auto, rein in den Flieger, raus aus dem Flieger, rauf auf das Gepäckband, mehrere Runden drehen, runter vom Gebäckband, rein in den Bus, raus aus dem Bus, rein in das Boot, raus aus dem Boot, rein in das Ferienhaus auf den Malediven und alles auspacken. Bei der Rückreise nach 6 Monaten alles wieder genau so, nur umgekehrt.

Ach ja, man wird doch schließlich mal träumen dürfen. Aber stellt euch doch mal vor, ihr sollt morgen schon los und habt keine passende Reisetasche, was dann???
Also ich werde dann doch mal nach Stoff schauen.